lieber lecker: Bratreis mit knusprigem Ingwer-Knoblauch-Krokant

Donnerstag, 24. März 2022

 

Als Nicky vor 17 Jahren mit ihrem Blog *Delicious Days* an den Start ging, klebte sie mit ihrer Tastatur am Puls der Zeit - eine echte Pionierin. Oder halt volle First Foodblog Nation! Ja, sie war sowas von avantgarde, dass ich, als ich in einem Artikel einer Zeitschrift (Print!) über ihren Blog las, mir noch nicht einmal etwas unter einem *Blog* vorstellen konnte. Warum? Für was? Für wen? Nach einigen schönen Kochbüchern, die von ihr erschienen, bloggt sie heute nicht mehr.

Dafür erblickten parallel zu ihr andere Food-Blogs das Tageslicht wie Zorra, eine weitere Vorreiterin, oder Petra und Robert. Und selbst als ich vor 14 Jahren eine kurze Phase als Gastbloggerin im mittlerweile stillen Kuriositätenladen durchlief, konnte ich die Blogwelle noch sauber mitsurfen: mit viel Aufmerksamkeit, Begleitung und Zuwendung sowohl seitens der Leserschaft wie unter den Blog-Kollegen.  Heute ist der *heiße Scheiß* (so hats Zorra genannt) längst weitergewandert in die Sozialen Medien, Insta und Konsorten... Oder aber auf Youtube, auf das etwa Sally (der ich nie gefolgt bin) von Anfang an gesetzt hatte und sich so ein eigenes Food-Imperium schuf. Wobei ich nicht verstehe, welche Koch-Legastheniker animierte Hilfestellung benötigen, um beispielsweise einen simplen Rührkuchen zusammenzuhauen. Naja, definitiv nicht mein Kino...

Bon, diesen kleinen Überblick über die Geschichte der Foodblogs schreibe ich nur, um klar zu machen, was es bedeutet, 10 Jahre durchgehend am Stück zu bloggen. Für diese Langstrecke muss schon einiges zusammenkommen (da spreche ich aus eigener Erfahrung), vorneweg zwei Dinge: man muss wirklich gerne und oft kochen und das Leben darf nicht in andauernde Stromschnellen geraten. Bref: Passion und Stetigkeit! Dann, ja dann mutiert man zum Urgestein in Foodistan und wird in den Ältestenrat der Zunft aufgenommen.

Und auf diese Weise entstehen große Online-Kochbücher, durch die sich eine einzige Person mit Hingabe gekocht hat, ganz  wie im Falle von Andy und seinem Schweizer Food-Blog *Lieber Lecker*, das heute - Konfetti - 10 Jahre alt wird! Nichts leichter, als aus einem so großen Fundus ein Rezept herauszuziehen - egal für welchen Geschmack. Ich habe festlichen Anlaß mit Alltag kombiniert und mir zur Jubiläumsfeier seines 10 jährigen Bloggeburtstag ein Gericht für jeden Tag herausgesucht, welches schon kurz davor ist meine Blog-Buster-Kriterien zu erfüllen - denn es startete bei Miss Boulette und wurde mit gleicher Begeisterung von Andy wie von Petra nachgekocht: Fried Rice à la Vong

Zuerst wollte ich mir ein von Andy als DUBB markiertes Rezept vornehmen und zwar den baskischen Käsekuchen. Andy hat nämlich als einer der wenigen den Spirit meines nach wie vor einzigen ins Leben gerufenen Blog-Events verstanden: man muss ein ausprobiertes Rezept nur als *le top du top* erkennen und dementsprechend ausrufen - und schon ist es ein DUBB. Dagegen entschieden habe ich mich, weil ich mir selbstkredenzt mit diesen schwerkalibrigen Zutaten möglicherweise den Genuß genommen hätte... zu einer solchen Süßigkeit lasse ich mich *lieber lecker* verführen!



So ist es dieses unkomplizierte Reisgericht geworden, dass entschieden gepimt wird durch den Ingwer-Knoblauch-Krokant. Wenn man dem Reis noch Erbsen, Frühlingszwiebeln oder Möhrchen untermischt, wird man den Charakter nicht tiefgreifend verändert haben. Den Geschmackstaktstock schwingt der Krokant - der macht diesen Teller besonders!

Lieber Andy, danke fürs Inspirieren - ich hoffe, du hast noch lange Freude daran, weiterhin Foodistan mit deiner Lust am Kochen zu erfreuen. Félicitation et bon anniversaire!


Zubereitung:

2 EL Sonnenblumenöl
2 Knoblauchzehen, fein gescheibelt
2 cm frischer Ingwer, geschält und fein gescheibelt
3 Stangen hellen Lauch, in ca. 5 mm Scheibchen
Salz
2 Portionen gekochter Reis vom Vortag (Reis oder Basmati)
2 Eier
1 TL Sesamöl (m: Chili-Öl)
2 TL Sojasauce
Piment d'Espelette
Sesamkörner, geröstet (optional)

Zubereitung:

Knoblauch und Öl klein würfeln. Zusammen im Öl goldbraun rösten und dann mit einer Schaumkelle herausheben und auf Küchenpapier beiseite stellen - etwas salzen.

Nun den Lauch im aromatisierten Öl weich dünsten, ohne dass er Farbe annimmt, leicht salzen
Das Gemüse an den Rand der Pfanne schieben und den kalten Reis in die Mitte geben. Die Hitze etwas erhöhen und braten bis der Reis wieder körnig zerfallen. Den Reis nun mit dem Gemüse vermischen und noch etwa 2 Minuten weiterbraten - ab und zu umrühren.

In einer separaten Pfanne 2 Spiegeleier braten. Die Portionen anrichten, mit etwas Sesamöl und Sojasauce begiessen, das Ei daraufsetzen, den krokantigen Knoblauch und Ingwer darüberstreuen - wer mag garniert mit Sesam und Chiliflocken.

Anmerkung m: ich habe die Menge des Krokant für uns verdoppelt - und mein Rezept entsprechend verändert/ gebratenes Ei kann man hier prima etwa durch marinierten Tempeh/ Tofu ersetzen

Quelle: Andy aka *lieberlecker*


Kommentar veröffentlichen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.