Seelenheil: sämige Grünkernsuppe
Samstag, 30. September 2017
Die Esoterik-Branche macht jährliche Gewinne im zweistelligen Milliardenbereich. Greift man nur mal beherzt in den Umsatztopf der Engelsschule der norwegischen Prinzessin, muß man sagen: fettes Brot, oder? *In der Not sucht man selbst Halt an einem Strohhalm* - das scheint mir ein großen Anteil an dem einträglichen Konzept. Aber gleichzeitig stellt dieser wirtschaftliche Erfolg den religiösen Institutionen in ihre seelsorgerischen Arbeit kein gutes Zeugnis aus. Und dass das Gesundheitswesen, das den kapitalistischen Grundprinzipien des ewigen Wachstums mit unterworfen wurde, für solche Mätzchen wie seelische Not keinen Spielraum läßt, darüber brauchen wir kein Wort zu verlieren.
Abtrünnige Sinnsuchende, die Nepperschlepper in die Fänge gehen - oft wirklich aus Verzweiflung. Und dabei wird klebrig gelockt mit Halbwahrheiten oder lustigen Phantastereien. Schlapp gelacht haben wir uns, als wir von Teilnehmern eines teuer bezahlten Seminars *Engelsgymnastik* vorgemacht bekamen: sie ruderten mit den Armen ausladend abwechselnd nach vorne und nach hinten und sangen dazu mit überzeugter Stimme: *Ich gebe, was ich nehme.* Tssss, also das hätten sie von mir auch billiger haben können...
Heil werden sie dort nicht finden, aber viel Geld verlieren. Doch mit einem hat das ganz bestimmt rein gar nichts zu tun: mit Spiritualität. Au contraire. Wieso ich mir da so sicher bin? Spiritualität und Geld beißen sich. Schon seit biblischen Zeiten weiß schließlich jeder: eher paßt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass man sich den Einzug ins Himmelreich erkaufen kann. Oder so ähnlich. Für ein zweites, unzweifelhaftes Indiz darf man das aufgepumpte Ego nehmen. Genau dafür legt man ebenfalls bereitwillig Geld hin - für eine Art *innerer Schönheitsoperation*, für das Pfund obendrauf in der eigenen Selbstwahrnehmung.
Abtrünnige Sinnsuchende, die Nepperschlepper in die Fänge gehen - oft wirklich aus Verzweiflung. Und dabei wird klebrig gelockt mit Halbwahrheiten oder lustigen Phantastereien. Schlapp gelacht haben wir uns, als wir von Teilnehmern eines teuer bezahlten Seminars *Engelsgymnastik* vorgemacht bekamen: sie ruderten mit den Armen ausladend abwechselnd nach vorne und nach hinten und sangen dazu mit überzeugter Stimme: *Ich gebe, was ich nehme.* Tssss, also das hätten sie von mir auch billiger haben können...
Heil werden sie dort nicht finden, aber viel Geld verlieren. Doch mit einem hat das ganz bestimmt rein gar nichts zu tun: mit Spiritualität. Au contraire. Wieso ich mir da so sicher bin? Spiritualität und Geld beißen sich. Schon seit biblischen Zeiten weiß schließlich jeder: eher paßt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass man sich den Einzug ins Himmelreich erkaufen kann. Oder so ähnlich. Für ein zweites, unzweifelhaftes Indiz darf man das aufgepumpte Ego nehmen. Genau dafür legt man ebenfalls bereitwillig Geld hin - für eine Art *innerer Schönheitsoperation*, für das Pfund obendrauf in der eigenen Selbstwahrnehmung.
Jeder, der beginnt, nach innen zu lauschen, wird mir bestätigen, dass man dabei zu allererst erkennt, dass es viel aufzuräumen gibt. Anstelle von großer Erleuchtung stellt sich eines ein: die Gewißheit, dass einiges weggeschoben wurde - in jedem Leben stapelt es sich unter dem hauseigenen Teppich, wenn man nicht dagegen steuert. Aber in sich Ordnung zu schaffen, daran führt kein Weg vorbei, wenn man ein erwachsener Mensch werden will: bewußt und eigenverantwortlich. Erster Schritt: Säuberung = Drecksarbeit. Tja, und die Stimme des Gewissens ist leise, aber bestimmt nicht teuer und Gewissenserforschung zudem gänzlich individuell und nicht übertragbar. Sollte man aber dennoch nach einer Hand suchen, die einen durch diesen Prozeß begleitet, dann ist das keine Frage des Geldbeutels. Ich wollte es nur mal gesagt haben.
Für kulinarisches Seelenheil sind Suppen aller Art das Gebot der Stunde! Suppen, das sind doch die Wollsocken der Küche, oder? Und diese Grünkernsuppe macht ein schönes, wohliges Bäuchlein - ein kleiner, bon, winzig kleiner Anstoß zum Seelenheil!
Für kulinarisches Seelenheil sind Suppen aller Art das Gebot der Stunde! Suppen, das sind doch die Wollsocken der Küche, oder? Und diese Grünkernsuppe macht ein schönes, wohliges Bäuchlein - ein kleiner, bon, winzig kleiner Anstoß zum Seelenheil!
Zutaten 4P:
150g Grünkern (ganzes Korn)
1 Stange Lauch
1 Karotte
1 kleines Stück Sellerie (ca. 100g)
1 kleines Stück Fenchel
2 Scheiben Ingwer
2 Lorbeerblätter
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
600g Gemüsebrühe (evt. plus)
200ml Kokosmilch
Salz, Pfeffer
Muskatnuss-Abrieb
Piment d'Espelette
2 EL Zitronensaft
(optional: etwas Leinöl)
Petersilie zum Bestreuen
Rapsöl
Zubereitung:
Den Grünkern in der doppelten Menge an Wasser (300ml) aufsetzen, eine Prise Salz zufügen und ca. 5-8min köcheln lassen. Flamme ausmachen, Deckel auflegen und eine halbe Stunde quellen lassen.
In der Zwischenzeit das Gemüse putzen. Die Hälfte des Gemüses grob, die andere fein würfeln. Die Gemüsebrühe zum Kochen bringen und die feinen Gemüsewürfel darin blanchieren: kurz in der Gemüsebrühe kochen lassen, dann unter kaltem Wasser abschrecken und als Einlage beiseite stellen. Die Gemüsebrühe dabei bewahren.
Die Zwiebel würfeln,ebenso den Knoblauch. Beides zusammen in dem Rapsöl anbraten, die groben Gemüsewürfel zufügen und mitrösten. Drei Viertel des Grünkern untermischen und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Lorbeerblätter und Ingwerscheiben dazu geben. Etwa 15min sanft köcheln lassen bis alles gut gar ist. Lorbeerblätter und Ingwer entfernen, die Kokosmilch anschütten (m: etwas zur Seite genommen und diesen Rest leicht angeschäumt als Deko zum Servieren). Die Suppe fein pürieren (wer es richtig fein mag, nimmt den Blender zu Hilfe) - nun je nach gewünschter Konsistenz gegebenenfalls noch etwas Brühe (oder Kokosmilch) zufügen - der Grünkern neigt zum Nachquellen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Piment sowie dem Zitronensaft abschmecken.
Zum Anrichten die Suppe in den Tellern mit den Gemüsewürfeln, dem Grünkern, fein gehackte Petersilie und der aufgeschäumten Kokosmilch garnieren. Wer mag, reicht noch etwas Leinöl dazu.