Nur weil ich gerne über Insta lästere, bin ich nicht kategorisch dagegen. Hey, ich bin schließlich kein schtroumpfiger Schmalspurganove (les Schtroumpfs - die Schlümpfe). Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Es kommt halt drauf an... gelle, immer schön die Differnzialschaltung drinne lassen - klingt gut, nich, ist aber bloß angetäuscht, ich habe keine Ahnung von Hydraulik. Und so gesehen von Insta auch recht wenig. Schließlich bin ich dort nicht angemeldet. Wobei es durchaus verführerische Momente gibt.
Etwa wenn ich auf einen Account wie diesen stoße: *Pasta Grannies*. Ist das toll??!! Bei denen wäre ich tatsächlich gerne Vereinsmitglied. Die Liebe zu selbstgemachter Pasta kennt kein Alter. Und ich bin eh gerne mit Menschen zusammen, die nicht nur meiner Generation (und meiner Zeitzone) angehören. Dann mischt sich zu unterschiedlichen Erfahrungen noch der Einfluß verschiedener, zeitlicher Epochen. Das macht den Austausch gleich doppelt spannend. Selbst wenn es aus meiner frühen Kindheit wenig in mein Gedächtnis geschafft hat, so erinnere ich mich gut daran, wie sehr ich meine Omas löcherte, mir von früher zu erzählen. In dem lesenswerten Buch *Vom Geist Afrikas* behauptet der Schriftsteller, dass diese beiden - alt und jung - Botschaften füreinander hätten, weshalb der Kontakt so wichtig ist.
Überhaupt weiß ich von meiner Zeit im Handwerk, dass die Gespräche sich wunderbarerweise vertiefen, wenn die Hände beschäftigt sind. Die ein oder andere (der ein oder andere) wird vielleicht schon an sich beobachtet haben, dass Hörspiele besonders gut beim Autofahren funktionieren. Ebenso kann man das Phänomen vom Stricken kennen. Während man scheinbar/ offensichtlich beschäftigt ist mit einer anderen Tätigkeit, konzentriert sich das Gehör umso mehr - dieser Sinn darf sich ja frei bewegen. Es klingt paradox, aber man ist in solchen Momenten weniger abgelenkt. Vielleicht mit deshalb, weil man sich auf diese Weise bei einer Unterhaltung gar nicht richtig anschaut (die Augen müssen bei den Händen bleiben), so dass man beinahe mehr zu sich selbst als zu den anderen spricht. Eine Art *passive, ungeteilte Aufmerksamkeit*.
Ben, das gilt jetzt natürlich nicht, wenn man gerade Maschen zählen muss, weil man sich mitten im Parcour eines schwierigen Musters befindet. Aber oftmals gehts nur darum, fleißig Reihen runterzustricken... wie in jeder handwerklichen Tätigkeit... ihr versteht bestimmt.
Eben genauso wie beim Pasta basteln. Deshalb stelle ich mir die Küchen-Gespräche beim kleinteiligen Nudeln-Herstellen für einen großen Holztisch voller geladener Menschen einfach herrlich vor! In diesen unruhigen Zeiten finden sich sowieso viel zu selten Gelegenheiten, in denen man sich gegenseitig ausschweifend Geschichten erzählt (man denke etwa an *Momo*) - und nebenher könnte man dabei bergeweise Pastateig modellieren. Würde ich ein Start-up gründen wollen (und würde ich in der Stadt leben), es wäre exakt dieses! Nicht zu vergessen: der Geschmack: bei maschinell erstellter Pasta fehlt die Geheimzutat, die durch nichts zu ersetzen ist!
An der Größe meiner Tortellini lässt sich erkennen, dass mir wohl etwas Unterhaltung in der Küche fehlte - ich habe es mir einfach gemacht und schöne, große Tortellini geformt. Fast schon in Maultaschengröße. *Langer Faden - faules Mädchen*... ich wollte schließlich fertig werden.
Die größte Herausforderung für mich - neben der Geduld - dabei ist, dass je nach Form die Füllung zum Pastateig passen muß. Das lässt sich stets schwer abschätzen. Ich habe hier nur Dreiviertel des Rezeptes zubereitet (insgesamt 14 Stück), dann ging mir die Fülle aus. Was aber dahingehend kein Problem darstellte, als dass für uns beide die Stückzahl bereits absolut ausreichend war. Den restlichen Pastateig fror ich ein - den gibt es mal als Suppeneinlage. Für euch habe ich mich bemüht, die Mengenangabe so anzupassen, dass alles prima aufgeht.
Zutaten 2-4P (ca.18 Stück)
Pasta-Teig:
100g Dinkel 630
40g Hartweizen
60g Einkorn-Vollkorn
Salz
1 Ei
2 Eigelb
1 EL Olivenöl
etwas kaltes Wasser
Füllung:
ca. 220g Sauerkraut, gegart, ausgedrückt
100g Kartoffeln, am Vortag gekocht, fein gerieben
120g Saint Marcellin
1/2 EL Rosmarin, fein gehackt
1 TL Thymian, getrocknet
(evt. 1 EL Semmelbrösel)
Piment d'Espelette
Petersilien-Pesto
Sonnenblumenöl
1 handvoll Walnusskerne
1 Bund Petersilie
(1/5 davon Feldsalat)
Salz, Pfeffer
2 EL Walnussöl
Zubereitung:
Aus den
Zutaten für den Pastateig einen homogenen Teig verkneten (nicht zu
weich, nicht zu fest) und in Folie gewickelt mindestens 1 Stunde im
Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung das gegarte Sauerkraut fein schneiden, die Kartoffel fein reiben und dann alle anderen Zutaten miteinander vermengen und würzig abschmecken (leicht überwürzen - als Fülle verliert die Menge später sonst an Bums). Der Käse macht die Füllung schön cremig, sodass die Bindung mittels eines Eigelbs nicht notwenig ist.
Den Teig vierteln, durch die Marcato wellen (bis Stufe 6 von 7), von Hand noch etwas breiter wellen (auf ca. 14cm) und Quatrate von 14cm schneiden. Einen Teelöffel Füllung in eine Ecke setzen, die Kanten dieser Ecke mit Hilfe eines Pinsels anfeuchten und die Ecke umklappen und zu Dreiecken formen - mt Hilfe einer Gabel die Ränder gut andrücken. Die spitzen Ecken des Dreiecks verbinden und gut zusammendrücken. Die mittlere Spitze dabei nach oben klappen lassen (klingt komplizierter als es ist - nach spätestens der 2 Tortellini hat man den Bogen raus). Ravioli auf ein mit Hartweizenmehl (oder -grieß) bestreuchtes Küchentuch auslegen und mit einem weiteren Tuch abdecken. So fortfahren, bis alle Ravioles gefüllt sind.
Für die Füllung das gegarte Sauerkraut fein schneiden, die Kartoffel fein reiben und dann alle anderen Zutaten miteinander vermengen und würzig abschmecken (leicht überwürzen - als Fülle verliert die Menge später sonst an Bums). Der Käse macht die Füllung schön cremig, sodass die Bindung mittels eines Eigelbs nicht notwenig ist.
Den Teig vierteln, durch die Marcato wellen (bis Stufe 6 von 7), von Hand noch etwas breiter wellen (auf ca. 14cm) und Quatrate von 14cm schneiden. Einen Teelöffel Füllung in eine Ecke setzen, die Kanten dieser Ecke mit Hilfe eines Pinsels anfeuchten und die Ecke umklappen und zu Dreiecken formen - mt Hilfe einer Gabel die Ränder gut andrücken. Die spitzen Ecken des Dreiecks verbinden und gut zusammendrücken. Die mittlere Spitze dabei nach oben klappen lassen (klingt komplizierter als es ist - nach spätestens der 2 Tortellini hat man den Bogen raus). Ravioli auf ein mit Hartweizenmehl (oder -grieß) bestreuchtes Küchentuch auslegen und mit einem weiteren Tuch abdecken. So fortfahren, bis alle Ravioles gefüllt sind.
Für das Pesto alle Zutaten (außer dem Walnuss-Öl) im Mixer fein pürieren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer und dem Walnuss-Öl. Auf die tiefen Teller anrichten.
In
reichlich siedendem Salzwasser die Tortellini garen (ca. 2min),
gut abtropfen lassen und auf das vorbereitete Pesto setzen.
Liebe Micha, das sieht köstlich aus und ich kann mir den Geschmack gut vorstellen, da wir Pasta und auch alle Fülle-Zutaten lieben Ich muss doch mal einen Pastakurs bei dir machen...Wenn nur, ja wenn...Herzlich, Sunni, die dabei sogar Socken für dich stricken würde :-)))
AntwortenLöschenDas passt prima, Sunni, ich bin nämlich auch gerade mal wieder am Stricken. Beruhigt die Nerven und entspannt - wenngleich ich mir auch nur ein neues Sortiment an simplen Pulswärmer stricke... doch ich liebe sie sehr im Winter: sie wärmen und ich kann dennoch alles mit den Händen anfassen... Dann wären wir also verabredet ;-)
LöschenPastakurs - ich bin sofort dabei! Sockenstricken würde ich übrigens ebenfalls gerne können ;-) Scheitere an der Ferse (bei den Socken) und beim Tortellinizwirbeln momentan an der mangelnden Geduld /Zeit. Aaaber was derart verheißungsvoll aussieht, muss doch mal angegegangen werden! Herzliche Grüße von Hannah
AntwortenLöschenDa kommt doch eine Gang zusammen, Hannah! Fersen lasse ich mir ebenfalls gerne zeigen. Ist ja wie imme: es ist nur, bis man es das erste Mal gemacht hat. Und es ist deutlich netter, sich das zeigen zu lassen, als alleine Youtube-Filmchen anzuschauen! ganz herzlich zurück...
LöschenUnd hier kommt Anmeldung Nummer 3 zum Pastakurs! :-) Gnocchi mache ich inzwischen mit links, aber zum Tortellini-formen fehlte mir bislang wirklich die Geduld / Motivation. Für 5 braucht es ja auch gleich eine ordentliche Menge...
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sylke
Sehr schön, so lohnt es sich! Wobei ich eigentlich ebenfalls in den Kurs bei einer Grannie wollte, ich schließ mich euch, Sylke, also an. Sag mal, und deine Mädels bekommst du nicht in die Produktion eingespannt?
LöschenWir entspannen uns immer beim Nüsseknacken. Das ist auch so eine Tätigkeit bei der man sich gut unterhalten kann. Deine Pasta sieht fantastico und die Grannies gibt's übrigens auch auf youtube - https://www.youtube.com/user/pastagrannies
AntwortenLöschenOhja, Zorra, das ist auch eine dieser schönen Arbeiten zum Plaudern, das Knacken von Nüssen! Und danke für den Link, sehr schön, dort muss ich ja kein Mitglied sein, um mir alle Inhalte anzugucken. Super!
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