Von all meinen Menschen, die ich innerhalb der Serie *zu Tisch mit #... * hier seither vorgestellt habe, halte ich euch heute mit Abstand meinen absoluten Liebling hoch: James French! Was ein Mensch! Was glitzernde Augen! Welch Innerlichkeit!
James French nennt seinen Beruf (besser Berufung) *Tierkommunikator*. Aber eigentlich ist er viel, viel mehr als das! Er offenbart in großer Einfachheit tiefe Wahrheit: nichts ist so existentiell wie unsere eigene Empfindung, unser Fühlen - wie oft hatte ich es zu diesem Thema bereits hier auf dem Blog. Sehr gerne ziehe ich die poetische Aussage meines Habib wieder dazu: *Der Kopf kennt nur die Emotionen, den Schaum auf den Wellen, das Gefühl aber ist die Tiefe des Ozeans.*
Seit über 20 Jahren arbeitet James nun mit Tieren. Alles begann in seiner Kindheit, als ein brutaler Stiefvater in sein Leben trat und er Zuflucht suchte bei den vielen, ihn umgebenden Tieren, den Hunden, Pferden, Schafen. *Der tragische Anfang meines Lebens war ein Glück, weil ich so meine Erkenntnisse über die Beziehungen zu Tieren gewann*, stellt er rückblickend fest, *die Tiere kümmerten sich immer um mich*. Und jetzt kümmert sich James um die Tiere.
Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Erkenntnis, dass Tiere wie Menschen fühlende und denkende Wesen sind. *Zwei friedliche Geister können einander zuhören und es fällt beiden leicht, die Gefühle des anderen intuitiv wahrzunehmen - ein ruhiger Geist erfaßt Gefühle jenseits der Worte*.
Auf seiner Homepage formuliert James seine Arbeitsmethode so: *Die Trust Technique vermittelt ein friedliches Gefühl der Veränderung. Es ist eine Methode, die durch minimierte Denkaktivität eine vertrauensvolle Beziehung schafft, die beim Überwinden von Verhaltensproblemen hilft und den Kooperationsgeist lehrt.* Aber mehr als alle Theorie hilft die direkte Anschauung. So wie James sagt: *Wir Menschen müssen manchmal etwas sehen, um es zu fühlen*. Oder um es zu glauben. Daher kann ich nur mehr als empfehlen, sich selbst einen eigenen Eindruck zu machen, und sich die viertel Stunde für das erste Video zum Anschauen zu nehmen. Um dann die läppischen 7 Euro zu investieren, damit man sich in den fortführenden Videos (auch mit deutschem Untertitel verfügbar) tiefer einführen lassen kann.
Allein daran trennt sich übrigens schnell Spreu von Weizen: wer Größerem, Wahrhaftigem und der Wahrheit dient, wird daraus nie Profit schlagen. Die Einnahmen kommen wiederum der Arbeit mit Tieren auf Gnadenhöfen und Tierheimen zugute.
*In Wahrheit ist Vertrauen alles* sagt James. Wiederholt den Satz mehrfach. In Wahrheit ist Vertrauen alles. Versteht ihr, was er damit meint? Wirklich meint? Das ist seine Basis!
James wird demonstrieren können, wie man Vertrauen herstellt. Es ist phänomenal ihm zuzusehen, wie er mit Tieren meditiert, wie die Tiere darauf reagieren und wie groß die Bereitschaft zur Kooperation ist, wenn das Wesentliche stimmt. Guckt es euch an! Dabei zeigt sich, dass alles miteinander verwoben ist: Friede, Stille, Mitgefühl, Klarheit, Achtsamkeit, Geduld, Ehrlichkeit, Freiheit, Vertrauen, Respekt, Güte, Aufmerksamkeit, Präsenz, Selbstachtung, Heilung... - man kann das eine nicht ohne das andere haben.
Ruhe ist das Jetzt.
Geduld ist das Vermögen, ein Wesen sich selbst sein zu lassen.
Ein Mensch, der bewußt nichts denkt - das ist pures Sein.
Jedes fühlende Wesen sehnt sich nach Verbindung (James French).
In unserer Gesellschaft ist die Angst-Motivation derart verwurzelt, dass wir fast alle überzeugt sind, dass einer nun mal der Boss sein muss, beobachtet James. Das bedeutet, einer zwingt den anderen und übt so lange Druck auf ihn aus, bis jener nachgibt - dann erst wird der Druck weggenommen. In Frieden braucht es niemanden, der bestimmt und anführt, sondern man vertraut sich einander freiwillig an: feeling peacefull/ having peace of mind is the closest thing to unconditional love, that you can have
Das Problem sind nicht verhaltensauffällige Tiere, das Problem sind die Menschen. Daher zielt James Arbeit darauf, Menschen Anleitungen zu geben, wie man mindfullness (das schönere, englische Wort) herstellen kann - der Beginn um beziehungsfähig zu werden. James French: *Unsere Wahrnehmung hängt davon ab, wie wir uns fühlen. Ändern wir das Gefühl, dann ändern wir auch die Wahrnehmung. Erst wenn der Mensch in sich ruht, kann er agieren - statt reagieren. Erst wenn der Mensch im Frieden verankert ist, kann er schöpferisch werden.
*Je mehr man sich mit ruhigem Geist und der Arbeit mit Tieren auseinandersetzt, desto mehr realisiert man, wie weit weg der Mensch von sich selbst ist und wie wenig er zuzuhören vermag. Wir haben uns von der Tierwelt abgetrennt, weil wir die Fähigkeit zu fühlen verloren und angefangen haben, alles zu intellektualisieren. Wir gingen vom Herz in den Kopf (James zeigte dabei mit den Fingern auf beides), es ist nicht weit, aber die Reise zurück ist lange.*
Für manche aber ist diese Reise ein way of no return. Das ist meine Meinung. Ganz so wie es abgebildet ist auf dem Prophecy Mountain der Hopi-Indianer. Manche Menschen haben sich von der Natur, ihren Empfindungen und den anderen Geschöpfen bereits so weit entfernt, dass sie einen Weg eingeschlagen haben, der nicht mehr umkehrbar ist, sie wegführt von der Einheit und damit die Entscheidung endgültig gefallen ist. Wieder und wieder gilt: Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen!!!
Trust Technique - Homepage von James French und seiner Partnerin Shelley Slingo
Mit Tieren sprechen - SWISS TV - über diese Sendung habe ich James entdeckt
Blindes Verstehen - Homepage von Erdmuthe Podloch und ihre blinde Stute Samara, die nach der Trust Technique arbeitet
Cavallo - Pferde-Zeitschrift über die Trust Technique
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