Wie bestimmt viele Mädchen meiner Altersklasse habe ich ausgiebig mit Barbie gespielt. Richtig lange. Wenn ich mich umschaue, wann die Pupertät heute einsetzt, hatte ich - körperlich und spielerisch - eine sehr ausgedehnte Kindheit.
Es war eine echte Barbie. Die von Mattel, die in pinkenem Karton mit Sichtfenster verkauft wurde und kein billiges Plagiat. Ein teures Kinderspielzeug. Ich hatte daher eine einzige Barbie. Und ich kann sogar noch sagen welche: die Langhaar-Barbie, der die Haare bis in die Kniekehlen fielen. Dieser habe ich ihre Endlos-Haare mit so viel Hingabe gebürstet, dass die vorderen Haarpartien zum Ende ihrer Laufbahn sehr ausgedünnt waren. Ich habe meine Barbie geliebt. Sie besaß auch nur ein einziges Kleid, die waren damals ebenfalls unverhältnismäßig teuer. In einem Anfall ihrer schwer zu zügelnden Gehässigkeit hatte meine zweieige Zwillingsschwester das Kleid mit dem Locher (um Papier zu lochen für den Akten-Ordner) malträtiert. Die Geld-Oma, edle Spenderin der Barbie, hat angesichts meiner Verzweiflung das Kleid mühselig wieder geflickt, aber von außen betrachtet sah Barbie nun immer aus wie Aschenputtel - trotz Atombusen und Permanent-Make-up. Ungeachtet dessen war sie für mich stets die Heldin meiner ersponnenen Träume.
Ich kann gar nicht mehr sagen, was ich meine Barbie habe erleben lassen. Vieles in meiner Kindheit ist von einem trüben Schleier überzogen und ich kann mich kaum erinnern. Aber ich weiß noch, dass die Geschichten in dem enthobenen Reich der Phantasie stattfand: mein Kuschelhase musste beispielsweise als Pferd erhalten, was keinen Augenblick den Ereignisfluss störte.
Meine jüngere Schwester hatte dann die komplette Barbie-Plastik-Traumwelt: ein Haus, ein Capriolet, zwei Kens, ein Pferd... Aber ob sich damit dann schöner spielen ließ? Grinsend fällt mir ein, dass es Ken - von meiner jüngeren Schwester Detlef getauft - seiner Barbie selten recht machen konnte. Wenn sie ihren Detlef anherrschte, dröhnte es durch ihre Zimmertür.
Keine Ahnung, warum mir Barbie heute wieder in den Sinn kommt. So sweet wie Süßigkeiten... je ne sais pas! Auf jeden Fall halte ich dagegen, dass das Schönheitsideal von Kindern durch das Spielen mit Barbie - und ihren sehr seltsamen körperlichen Proportionen - gestört werden könnte. Ich sehe heute ja auch nicht aus wie Daniela Katzenberger oder eine der Kardashians. Meine Barbie war deshalb wunderschön, weil ich sie wunderschön fand (meine Barbie) und nicht weil jemand mir erklärte, dass GENAU SO schön geht. So wie eben alles erst den Wert erhält, den man ihm - höchstpersönlich - verleiht. Aber das verstehen nur die, die nicht von Graf Zahl gefressen wurden.
Variable Muffins schlage ich euch heute vor. Ich habe sie zubereitet während der Holunderblüte - und daher entsprechend parfümiert. Aber setzt euren Vorlieben keine Grenzen. Die Streusel kann man auch prima mit Tonka-Bohne würzen. Oder Kardamom. Ich habe halt mal wieder auf mein Sugar-Spice zurückgegriffen. Und den Quark wiederum könnte man mit Orangenschalen oder Zitronensaft mischen - wirklich wie ihr wollt. Das hier ist lediglich ein Vorschlag für das Grundgerüst von saftigen, knusprigen Muffins.
Zutaten 12 Muffins/ ein Muffinblech:
75 g Rohrzucker
1 Eier
250 g Mehl
1 TL Backpulver gestrichen
1 Pr Salz
1 1/2 TL Sugar Spice (optional oder anders Parfum)
100 g Rohrzucker
125 g Butter geschmolzen
25ml Holunderblüten-Sirup
1-2 EL Orangenblüten-Wasser
2 Eier
1 Packung Vanillepudding-Pulver
Inspiration: KaffeeundCupcakes
Um Gottes Willen - hoffentlich hast Du zu diesen "Menschen" den Kontakt abgebrochen. Was "Familie" sensiblen Mitgliedern antut - unverzeitlich! Ich kenne das selbst zu gut. Rechthaberisch werden dann noch "Ausreden" erfunden, aber ich bin sicher, es gibt eine höhere Gerechtigkeit!!!
AntwortenLöschenTanja aus Berlin. und ich bewundere, was dennoch aus Dir geworden ist.
Oh, wie wäre ich neidisch auf deine Barbie gewesen. Meine Mutter fand Barbies doof und kaufte mir eine Sindy-Puppe. Die hatte einen grösseren Kopf und weniger Busen als Barbie, wenn ich mich richtig erinnere. Dafür gab's noch ein Auto und Pferd dazu. Mann hatte Sindy glaube ich nicht. ;-)
AntwortenLöschenDie Barbie...Wunschtraum meiner jüngeren Tochter und damals unter Schwierigkeiten erfüllt, damit sie ihr 2 Tage später die Haare mit der Papierschere abschnitt, "Damit die endlich mal ordentlich aussieht!". Von Ideal keine Spur :-))) Die Muffins duften fast bis hierher sehr, sehr gut. Und Streusel sind natürlich das I-pünktchen!Die kommen in die Rubrik NACHBACKEN. Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenLiebe Micha, jetzt möchte ich doch hier rmal schreiben, dass auch ich eben eine - aber Eineiige - Zwillingsschwester hab bzw hatte: da ich ob ihrer ganz fürchterlichen Gehässigkeit den Kontakt immer wiedermal und dann nach dem Tod unserer Mutter völlig abgebrochen habe.
AntwortenLöschenWas geschah,versuch ich in eine Vergebung zu verwandeln.Versuche!
Kontakt will ich dennoch nichtmehr.
Abgrenzung ist NOT-wendig für mein Leben.
Die entstandenen Verletzungen möchte ich nicht vergessen,nein einfach heilen.
Eventuell vergess ich dann.
Es bleibt noch Zeit.
Ich übe...
liebe Grüssle
Maria
Wie gerne an dem *Hanni und Nanni*-Klischées festgehalten wird - doch die Realität zeigt, dass sehr viel andere Geschichten geschrieben in der Wirklichkeit, wenn man denn nur aufmerksam und mit echtem Interesse hinschaut. Ja, Familie kann ein Segen sein - muss es aber nicht. Wie jede Beziehung. Lange durfte man ja auch als Frau nicht lautmachen, dass Muttersein nicht zwangsläufig mit Glück einher geht. Vielleicht wird eine differenziertere Haltung auch Zwillingen gegenüber bekannter - ich mit meiner Biographie kann es Zwillingen nur wünschen!
LöschenDanke für deine Wortmeldung, Maria!
Meine Eltern hätten meine Schwester dazu verdonnert, mir von ihrem Taschengeld ein neues Kleid zu kaufen. Und noch was als Entschädigung, oder so. Ich würd es ähnlich machen, wenn meine zwei Kleinen auf solche Ideen kommen irgendwann. Bis dahin: Muffins backen und genießen :) liebe Grüße von Lara
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