HÄHHHH - wohin sollen meine Garten-Turnschuhe verschwunden sein???? Die stehen IMMER am gleichen Platz. Nämlich vor der Terrassentür. Ich ziehe sie (logo) aus, bevor ich nach drinnen gehe (schließlich bin ich auch diejenige, die putzt). Ich tigere strümpfig noch ein paar Mal ziellos im Kreis. Wo sollen die Scheiß-Schuhe sein? Man zweifelt ja an seinem Verstand, wenn man etwas sucht.
Bis ich ihn entdecke. Schnuffi liegt zwischen den Holzstühlen und der Wand der überdachten Terrasse. *Was machst du denn hier?*. Schwanzwedeln. *Komm, gib' es zu - du hast meine Schuhe entführt!* Schwanzwedeln.
Schnuffi wird ordentlich durchgekrault. Drei Mal wechselt er den Platz auf der Terrasse, wo er den kompletten Tag verbringt, bis wir zu Bett gehen. Ich weiß genau, wo er hingehört. Alle vom Dorf wissen das. Und für die, die es nicht wissen sollten, trägt er ein dickes, neongelbfarbendes Band um den Hals mit der Telefonnummer drauf. Schnuffi ist nämlich ein wertvoller Hund. Für seine Besitzer äußerst leider nicht im Sinne von Qualität (die sind nicht gerade berühmt für ihre Tierliebe), sondern weil ein ausgebildeter anatolischer Hirtenhund mehrere Tausend Euro kostet. Schnuffi arbeitet für seine Besitzer als sogenannter Herdenschutzhund. Heute hat er sich wohl frei genommen und ist stiften gegangen. Letztes Wochenende war hier transhumance, der Almauftrieb der Schafe - das hat er anscheinend zu nutzen gewußt. Ich bin total verknall in ihn. Wir nennen ihn auch gerne Mahatma, weil man sich unmöglich einen Hund vorstellen kann, der tiefenentspannter, liebenswürdiger und gutmütiger ist wie er. Da braucht es schon einen Wolf, um ihn zu provozieren. Er ist ungeheuer süß.
Allerdings ist er auch ungeheuer groß. Stehend erreicht er mindestens die Größe eines Kalbs und pro Woche kann er bestimmt locker einen Frolic-Sack vernichten. Für alle Menschen, die Angst vor Hunden haben, ist er der Endgegner. Und so richtig kompatibel mit Feriengästen ist der deshalb eigentlich nicht. Ich würde ihn trotzdem am liebsten behalten. Er ist ungeheuer süß.
Ich habe ihn selbstverständlich vom Scheitel bis zur Sohle durchgebürstet - hingebungsvolle Fellpflege muss sein - und unter Aufbringen all meiner Vernunft nix zu fressen gegeben. Was soll das schließlich werden? Eine Affaire? Wenn es die nicht schon ist...
Der reichste Bauer im Dorf, der mit den Schafen, hat nämlich viele Herden und mehrere Hirtenhunde. Schnuffi stand auch schon öfters mit Kollegen vor der Tür. Er besucht uns immer wieder. Ach, ehrlich, trotzdem - Schnuffi mag uns halt einfach genauso. Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit.
Es ist schon ein großer Preis, den wir für das Reisen jeden Winter bezahlen, eben deshalb darauf zu verzichten, mit Tieren - also domestizierten - zu leben. *Gell, Habibi* sage ich gerne zum Habib, *wenn wir irgendwann mal nicht mehr verreisen, dann halten wir uns einen ganzen Zoo!* So, jetzt kennt ihr meine Zukunftspläne. Die Schuhe habe ich übrigens (zusammen mit meinen Arbeitshandschuhen) später im Garten wiedergefunden - es war tatsächlich Schnuffi, der sie verschleppt hatte.
Zum Trost gabs für uns Pasta. Ich wißt: einen Grund für frische Pasta brauche ich nicht wirklich. Wenn ich uns etwas besonders Hübsches kochen will, dann gibt es eben selbstgemachte Nudeln. Dieses Mal eine Kreuzung aus Maultaschen und Ravioli - also für geübtere Hände eine schnellere Nummer.
Zutaten 2P:
16 Ravioli
Pastateig
100g Dinkel 639
100g Hartweizenmehl
2 Eier
Salz
Olivenöl
Füllung
160g Ziegenkäse (de caractère/ m: Picolin)
40g Crème fraîche
1/2 Bund Basilikum
25g Semmelbrösel
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
6 kleine Artischocken
1 mittel-kleine Zucchini
3 Knoblauchzehen
Noilly Prat
Salz, Pfeffer
Olivenöl
3 EL Pinienkerne, geröstet
Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Pastateig einen homogenen Teig verkneten (nicht zu weich, nicht zu fest) und in Folie gewickelt mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung das Basilikum fein schneiden und dann mit allen anderen Zutaten vermengen und würzig abschmecken (leicht überwürzen - als Fülle verliert die Menge später sonst an Bums)
Den Teig vierteln, durch die Marcato wellen (bis Stufe 6 von 7), von Hand noch etwas breiter wellen (auf ca. 15cm) und Quatrate von 15cm schneiden. Einen Teelöffel Füllung in eine Ecke setzen, die Kanten dieser Ecke mit Hilfe eines Pinsels anfeuchten und die Ecke umklappen - und zwar derart, dass die umgeklappte Ecke etwa 1cm breit die Füllung umschließt. Mit Hilfe einer Gabel die Ränder gut andrücken. Ravioles auf ein mit Hartweizenmehl (oder -grieß) bestreuchtes Küchentuch auslegen und mit einem weiteren Tuch abdecken. So fortfahren, bis alle Ravioles gefüllt sind.
Für das begleitende Gemüse die Artischocken putzen, je nach Größe halbieren oder vierteln und in Zitronenwasser zwischenlagern. Die Zucchini (ebenfalls je nach Größe) halbieren oder vierteln und in dünne Streifen schneiden. Den Knoblauch fein hacken.
Die Artischocken in etwas Olivenöl anbraten, ca. 5min, dann den Zucchini und den Knoblauch zufügen und weitere 4min braten. Mit Noilly ablöschen, Deckel auflegen, Flamme verkleinern und weitere 2min garen. Salzen, pfeffern
In reichlich siedendem Salzwasser die Ravioles parallel garen (ca. 2min), gut abtropfen lassen und zusammen mit dem Gemüse und großzügig Olivenöl servieren. Wer mag pfeffert und salzt nochmals leicht. Zuletzt mit den Pinienkernen toppen.
Zutaten 2P:
16 Ravioli
Pastateig
100g Dinkel 639
100g Hartweizenmehl
2 Eier
Salz
Olivenöl
Füllung
160g Ziegenkäse (de caractère/ m: Picolin)
40g Crème fraîche
1/2 Bund Basilikum
25g Semmelbrösel
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
6 kleine Artischocken
1 mittel-kleine Zucchini
3 Knoblauchzehen
Noilly Prat
Salz, Pfeffer
Olivenöl
3 EL Pinienkerne, geröstet
Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Pastateig einen homogenen Teig verkneten (nicht zu weich, nicht zu fest) und in Folie gewickelt mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung das Basilikum fein schneiden und dann mit allen anderen Zutaten vermengen und würzig abschmecken (leicht überwürzen - als Fülle verliert die Menge später sonst an Bums)
Den Teig vierteln, durch die Marcato wellen (bis Stufe 6 von 7), von Hand noch etwas breiter wellen (auf ca. 15cm) und Quatrate von 15cm schneiden. Einen Teelöffel Füllung in eine Ecke setzen, die Kanten dieser Ecke mit Hilfe eines Pinsels anfeuchten und die Ecke umklappen - und zwar derart, dass die umgeklappte Ecke etwa 1cm breit die Füllung umschließt. Mit Hilfe einer Gabel die Ränder gut andrücken. Ravioles auf ein mit Hartweizenmehl (oder -grieß) bestreuchtes Küchentuch auslegen und mit einem weiteren Tuch abdecken. So fortfahren, bis alle Ravioles gefüllt sind.
Für das begleitende Gemüse die Artischocken putzen, je nach Größe halbieren oder vierteln und in Zitronenwasser zwischenlagern. Die Zucchini (ebenfalls je nach Größe) halbieren oder vierteln und in dünne Streifen schneiden. Den Knoblauch fein hacken.
Die Artischocken in etwas Olivenöl anbraten, ca. 5min, dann den Zucchini und den Knoblauch zufügen und weitere 4min braten. Mit Noilly ablöschen, Deckel auflegen, Flamme verkleinern und weitere 2min garen. Salzen, pfeffern
In reichlich siedendem Salzwasser die Ravioles parallel garen (ca. 2min), gut abtropfen lassen und zusammen mit dem Gemüse und großzügig Olivenöl servieren. Wer mag pfeffert und salzt nochmals leicht. Zuletzt mit den Pinienkernen toppen.
Toootal verführerisch sieht es wieder aus, dein Essen!!! Genau mein Geschmack - wie fast immer bei dir 😊 Ich hab zwar keine Nudelmaschine, aber vielleicht geht das auch ohne.....mal schauen....Dein Linsengericht mit Brokkoli und Kartoffeln war übrigens sehr fein!
AntwortenLöschenTja und Schnuffi.....zum Verlieben!!! So schön, dass er von euch so geliebt und umsorgt wird ☺️
Liebe Grüße aus dem heißen Mittelfranken ins heiße Frankreich 😘
Was ein sonniger Kommentar - Danke, Hanne! Und ich gebs unumwunden zu: ich bin auch froh, dass ich für meinen Appetit so kochen kann (was Zeit, Zutaten und Gerichte angeht). Ich liebe frische Pasta einfach. Und Eintöpfe aller Art... immer! Schönes WE dir und liebe Grüße zurück...
LöschenLiebe Micha, deine Ziegenkäse-Ravioli sind so was von lecker, genial, genau mein Geschmack. Die gibt's jetzt regelmässig.
AntwortenLöschenNur Schnuffi hat gefehlt, der könnte mir auch gefallen.
Aber meine Katzen sind auch süß!
Sonnige Grüße Lotte
Hast du sie Ravioles nachgebastelt, Lotte? Freut mich, wenn sie euch geschmcekt haben! Und ja, Katzen können auch schnuffi :)! Schöne Sonntagsgrüße!
LöschenDer Hund macht es richtig: geht stiften. Und ich glaube, den oder seinen Kollegen haben wir auch schon getroffen neulich, mit furchterregendem Halsband mit Stacheln - zum Glück nach außen gerichtet: gegen den Wolf.
AntwortenLöschenWidersteht der Hitze und seid herzlich gegrüßt aus Freiburg! Jens
PS: Über die schönen Tellerbilder gehe ich jetzt mal hinweg - bin viel zu hungrig.
Schön, dich hier zu lesen, Jens - ich freue mich :)
AntwortenLöschenUnd ja, dann seid ihr der Kollegin von Schnuffi begegnet - die ist auch SEHR süß! ganz liebe Grüße gen Freiburg an euch drei!