Es sind die kleinen Geschichten nebenher, die manchmal erfreuen können. Schon allein Infrastruktur bedingt laufen wir öfters durch Baumärkte beziehungsweise Gartencenter. *Schau mal* lenkte ich die Augen des Habibs auf eine leere Palette, *die Sonnenblumenkerne sind schon wieder ausverkauft.*
Nicht nur den Winter durch füttern wir die Vögel. Aber momentan fressen uns die kleinen Racker einen 15 Kilo-Sack in drei Wochen weg. Und der kostet round about 20 Euro. Das ist nicht gerade Klimpergeld. Trotzdem scheint es hier auf dem Land noch genügend andere zu geben, die bereit sind, für ein paar Piemätze in den Geldbeutel zu langen.
Es ist ja bereits einige Jahre her, dass wir die kalte Jahreszeit zuhause verbrachten. Aber auffallend ist, dass wir zuletzt eine große Vielfalt an Vögeln an unserem Futterhäuschen versammeln konnten und dabei drumherum auch einiges zu Gesicht bekamen: Gartenbraunelle, viele Buchfinken, viele Grünfinken, jede Menge Distelfinken, Baumläufer, Zaunkönig, Rotkehlchen, Mönchgrasmücke, Zeisig, mal ein Gimpel, mal ein Bergfink, mal ein Kernbeißer, Kleiber, Spechte, mal eine Tannenmeise, mal eine Schwanzmeise. Manche etwas seltener, andere etwas häufiger. Doch jetzt sind es quasi nur noch Kohlmeisen und Blaumeisen. Gerade Stiglitze fielen sonst als ganze Kohorden mit viel Krawumms ein - sie fehlen richtig, die bunten Unruhestifter... Wo sollen sie sich versteckt haben, wenn nicht in den Inseln der naturgeschützten Parks?
Die Ganzjahresfütterung wird übrigens durchaus kontrovers diskutiert - fest steht allerdings, dass sie leider dem Vogelschwund nicht entgegenwirken kann. Schön wärs schon gewesen...
Als Selbstfütterung gab es ein klassisches, südfranzösisches Essen, das sich prima anbietet als Unterbrechung zu den überwiegenden Kohl-Gerichten: Kichererbsen-Pfannkuchen in einer besseren - weil saftigeren - Variante wie dieser von Ottolenghi vor vielen Jahren. Die Zubereitungsweise habe ich allerdings weitest gehend beibehalten, da sie sich als praktisch erwies, wenn der Ofen gerade besetzt ist.
Zutaten 2P:
120g Kichererbsenmehl
200- 220ml Wasser
Salz
2 TL grüne Tapenade
1 EL Rosmarin, fein gehackt
1 Eiweiß, steif geschlafen
2 Fenchelknollen (ca. 500g)
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Orange
1 TL Thymian, getrocknet
1 TL Honig
Noilly Prat
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
100g Feta
2 EL Olivenöl
ca. 12 Oliven
Zubereitung:
Kichererbsenmehl mit Wasser vermengen und eine halbe Stunde quellen lassen.
Die Fenchelknollen halbieren, vom Strunk befreien und gegebenenfalls holzige Stellen der äußeren Blätter entfernen. Dann die Fenchelknollen vierteln und in feine Streifen schneiden. Schalotten ebenfalls halbieren und fein schneiden, Knoblauchzehen vom Trieb befreien und fein würfeln. Die Orange schälen und filetieren. Alle Zutaten - außer Oliven und Feta - miteinander vermengen, würzen und in eine Gratinform füllen - ca. 25min bei 190° im heißen Ofen backen.
Oliven und Feta letzten die 5min darüber verteilen und mitbacken.
Parallel in den Socca-Teig die Tapenade, den Rosmarin und das Salz untermischen und das steif geschlagene Eiweiß unterheben.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen, mit etwas Öl bestreichen. Eine kleine antihaftbeschichtete Pfanne mit einer Grundfläche von etwa
14cm Durchmesser mit sehr wenig Öl auspinseln. Bei mittel bis heißer Temperatur den Soccateig mit Hilfe einer Schöpfkelle in die Pfanne geben - der Pfannkuchen sollte
ca. 5mm dick sein. Wenn Luftbläschen an der
Oberfläche erscheinen, dann ist die Unterseite gestockt. Die Ränder lösen, dann den Pfannkuchen vorsichtig anheben und umdrehen und fertig backen. Danach auf das vorbereitete Backblech legen. Mit
dem restlichen Teig ebenso verfahren, bis aller Teig verbraucht ist. Wenn die Pfannkuchen fertig
gebacken sind, alle zusammen 5 Minuten im Ofen erhitzen.
Socca mit dem Ofenfenchel servieren.
weitere gute Ideen, um übriges Eiweiß zu verwerten:
... Du kannst Gedanken lesen ... ich beschäftige mich seit ein paar Tagen damit, doch mal Socca auszuprobieren und mit Deinem Rezept wird aus dem Gedanken ein Plan!
AntwortenLöschenDann hoffe ich, du gibst mir ein Feedback :)
LöschenDie Kichererbsen-Pfannkuchen werden üblicherweise sehr schnell sehr trocken - ich finde, diese Variante dafür wirklich saftig.
Hallo Michaela, wir füttern auch unsre Vögel und haben uns gewundert, dass das Futter so schnell weg war, bis wir ne Ratte im Vogelhäuschen gesehen haben, sie hat genau reingepasst :-))), liebe Grüße, Barbara
AntwortenLöschenÖrgs... also bei Ratten hört meine Tierliebe auf! Leider muss man sich bei denen - im Gegensatz zu den Vögeln - keine Sorge um den Arterhalt machen. Unkraut vergeht nicht. Das gilt wohl auch für Untiere.
LöschenUnd vermutlich, Barbara, kennen alle solche ungebetenen Mitesser. Aber was machen gegen ungebetene Gäste???? ;-P liebe Grüße zurück...
Super Idee, ich liebe Fenchel, aber mit fehlen die Ideen dazu, womit man den sonst so essen kann. Muss ich mal unbedingt ausprobieren. Und die Kichererbsen liefern zudem ne gute Eiweißquelle.
AntwortenLöschenLiebe Micha, sehr lecker! Socca mit Ofenfenchel gab es gestern bei uns zum Abendessen und war damit das erste Essen, das ich in unserer komplett umgebauten und brandneuen Küche gekocht habe. Ein Meilenstein :) wie ich sehe hast du meinen anderen Kommentar zu Fenchelzubereitung nicht veröffentlicht – tut mir leid, falls er deine Kommentarregeln verletzt hat, ich war nur so begeistert und dachte, ich teile meine neue Fenchelliebe. Viele Grüße, Lara
AntwortenLöschenOh, Lara, das nehme ich aber wirklich geschmeichelt zur Kenntnis - das erste Essen in the brand new kitchen, das gleicht ja einer Schiffstaufe mit Sekt... komm' Champagner :-)) Ich freue mich!
LöschenDu, und ich habe keinen Kommentar von dir gelöscht - bei mir ist nichts angekommen. Was hast du denn geschrieben, dass er hätte die *Kommentarregeln* verletzen können????
liebe Grüße