Kanonengeschosse: Mirabellen-Tarte mit Mandeln, Rosmarin und Lavendel

Freitag, 7. August 2020


Wenn die Smaragdeidechsen die Gartenpfade mit der Schnelligkeit von kleinen Kanonengeschossen kreuzen, dann ist definitiv zu heiß, um umständlich und ausschweifend aus dem Leben zu erzählen. Verstehe deinen Garten - gewachsene Philosophie Teil 2... oder so. Tiefgründige Gedanken kann man sich ein anderes Mal wieder machen. Jetzt darf der Stumpfsinn wie eine Schaumkrone oben auf den Wellen schwimmen.

Dösig der Sonne das Zepter nicht streitig machen - so kommen wir ganz gut über diese Hitzeperiode, die dadurch ungewöhnlich ist, dass die Nächte bis jetzt schön erfrischend um gut und gerne zwanzig Grad abkühlen. Soll heißen: schlafen können wir gut und lang... und dösen dann tagsüber trotzdem vor uns hin... Wenn es jetzt noch ab und zu regnen würde - aber das hatten wir schon...
 
Gebacken habe ich dennoch - hauptsächlich für unsere Feriengäste, um ihnen den Urlaub etwas zu versüßen. Man tut, was man kann. Belohnt wurde ich mit der überschwenglichen Auszeichnung *bombastisch* (habt ihr da auch wieder direkt einen Ohrwurm im Kopf?...*mmhh Mister Lover Lover...*). Das Fränzi-Umfeld hingegen wieß mich auf folgende chansons hin: *L'été s'ra chaud* und *Il faut trop beau pour travailler* - kennt man, wenn man hier geboren ist - aber um die richtig supi zu finden, muss man womöglich selbst Temperatur haben...

Ohne frische Kräuter kann und will ich nicht kochen. Eine große, kulinarische Liebe von mir ist die Parung von Kräutern der Provence mit Süßem. Ebenso wie zu Aprikosen, Pfirsichen, Feigen oder Brombeeren machen sich auch hierzu Rosmarin und Lavendel besonders gut (ich erinnere an diese Kuchen oderoder...) Und weil die Tarte schon so gut funktionierte, wurde eine sehr ähnliche gestern wieder gebacken, die ich euch einfach in Kürze hinterher schiebe... Ach, und zum Thema *Mirabellentarte* setze ich noch diesen Link - kann bestimmt nix schaden!
 
Zutaten - Tarteform 26cm:

200g Mehl (m:D630)
80g Butter
1 Ei (m: 1 EL Crème fraîche und etwas kaltes Wasser)*
Abrieb einer 1/2 Tonkabohne
50g Rohrzucker
1/2 TL Salz

110 Butter, weich
110g Mandeln, geröstet, gemahlen
20g Mehl (m: Einkorn)
50g Rohrzucker*
einige Tropfen Bittermandel-Aroma
2 Eier
1 EL Rosmarin, gehackt
1 EL Lavendel, gehackt

600g Mirabellen, entsteint
 
Zubereitung:
 
Die erstgenannten Zutaten für den Boden zügig  zu einem homogenen Teig kneten. In Folie wickeln und eine halbe Stunde kalt stellen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und damit eine Tarteform von 26 cm Durchmesser auslegen. Mit einer Gabel mehrfach einsteichen. Wiederum in eine große Tüte packen und eine halbe Stunde in den Tiefkühler stellen.

Inzwischen für den Belag Butter, Zucker und Bittermandel-Aroma schaumig rühren. Mandeln und Mehl untermischen. Die Eier beifügen sowie 1 EL der gehackten Kräuter und alles gut verrühren. 

Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Mirabellen halbieren und entsteinen.

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Die Mandelmasse auf dem Teig ausstreichen und mit den Mirabellen belegen und mit 1 EL gehackten Kräuter bestreuen.

Die Tarte auf der untersten Schiene  ca. 45 Minuten backen - wenn sie zu dunkel wird vorher abdecken. Auskühlen lassen. 

*Anmerkung m: Den Tartebodenteig ohne Ei zu machen, ist etwas für Fortgeschrittenen - allen anderen würde ich zur Verwendung dazu raten. Ich verzichte deshalb gerne darauf, weil der Boden dann einfach knuspriger wird - er ist aber auch deutlich schwieriger zu handhaben und auszurollen.

Die Zuckermenge kommt auf die Süße der Mirabellen an - wenn sie weniger sonnengeküßt sind, dann kann man etwas zusätzlichen Zucker über die Mirabellen streuen vor dem Backen. Oder - in die andere Richtung - sogar noch etwas Zucker rauskürzen. Unsere Mirabellen waren nämlich sehr süß


3 Kommentare

  1. Nicht nur, dass mir seither alle deine Tartes geglückt sind, sie schmecken mir allesamt. Und mich fasziniert, wie wandelbar die französischen Kuchen mit Früchten sind. Vielen Dank für deine vielen Anregungen dazu!
    ganz herzliche Grüße, Susi

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    1. Das freut mich zu lesen, Susi, sind doch meine Tartes alle artverwandt... aber halt trotzdem immer wieder ein kleines bißchen anders - so macht das Backen mehr Spaß und ist nicht reines Abwiegen ;) viele sonnige Grüße zurück...

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  2. ich liebe, liebe, liebe Mirabellen – bei uns in Köln habe ich allerdings noch keine gesehen. Auch die Zwetschgen sind noch recht sauer, wahrscheinlich kommt es demnächst alles gleichzeitig (die Sonneneinstrahlung sollte ja bald mal ausreichen). Tartes sind ganz toll, ob mit Mandeln- oder schlichter Sandfüllung, immer lecker und so wandelbar. Möchte diese hier ganz bald mal ausprobieren. Aber jetzt gibts am Wochenende erstmal Eistorte mit selbstgemachtem Semifreddo fürs Patenkind.... mjamjam. Liebe Grüße aus der Hitze in die Hitze, Lara

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