Die besten Kürbisgnocchi ever - von Welt - überhaupt

Freitag, 30. Oktober 2015

Niemals nie, also sowas von überhaupt gar nicht, käme Robert auf die Idee, seine Kürbisgnocchi derart marktschreierisch anzupreisen. Er heißt ja nicht Jamie Oliver. Und darüber wird niemand so glücklich sein wie Robert.

Aber ich Landtrampel brauche da gar nicht weiter *gschamig* rumzuhampeln und haue es donnernd raus, wie es ist (schließlich auch kein Eigenlob): DAS SIND DIE BESTEN KÜRBISGNOCCHI VON WELT.

Und (wartet, ich muß mir kurz meinen Bonnie-Tyler-Mopp aus der Stirn pusten): ich habe Erfahrung in dieser Sparte. Also RICHTIG Erfahrung. Meinen ersten Kürbisgnocchi konnte ich zusehen, wie sie als schwebende Breipartikel im Kochwasser zum Topfboden sanken. Mit meinem zweiten Versuch hätte ich dem übelsten Agnostiker ein drittes Auge in die Stirn trümmern können. Worauf ich mich zu einer länger anhaltenen Pause zum Thema *Kürbsignocchi* inspirierten ließ.
Mit den Lafer-Kürbisgnocchi ging es dann deutlich bergauf. Allerdings sind das genau genommen Kürbis-Kartoffel-Gnocchi - soviel Präzision muß sein. Ein weiterer Versuch galt diesen hier, (bereits letzten Herbst) ebenfalls von Robert, die ich uns an einem trüben Tag als Stimmungserheller zubereitet habe (wie unschwer an den Lichtverhältnissen zu erkennen ist). Obacht: köstlich, jedoch durch die weiche Teig-Konsistenz von der Zubereitung nur etwas für Fortgeschrittene.

Meine heutigen Robert-Gnocchi gabs bereits zum zweiten Mal (ihr seht, nur Millisekunden trennen mich vom Doktorgrad unter den Kürbisgnocchikennern). Man beachte bitte die Verhältnismäßigkeit: 750g Kürbis (!!) auf 60g Mehl. Allein das ist exeptionell. Zusammen mit dem Steinpilz-Sößchen seuftzen wir sonntagsessenswürdig. Noch etwas zarter werden die Gnocchi, wie sich rausstellte, wenn man sie halb mit Butternut/ halb mit Hokkaido zubereitet - also im Vergleich nur mit Hokkaido. Die nächsten werde ich nur mit Butternut (dem allgemeinen Popstar unter den Kürbissen) zubereiten. So oder so: der Teig händelt sich wunderbar - womit sich auch absolute Gnocchi-Beginner an dieses Rezept wagen dürfen!

Zusammenfassung: DUBB! Vielen Dank Robert für deine stetige, bereichernde Muse!
Zutaten:

750 g Kürbis (m: halb Butternut, halb Hokkaido)
Nelkenpfeffer (Piment)
40 g Hartweizendunst*
40 g Weissmehl*
1 Eigelb
20 g Parmesan, fein gerieben
Muskatnuss
Salz
Pfeffer
Orangenzesten einer 1/2 Orange

250 g Steinpilze
300g Kirschtomaten, confiert
Thymian
2 Knoblauchzehen
1 Schalotte, geschält, gehackt
je 1/2 EL Olivenöl und Butter
100ml Gemüsebrühe
Fleur de Sel
2 TL Tomatenmark
1 EL Crème fraîche
Zubereitung:

Kürbis schälen und entkernen, in kleine Stücke schneiden. (Neuerdings gelesen, dass man auch den Butternut nicht zu schälen braucht - mir fehlen noch die Erfahrungswerte). Im Ofen bei 200°C Umluft während etwa 20 Minuten rösten, gut ausdämpfen lassen. Durch die flotte Lotte (m: Kartoffelpresse)  drücken (braucht etwas Kraft und Geduld), Eigelb, Hartweizendunst, Weissmehl, Parmesan und Gewürze unter den noch warmen, durchgedrückten Kürbisbrei mengen. Gnocchiteig 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Nun die Kirschtomaten confieren. Dafür den Ofen auf 110° Umluft vorheizen. Mit einer gehakten Knoblauchzehe und 2 TL Thymian bestreuen, 1 EL Olivenöl betrüufeln, salzen, pfeffern und etwas zuckern und 50min im Ofen garen.

Den Gnocchiteig auf Hartweizendunst zu Rollen von 1 cm Durchmesser ausrollen, diese in 1 cm Stücke schneiden, zwischen den Händen rund abdrehen.

Gnocchi in knapp kochendem Salzwasser pochieren, herausheben *, abtropfen lassen und in einer beschichteten Pfanne in wenig Orangenöl anbraten. Nach Bedarf nachwürzen.

Pilze mit Messer, Bürste und mit angefeuchtetem Küchenpapier putzen, in Scheiben schneiden.

Pilze mit der Schalotte in Olivenöl-Butter anbraten. Würzen mit Thymian, Fleur de Sel und Pfeffer. Ablöschen mit Brühe, kurz zudecken, bis die Pilze gar sind. Tomatenmark, Crème und confierte Kirschtomaten zufügen. Nochmals abschmecken und mit den inzwischen gebratenen Gnocchi servieren. (m: Gnocchi nicht gebraten, sondern direkt zu den Pilzen in die Pfanne gegeben).

*Anmerkung m: TIPP - Blanchiert man die gegarten Gnocchi kurz in kaltem Wasser, kann man sie auch sehr gut einfrieren.

Für den Teig mit Butternut habe ich jeweils 10g mehr Mehl für den Gnocchiteig verwendet

Held Herbst - Roggen-Dinkelbrot mit Kartoffeln und Walnüssen

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Der Herbst berührt mich auch dieses Jahr an einem empfindlichen Punkt - die Natur um mich ist gerade zum Heulen schön. Atemberaubend die Farben - ein warmes, liebevolles Ungestüm. Ähnlich wie im Frühling übermannt mich der Eindruck, den Herbst noch nie derart wunderschön erlebt zu haben: die Einmaligkeit in der Wiederholung. Eigentlich widersprüchlich. Und vielleicht deshalb so tiefgehend.

Unterlegt von dem krassen Kontrast zu der sich her wälzenden Flut an Menschen, die Leid, Elend, Verlust, Trauer, Hunger und Kriegserlebnisse im Gepäck mit sich bringen. Seither Exportschlager. Alleine die Bilder belasten. Die Menschheitsgeschichte ist zum Heulen hoffnungslos. *Stelle dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin*. So naiv habe ich mit dem Pazifismus begonnen. Und je älter ich werde, umso mehr falle ich vom Glauben ab, dass die Rasse Mensch überhaupt in der Lage zum friedlichen Miteinander ist - verstrickt in den gnadenlosen Ablauf der *Fluch der bösen Taten*. Die Zeichen stehen à la Avatar darauf, dass wir die Idee von skrupeloser Ausbeutung auf anderen Planeten einfach fortführen - nachdem wir vorher die Erde beispiellos zugrunde gerichtet haben.

Ja, ich wäre gerade nicht die beste Anlaufstelle für Eltern, die um Rat fragen, wie sie ihre Kinder für die Zukunft motivieren wollen. Vielleicht alle als Weltenretter ausbilden? Wir könnten ein paar vernünftige Menschen an mächtigen Stellen gut gebrauchen. Weltweit. Für die GANZ große Kehrtwende. Nicht zu vergessen, die Prise Wunderfeenstaub, die den nötigen Knoffhoff-Dreh aus dem Zauberstab wedelt...

Mein Foodblog scheint mir gerade wie eine surreale, dekadente Insel - aber es lenkt mich ab. Und so lange ich mir überlegen darf, was wir heute essen, sitzt meine Welt in ihren Angeln... So banal lebt sich Frieden... Und der Herbst lenkt meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Umgebung, auf meinen kleinen Kreis, für den ich verantwortlich bin, mich da um meine Anständigkeit zu mühen.
Zutaten:

Weizensauerteig:
100g Dinkel-Vollkornmehl
110ml Wasser
10g Weizen-ASG (aufgefrischt)

Roggensauerteig:
135g Roggen-Vollkornmehl
150ml Wasser
10g Roggen-ASG (aufgefrischt)

Quellstück:
40g getrocknetes Brot
75g Wasser

100g geröstete, gehakte Walnüsse

Hauptteig:
Weizensauerteig
Roggensauerteig
Quellstück
65g Roggenmehl 1050
300g Dinkelmehl 1050
50g Dinkelmehl 630
150g gekochte Kartoffeln, fein zerdrückt (m: vom Vortag)
120ml Wasser*
100g Walnüsse
16g Salz
2 EL Walnüsse
Zubereitung:

Die Sauerteige rechtzeitig auffrischen, dann die beiden Sauerteige ansetzen und für 16 Stunden reifen lassen (ca. bei 26°).

Das Quellstück 2-5 Stunden vorher anstellen.

Die Walnüsse haken, rösten und mit kochendem Wasser übergießen. 10min ziehen lassen, dann gut abtropfen lassen.

Den Hauptteig ohne Salz kurz verkneten - dann 3min zur Teigruhe stellen. Nun das Salz und Öl zufügen und ca. 6min kneten. In eine geölte Schüssel umfüllen und den Teig direkt 1 x falten. 40min Teigruhe und ein 2tes Mal falten. Weitere 30min Teigruhe. Nun den Teig teilen und beide rund wirken. Mit dem Schluß nach unten in die Gärkörbe setzen.

Mit Dampf bei 240° anbacken, nach 10min Dampf ablassen. Insgesamt gut 40min backen - die letzten Minuten bei leicht geöffneter Tür. Klopftest.

*Anmerkung m: Als Anschüttwasser für den Hauptteig verwendete ich das abgekühlte Abtropfwasser von den Nüsse 

Von Null auf Hundert: Pasteis de nata

Sonntag, 25. Oktober 2015

Vorneweg - ich hatte es ja bereits angekündigt: mit Karacho sausen diese Pasteis in den Olymp der DUBBs. Und sie erfüllen dabei sogar alle Eigenschaften für ein vollkommenes DUBB (die Quadratur des Kreises): es ist ein traditionelles, klassisches Gericht/ Gebäck - und das ist das perfekte Rezept dazu. Besser geht nimmer!

Selbst wie das Rezept in meine Hände gelang, fand genau so statt, wie ich mir das wünsche: als die Empfehlung einer Empfehlung. Das Rezept wurde mir von einem Lieblingsgast schwärmerisch zugeschickt, die es selbst wiederum einer begeisterten Freundin verdankt. Daher ist es zigfach erprobt und mit funkelnden Ausrufezeichen versehen - ihr werdet es an der durchgeschliffenen Zubereitungsbeschreibung merken. Etwa der ausgepufften Idee, die Pasteis in den knallheißen Ofen zu schieben. Nur so kann der Blätterteig rundherum durchgebacken sein.  Herzlichen Dank, liebe Ute für dieses Freude verbreitende Rezept. Und ja, auch bei mir setzt sich der Fackellauf dieser Pasteis fort: ich wurde direkt nach dem Rezept gefragt. Cremig-zarte Füllung von krachend-knusperndem Teig umhüllt, das rafft jeden dahin! Dazu einen Galao...

Ich freue mich nun wirklich, es euch weitergeben zu können. Nicht, ohne ein mal mehr eine Lanze für selbstgemachten Blätterteig zu brechen - der wird und wird ja den Ruf nicht los, aufwendig zu sein!

Auch passen die Pasteis als kleine Hommage an meine Leser, die in Portugal leben - ich vermute dort ähnlich viele, ausgewanderte Deutsche wie hier im französischen Outback. Man kann sich immer nur wundern, wie viele deutsche Expats es weltweit gibt. Die finden sich SCHARENWEISE überall. Glücklicherweise wandern andere Nationen parallel in Deutschland ein - man müßte sich ja sonst bei dem Schwund wirklich Sorgen machen.
Überhaupt ist das für mich eine der spannendste Funktionen meines Dashboards (meiner Blog-Schaltzentrale): der *Publikum*-Button, der mir verrät, von welchen Ländern aus mein Blog aufgerufen wird. Ich kann mich riesig freuen, wenn dann *Exoten* wie *Burundi*, *Pakistan*, *Japan*, *Finnland* oder *Côte d'Ivoire* darunter sind. *Portugal* zählt übrigens unter die Top 5 meiner Aufrufländer. Eigenartigerweise passen dazu selten die Zahlen zu den gleichzeitig aufgerufenen Posts. Die Schlenker der Aufrufzahlen - schlagartig etwa mal 300 Leser - fügen sich ebenso wenig ein. Naja, Bloggertechnik - ein unterirdisch ambitionierter Bereich in meinem Bloggerdasein. Und die Hauptsache scheint mir, dass Kollege Google das auszuwerten vermag - darauf kommts ja wohl an...

Zurück zur vollen Lieblichkeit des Lebens: den perfekten portugisieschen Pasteis de nata. Und bewahrt mir bitte das Eiweiß auf (läßt sich prima einfrieren) - ich habe damit das nächste Rezept in petto, dass ebenfalls (man mags nicht glauben) einen Hauch von DUBB umweht...
Zutaten für ein Muffinsblech, also 12 Stück:

1 Rolle Blätterteig
(m: 500g eigenen Einkorn-Blätterteig)

300ml Milch*
200ml Sahne
1 Vanillestange 
180g Zucker (evt. weniger)
40g Mehl, gesiebt
1 Pr Salz
1 Ei
5 Eigelb
Butter zum Ausfetten der Förmchen
(optional 1 EL Zitronensaft
Abrieb 1 Zitrone)

Zimt oder Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Backofen auf 250° Umluft vorheizen 

Die Vertiefungen einer Muffinsform ausbuttern.

Den Blätterteig ausrollen (ca. 3mm) , das Muffinsblech drauflegen, den Teig ca. auf die Länge des Blechs zuschneiden. Dann 12 gleichgroße Quadrate ausschneiden und damit die Muffinmulden auslegen (ruhig mit etwas Höhe - also höher als ich -, um später die Füllung unterzubringen). Die Zipfel nach unten umklappen.

Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark rausschaben. Die Milchsahnemischung zusammen mit der Schote und dem Mark fast zum Kochen bringen. Die Schote entfernen.

Mehl, Zucker, Pr Salz, Zitronenschalenabrieb (ist untypisch, schmeckt aber lecker) gut mit der Gabel verrühren.

Nun die Milch zum Kochen bringen, das Mehlgemisch dazugeben und kräftig rühren. Kurz aufkochen, dann vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen.

Die 5 Eigelb und das Ei gut verrühren. Dann unter die Milch rühren - es entsteht ein wunderbarer goldgelber Pudding. Den warmen Pudding in die mit Blätterteig ausgelegten Förmchen mit Hilfe eines Saucenlöffels einfüllen. Im vorgeheizten Ofen bei 250° ca. 10min backen.

Nach 5Minuten vor dem Ofen sitzen bleiben - die Natas sollten hoch aufgegangen sein und schöne braune Stellen bekommen - sie dürfen aber nicht platzen. Wenn sie zu lang gebacken werden, wird die Füllung innen zu trocken.

Das Muffinblech rausnehmen, kurz abkühlen lassen (5min) und dann vorsichtig mit einem Holzschaschlikspieß die Natas aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Wenn sie zu lange in der Muffinform bleiben, werden sie unten matschig.

Direkt vor dem Essen mit etwas Zimt und/oder Puderzucker bestreuen.

*Anmerkung m: Anstelle von 300ml Milch und 200ml Sahne kann man auch 500ml Milch verwenden - rein theoretisch...
Quelle: Ute

Fruchtleder - Quittenschnitten

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Bei Rezepten, die aus weniger als einer handvoll Zutaten bestehen, gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Meint man. Aber Obacht: je einfacher umso mehr steckt der Teufel im Detail.

Wichtig für ein gutes Fruchtleder finde ich die richtige Dicke: eben weder zu dick noch zu dünn - mir gefallen 2-3mm am besten. Auch das Trocknen dauert dann nicht zu lange. Vorsichtig sollte man geben, dass man das Leder nicht zu heiß trocknet. Dann droht die Gefahr, dass der Zucker wieder kristallisiert und man hat sich um das Besondere am Fruchtleder gebracht - die herrliche, biegsame Fruchtgummi-Konsistenz.
Also langsam trocknen, mit Geduld, nicht über 70° - zwischendrin mal wieder bei Raumtemperatur, aber dennoch achtsam, dass die Fruchtmasse richtig ausgetrocknet ist. Wenn nicht, droht Schimmelgefahr. 

Meine Quittenschnitten habe ich nach einem Rezept einer Freundin gemacht, die mich letzten Winter damit angefixt hat. Meine sollten genauso werden wie ihre, denn das waren für mich die besten, die ich seither gekostet habe. Mit etwa 1kg Frucht auf 1/2kg Zucker (ich habe das Verhältnis noch etwas auseinander gedehnt) halten sich die Quittenschnitten auch wunderbar in der Dose aufbewahrt... bis sie fertig genascht sind. Am liebsten knabbere ich sie in Kombination mit Walnüssen.

Mit meinen Jostabeeren werde ich kommende Saison genau das gleiche anstellen - hiermit vorgemerkt. 

Weitere schöne Ideen rund um die Quitte finden sich gerade auch bei Helena.

Zutaten 2 Bleche:

1kg Quitten (m: 1,1kg)
400g Rohrzucker
1 Zitrone, Saft davon
1 Vanilleschote, das Mark davon
Zubereitung:

Die Vanille der Länge nach aufschneiden und mit einem Messer das Mark rausschaben. Die Quitten vierteln und vom Kerngehäuse befreien. Die Quittenstücke zusammen mit den leeren Vanilleschoten und einem Glas Wasser (ca. 200ml) zugedeckt in etwa 30 Minuten gut weich köcheln - dabei aufpassen, dass die Quitten nicht am Topfboden anhängen. Vom Herd nehmen, die Vanilleschote entfernen und direkt durch die Flotte Lotte passieren.

Zurück in den Topf geben, Zucker, Vanillemark und Zitronensaft zufügen und nochmals erhitzen bis der Zucker sich aufgelöst hat und die Masse breiig eingedickt ist.

Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Mit Hilfe eines Spachtels die Quittenmasse auf den Blechen gleichmäßig glatt streichen. Für 4 Stunden bei 70° O/U-Hitze und leicht geöffneter Ofentür trocknen lassen (ich habe die Bleche dann immer wieder an einem warmen Ort bei Raumtemperatur trocknen lassen, wieder für 2 Stunden in den Ofen wieder bei Raumtemperatur - sodass sich das Trocknen auf 2-3 Tage hingezogen hat). Die Quittenschnitten sind dann fertig getrocknet, wenn sie nicht mehr kleben, wenn man sie anfaßt.

In Rauten oder Streifen - oder in eine andere Form - schneiden und in einer Dose aufbewahren

*Anmerkung m: Man könnte das Fruchtleder auch in einem Dörrgerät zubereiten. Allerdings muß dann dann darauf achten, dass die warme Luft durch die verschiedenen Etagere kreisen kann - für mein Dörrgerät würde das bedeuten, ich dürfte meine runden Gitter nur halbkreisig mit Backpapier und Fruchtmasse belegen.
Quelle: Katja

Salz - Salzkorn

Montag, 19. Oktober 2015



Denken bildet die Grundlage unseres Seins, unserer Existenz. Mit unseren mentalen Fähigkeiten können wir überprüfen, WAS wir denken – etwas, was wir selten genug tun. So gut wie nie aber machen wir uns Gedanken darüber, WIE wir denken. Der gordische Knoten ist: *Ich glaube, was ich denke. Und ich denke, was ich glaube.* Zudem ist unsere Art zu denken stark verbunden mit dem Zeitgeist. Nehmen wir die Menschen des Mittelalters, die ähnlich wie die Naturvölker von einer beseelten Natur um sich ausgingen. Ganz selbstverständlich wurden die zwei Seiten einer Medaille bereits gedanklich vereinigt - das Gegenteil wurde stets mitgedacht. Völlig ungewöhnlich für heutige Begriffe.



Worauf ich hinaus will, ist die homöopathische Weise des Denkens, denn sie fordert, den ausgetrampelten Pfad unseres jetzigen (technisch-wissenschaftlichen) Denkens zu verlassen. Oft wird Homöopathie mit Pflanzenheilkunde verwechselt. Letzeres wendet Pflanzen oder Teile einer Pflanze zur Heilung wie eine Arznei an. Die Homöopathie hingegen geht einen Schritt weiter – nämlich ins Feinstoffliche, weshalb Homöopathie und Chemie eine nicht unerheblich gemeinsame Schnittmenge haben.



Homöopathie will nicht mehr mit der Substanz eines Stoffes  heilen, sondern der *geistigen Idee* dahinter. Homöopathie geht also davon aus, dass in jedem Stoff etwas Feinstoffliches steckt, davon, dass zu jeder Materie ein ganz bestimmter Inhalt gehört. Wer Geist und Materie gedanklich nicht zusammenbringt, darf also hier bitte aussteigen. (zweierlei möchte ich an dieser Stelle dennoch anfügen. Zum einen gilt für die Homöopathie das Gleiche wie für alle anderen Bereiche auch: es gibt Pfuscher und es gibt Könner. Zum anderen benötigte mein Habib, der alte Globetrotter, einen gesunden Menschenverstand  und beide Füße auf dem Boden, um seine lange Litanei an Abenteuern zu überleben und hat mit Esoterik aber rein gar nichts am Hut.)


Für alle anderen freue ich mich sehr, dass ich den Habib dazu bekommen habe, einen weiteren Gastartikel zu schreiben zu einem langgehegten Wunschthema. Es war kein leichtes Unterfangen, dieses Thema von Seminarlänge auf Artikellänge zu kürzen – herzlichen Dank für die Mühe, F.!


 

  

SALZ


Verdursten ist ein sehr schmerzhafter Tod. Die Symptome kenne ich durch meine vielen Wüstendurchquerungen, z.B. wenn das Auto halb von einer Düne verschluckt und immer wieder unter Aufbringung aller Kräfte in größter Hitze "ausgesandet" werden musste. 

Zuerst klebt die Zunge unter großen Schmerzen  hinten am Gaumen fest und lässt sich nicht mehr lösen. Da hilft dann nur immer und immer wieder das Befeuchten des Rachens  mit einigen ganz wenigen Tropfen Wasser um immer wieder die Zunge vom Rachen zu lösen. Saufen bringt nichts, denn die Zunge verklebt sich danach sofort wieder.

Wenn man aber nach erfolgreicher Wüstendurchquerung im Tschad beim Schwimmen mitten in einem Hotelpool von Verdurstungs-Erscheinungen überfallen wird, dann ist das der Hammer und macht einen erst einmal "sprachlos".



Eine zentrale Rolle im Körper spielt Salz für den Flüssigkeitshaushalt. Der "Salz"-Pegel im Körper reguliert den Blutdruck und den Flüssigkeitshaushalt der Zellen und außerdem wie Wasser vom Körper aufgenommen und gehalten wird.
 
Wohlwissend darum schleckte ich an meinem mitgebrachten Supermarkt-Salz. Zu meinem großen Erstaunen änderte sich wirklich nichts an meinem Verdurstungs-Zustand. Da hatte ich einen Verdacht! und besorgte mir "natürliches" Salz. Das ist nicht schwer, denn die Salz-Karawanen aus dem Tenere versorgen in der Wüste und in der Sahel-Zone Mensch und Tier. 

Wir müssen also  - phänomenaler Weise trotz des gleichen Geschmacks - unterscheiden zwischen:

"natürlichem, kristallinen Salz" und 

 "künstlichem Industriesalz".              


Letzteres ist ein reines Abfallprodukt der Industrie, Natriumchlorid, das in großen Mengen anfällt und entweder entsorgt (z.B. im Winterdienst) oder billigst in den Supermärkten verkauft wird als "Speisesalz" oder "Kochsalz", das aber mit "dem" Salz des Lebens“ nichts mehr zu tun hat. Wie beim "raffinierten" Zucker (was ein weiterer Artikel zum Thema Zucker wäre)  könnte man auch vom "raffiniertem" Salz sprechen. (Siehe auch hierzu auf der Salz-exklusive-Seite)

Natürliches, kristallines Salz ist eine Abbildung der Erde, eine Einheit aus den 84 Elementen, wobei jedes Element sein eigenes "Feld", seine eigene Wirkung hat. Natürliches, kristallines Salz kommt aus der gesunden Natur und hat auch keine Zusatzstoffe wie Rieselhilfen oder dergleichen in Form von irgendwelchen E' s.
 

Denkt man homöopathisch, dann übernimmt Salz nicht nur eine Aufgabe im körperlichen, Salz spielt ebenso feinstofflich eine entscheidende Rolle:


„Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“ (Matthäus 5,13 Bergpredigt).


Unterscheidet man die vier menschlichen Kleider von Körper, Gefühlsebene, mentaler Ebene und spiritueller oder Geistes-Ebene (mentales Denken hat mit Geist nichts zu tun), so lässt sich der Aufgabenbereich in vier verschiedene 'Erdsalze' Ebenen unterteilen:


1. Ebene: Kalzium ist unerlässlich für den Körperaufbau.


2 .Ebene: Silicea ist unerlässlich, damit der Körper eine Seele aufnimmt, in
               Bewegung kommt,  lebendig werden kann, empfindungs-gefühls-
               -fähig  und beziehungsfähig wird. Und nicht zuletzt auch, um ein
               "Gemüt" zu entwickeln.


3. Ebene: Alumina ist unerlässlich, damit ein Körper denkfähig wird, analysieren
               und kombinieren  kann, Bezüge erkennt, Dinge ins Verhältnis setzt.
 

4. Ebene: Natrium muriaticum, das Salz ist unerlässlich, damit ein Körper
               geistfähig (spirituell, schöpferisch, kreativ) wird, dass er Bewusstsein
               erlangt, also dass Geist durch uns strömen kann.



Bild:

1. Ebene: ich gehöre nicht auf diese Welt sondern bin mit meinem Raumschiff - 
              "Körper"  auf Mission hier auf der Erde.


2. Ebene: Die Strom- und Energieversorgung erweckt das Raumschiff zum         
               Leben, es bewegt sich, der Antrieb funktioniert.                                


3. Ebene: Der  Bordcomputer rechnet und analysiert technisch einwandfrei 
               und versucht, Vorgaben zu erfüllen und neu zu berechnen.
                                                                                                                                   ICH bin das Salz der Erde. Ich sollte Herrscher über mich, also
               über meinen Körper     = mein Raumschiff, + 
               meine Emotionen         = die Stromversorgung  + 
               über meine Gedanken   =  die Rechner
               sein und werden, in aller Freiheit und über alle Prozesse .

 4. Ebene: Dann erst kann ICH verantwortlicher Kapitän werden und sein.
                Dann bin ICH zum Wesentlichen, zu meinem "Wesen" gekommen
                (eine, zwei oder drei der vorangegangenen Ebenen machen noch
                nicht mein Wesen aus). ICH stehe im Funkkontakt mit der
                Bodenstation, ICH bin Herr über das Raumschiff, habe und empfange
                Ideen, sammle daraus Erfahrungen, und verändere (Evolution).
                Dafür steht das Salz inhaltlich und macht solche Prozesse erst 
               möglich. 
Bild Ende



Einzig der Geschmack eint Industriesalz und natürliches Salz – ansonsten trennen diese beiden Substanzen sprichwörtlich Welten. Es geht um künstlich und natürlich. Das eine Salz ist chemisch produziert und für unsere Gesundheit und Wesensbildung nicht geeignet, das andere Salz wird unverändert aus der Natur entnommen, ist Voraussetzung zur Bildung und Installierung unserer Individualität, unserer Persönlichkeit, unseres ICHs und für unsere Gesundheit unerlässlich.

Das "raffinierte Salz" schneidet uns ab von unserer individuellen Spiritualität, kein schöpferischer Geist kann mehr durch uns fliesen.
 
Durch Alumina bekommen wir die Fähigkeit zu analysieren, mental zu denken. Ein zu viel von Aluminium in Folien, Konserven usw. nimmt uns auf raffinierte Weise unser klares und analytisches Denken und führt in die Demenz (hier bei ArteLinkkann man sich hierfür weiter einlesen).

Und auch ein Zuviel und Zuwenig von Silicea, dem  Bergkristall, nimmt der Seele ihren Raum, das Außen wird falsch eingeordnet, wir werden eiskalt und harmonielos. Wir überspielen dann diesen Zustand mit Schöngetue und Falschheit. Und es kommt noch schlimmer:

Ist der körperliche Zustand nicht im Lot (Extremsport, Bodybuilding, Doping, Schönheitswahn, Botox usw.), so kann auch der Geist nicht fließen.                Umgekehrt: wird die Spiritualität verdreht durch Hexen- oder Marienkult, Selbstmordsekten, sogenannte bewusstseinserweiternde Drogen, Bigotterie usw., so ist der körperliche Zustand nicht mehr gesund. 
Oder: ein vermeintlicher Vorteil des übertrainierten oder übergepflegten Körpers zieht ein Manko, ein Fehlen des schöpferischen und spirituellen nach sich,          ./. übertriebene Pseudo - Spiritualität bedingt ein Manko im körperlichen.

Ist die Empfindungsebene nicht ausgewogen und wird überbewertet (z.B. übertriebenes Ambiente, entgleiste Diplomatie, Schöntuerei, Schleimerei, Grinsekatze, everybodys buddy), so geht das zu Lasten der denkerischen, mentale Ebene, die nicht mehr ordentlich funktionieren kann.     Umgekehrt, wird die mentale Ebene (z.B. Analyse, Kombination, Struktur, auch Juristerei) überbeansprucht, so geht die Empfindungsebene immer mehr verloren.      Oder: Dem vermeintlichen Vorteil übertriebener Empfindung wie scheinbare Freundlichkeit, Nettigkeit, Einfühlsamkeit, steht ein Fehlen an Struktur gegenüber.    ./. Dem vermeintlichen Vorteil von zu viel kalter Struktur, von Kalkül, Lügen, Raffinesse, Cleverness, sezierend und manipulierend, steht ein Fehlen an Empfindung gegenüber.



Das Gesunde steht auf des Messers Schneide. Alle Abweichungen nach rechts oder links, also ein zu viel oder zu wenig stören nicht nur das seelisch Gleichgewicht, sondern sind und machen sehr  krank.

Jedes Mal bezahlt man den vermeintlichen Vorteils des "besser Seins, des besseren Könnens" auf einer Ebene mit einem Manko oder Fehlen an anderer Stelle. 


Als freie Menschen brauchen wir aber a l l e  diese 4 gesunden Wahrnehmungsebenen gleichermaßen, geht eine davon verloren (eigentlich zwei Wahrnehmungsebenen, eine zu viel und eine fehlt), dann fehlen Wahrnehmungsebenen. Wir verlieren jede gesunde Orientierung.


Geschichtlich ist jetzt die Zeit, in der wir uns mit der künstlichen Welt (Maschinen, digitale Welt wie Computer, Handy usw.)  auseinanderzusetzen haben. Dadurch sammeln wir Erfahrungen. Aber: unser freies Denken läuft Gefahr und beginnt bereits, sich in eine Art Maschinendenken zu wandeln. Sich in der Unendlichkeit dieser Welt zu verlieren, heißt: selbst Teil einer künstlichen Welt zu werden, selbst zur Maschine zu  werden, "das Menschsein " immer mehr aufzugeben. Damit das nicht passieren kann benötigen wir dringend alle 4 Wahrnehmungsebenen und unter anderem dafür auch ausgewogen das natürliche Salz.
 

Übrigens: das Salz aus dem Tenere hat gleich geholfen, die Verdurstungs- symptome waren sofort und nachhaltig verschwunden.