Was in den letzten Jahren auffällig zugenommen hat, das ist die Anzahl der Jogger, die durch das Dorf wedeln. Jogger gabs früher überhaupt keinen einzigen. Und wenn, dann ist alles an die Fenster gestürzt - selbst die Lämmchen an den Elektrozaun: das wollte man sich nicht entgehen lassen. Vielleicht aus ganz alten Dorfmechanismen heraus: rennt einer, dann muß was passiert sein. Denn sonst hatte man - mit Viech und Hof - definitiv ausreichend Bewegung. Unter allen Freizeitbeschäftigungen war *Joggen* mit Abstand das letzte, was einem eingefallen wäre. Wenn überhaupt - das Höchste der Gefühle quasi - dann stolperte man am Wochenende mal mit dem Hund über den Acker.
Fahrradsporter hingegen, die gibt es schon immer. Die *Tour de France* ist in Frankreich eine heilige Kuh und hat viele Fans. Es ist ein typisches 60Plus-Hobby, ein Rentnersport. Die Alte nun schlagartig den ganzen Tag um sich zu haben, muss derart nerven, dass man es vorzieht Berg hoch-Berg runter zufahren. Bei manchen bleichen, zusammengefallenen Gesichtern, die den Hang hochkeuchen, stellt man sich die Gattin besonders grauselig vor. Die Traute zuhause hingegen ist froh, nicht immer um den Ehemann herumputzen zu müssen. Zudem fühlt sie sich in keinster Weise beunruhig: Romanzen begannen noch niemals nie in engen Radlerhosen sowie atmungsaktiver Sportmontur. Soweit das Klischee.
Wanderer zieht die Drôme ebenfalls auffallend in steigenden Zahlen an. Mehr und mehr Franzosen entdecken ihr ursprüngliches départment mit der wilden Natur und den vielen ausgeschilderten Wanderwegen. An manchen Tagen sage ich zu dem Habib, dass ich demnächst unterhalb des Hauses Powerriegel und Energiedrinks verkaufe - denn wir liegen an einem als mit besonderer vue panoramique ausgezeichnetem Pfad. Wandern wiederum wird mehr und mehr Gruppensport - etwas, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wenn stetig plaudernd an der Natur vorbeigewalzt wird.
Alors, nein, die 5-6 Jogger im Monat sind ein Zeichen dafür, dass die Stadt aufs Land gefunden hat. Das sind Menschen mit secondaires, also Ferienhäusern, die Knecht und Magd halten, also alle körperliche Arbeit wie Garten oder Putzen von Personal erledigen lassen. Feriengäste mit Eigentum, die die Natur als Deko benutzen und zum Ausgleich Sport machen. Man ist bereit, für Bio-Gemüse mehr zu bezahlen, aber Dreck unter den Fingernägeln will man nicht. Es geht Richtung den *Kiesgärten*, wie ich es dieser Tage bei der Sendung *Quer* gesehen habe. Gartenpflege ist lästig, ruiniert den Rücken, die Knie und die Hände. Da geht man in seiner Freizeit lieber in die Schmucki-Bude. Hifie-Gärtnerjobs boomen rundherum bei uns.
Gut, ich zeichne das etwas tendenziös, aber Fakt ist: man kann einen Garten nicht pflegen, wenn man nur ein paar Tage im Jahr in ihm lebt. Leider bringt die Schönheit und die damit einhergehende Beliebtheit der Gegend der Drôme für viele junge Familien im Schlepptau mit, dass sie sich Grund und Boden - gerade und vorallem mit Garten - nicht leisten können. Und die wiederum würden SEHR gerne ihr eigenes Gemüse anbauen. Es ist eine Krux. Ich erwähnte es bereits: die Ruine oder den zusammengefallenen Kuhstall zum Schnapperpreis gibt es in hier schon lange nicht mehr - auch wenn es so wirkt... Manchmal kommt einem alles verdreht vor...
Fahrradsporter hingegen, die gibt es schon immer. Die *Tour de France* ist in Frankreich eine heilige Kuh und hat viele Fans. Es ist ein typisches 60Plus-Hobby, ein Rentnersport. Die Alte nun schlagartig den ganzen Tag um sich zu haben, muss derart nerven, dass man es vorzieht Berg hoch-Berg runter zufahren. Bei manchen bleichen, zusammengefallenen Gesichtern, die den Hang hochkeuchen, stellt man sich die Gattin besonders grauselig vor. Die Traute zuhause hingegen ist froh, nicht immer um den Ehemann herumputzen zu müssen. Zudem fühlt sie sich in keinster Weise beunruhig: Romanzen begannen noch niemals nie in engen Radlerhosen sowie atmungsaktiver Sportmontur. Soweit das Klischee.
Wanderer zieht die Drôme ebenfalls auffallend in steigenden Zahlen an. Mehr und mehr Franzosen entdecken ihr ursprüngliches départment mit der wilden Natur und den vielen ausgeschilderten Wanderwegen. An manchen Tagen sage ich zu dem Habib, dass ich demnächst unterhalb des Hauses Powerriegel und Energiedrinks verkaufe - denn wir liegen an einem als mit besonderer vue panoramique ausgezeichnetem Pfad. Wandern wiederum wird mehr und mehr Gruppensport - etwas, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wenn stetig plaudernd an der Natur vorbeigewalzt wird.
Alors, nein, die 5-6 Jogger im Monat sind ein Zeichen dafür, dass die Stadt aufs Land gefunden hat. Das sind Menschen mit secondaires, also Ferienhäusern, die Knecht und Magd halten, also alle körperliche Arbeit wie Garten oder Putzen von Personal erledigen lassen. Feriengäste mit Eigentum, die die Natur als Deko benutzen und zum Ausgleich Sport machen. Man ist bereit, für Bio-Gemüse mehr zu bezahlen, aber Dreck unter den Fingernägeln will man nicht. Es geht Richtung den *Kiesgärten*, wie ich es dieser Tage bei der Sendung *Quer* gesehen habe. Gartenpflege ist lästig, ruiniert den Rücken, die Knie und die Hände. Da geht man in seiner Freizeit lieber in die Schmucki-Bude. Hifie-Gärtnerjobs boomen rundherum bei uns.
Gut, ich zeichne das etwas tendenziös, aber Fakt ist: man kann einen Garten nicht pflegen, wenn man nur ein paar Tage im Jahr in ihm lebt. Leider bringt die Schönheit und die damit einhergehende Beliebtheit der Gegend der Drôme für viele junge Familien im Schlepptau mit, dass sie sich Grund und Boden - gerade und vorallem mit Garten - nicht leisten können. Und die wiederum würden SEHR gerne ihr eigenes Gemüse anbauen. Es ist eine Krux. Ich erwähnte es bereits: die Ruine oder den zusammengefallenen Kuhstall zum Schnapperpreis gibt es in hier schon lange nicht mehr - auch wenn es so wirkt... Manchmal kommt einem alles verdreht vor...
Perfekt zur Jahreszeit passen Hülsenfrüchte. Ich kürze mir das Kochen
für das Mittagessen gerne ab, denn dann haben wir Hunger. Kichererbsen
und Bohnen koche ich mir vor und friere sie ein (seit *Celebrating Whole Food* übrigens stets mit einem Stück Kombu-Alge). Auch gegrillte
Paprika häute ich, wenn ich Muse habe und nicht wenn mir der Magen knurrt. Ansonsten wurde verwertet, was treue Blogleser aus meiner Speiß bekannt vorkommen sollte. Ich fand das Gratin extrem lecker: die cremige Hirse mit dem ersten Bärlauch aus dem Garten, darunter das leicht feurige, knackige Chili und obendrüber die Knusperschicht. Das mache ich genau so wieder!
Zutaten:
Zutaten:
140g Hirse
300ml Wasser
Salz, Pfeffer
1 EL Mandelmus
1/2 Bund Bärlauch
150g Kidney-Bohnen, gegart*
150g Mais
100g Kichererbsen, gegart*
1 rote Paprika, unter dem Grill geröstet und gehäutet
1 rote Zwiebel
2 frische Knoblauchstangen
250g Kürbis-Karottensuppe*
Harissa
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
1 Msp Pimenton de la vera
2 EL Semmelbrösel
Sonnenblumenöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Hirse in kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen, salzen und 20min leicht köcheln lassen. Bärlauch fein hacken. Zusammen mit dem Mandelmus untermischen - es sollte eine cremige Konsistenz entstehen (ansonsten noch etwas Wasser zufügen). Pfeffern.
Zwiebeln fein würfeln. Knoblauchstange in dünne Ringe, den Paprika in schmale Streifen schneiden. In Sonnenblumenöl die Zwiebel mit dem Knoblauch anschwitzen. Paprika zufügen und kurz mitrösten. Suppe, Confit, Bohnen, Mais und Kichererbsen sowie fein gehackter Rosmarin und Thymian zufügen - je nach Suppenkonsistenz noch etwas Brühe (solle zwischen flüssig und cremig sein). Etwa 15min köcheln lassen. Pikant abschmecken mit Harissa, Salz, Pfeffer, Zucker, Pimenton und etwas Zucker.
Chili in eine ofenfeste Form füllen, mit der Hirse abdecken und die Semmelbrösel darauf verteilen. Salzen, pfeffern und Öl darüber träufeln. Unter dem Grill kurz gratinieren.
*Anmerkung m: Natürlich kann man auch Bohnen und Kichererbsen aus der Dose verwenden - selbst gekocht schmecken sie aber besser und knackiger/ meine Suppe kann ersetzt werden durch etwas weich gegarte und pürierte Karotte und/ oder Kürbis/ das Gemüseconfit kann notdürftig durch Pesto Rosso ersetzt werden
*Anmerkung m: Natürlich kann man auch Bohnen und Kichererbsen aus der Dose verwenden - selbst gekocht schmecken sie aber besser und knackiger/ meine Suppe kann ersetzt werden durch etwas weich gegarte und pürierte Karotte und/ oder Kürbis/ das Gemüseconfit kann notdürftig durch Pesto Rosso ersetzt werden
Geschwister im eigenen Blog-Unisversum: Chili mit schwarzen Bohnen, Weder Hachis parmentier noch Sheperd's Pie , Spaghetti di Chili sin carne, Chili mit Mais-Fritters , der Frida Kahlo-Salat, und Chili con verdura
Liebe Micha, das sieht sehr lecker aus und reizt zum Nachmachen. Ich hoffe, du hast die Büchermails bekommen. Und, ja, die wundersamen Sportler in den feschen Hosen gibt es hier auch und die schnaufenden Blassrenner ebenso, muss eine Krankheit sein, die ansteckt. Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenLiebe Sunni, herzlichen Dank, ja, ich habe deine Mail samt den vielen Bücher-Inspirationen erhalten! Mail folgt... gib* mir allerdings etwas Zeit (ich bin keine gute Brieffreundin... wie mir leider alle attestieren)
Löschen*Blassrenner* - wie witzig! Manchen nimmt man wirklich nicht ab, dass Sport Spaß macht. Wirklich nicht. Das müsste man doch sehen... herzlich zurück!
Mm, das hab ich uns jetzt gerade zum Mittagessen nachgekocht, mit Couscous anstatt Hirse. Danke für die tolle Inspiration! Und schönen Sonntag dir, Pierina
AntwortenLöschenOh, Pierina, da warste aber schnell wie die Feuerwehr! Sag mal: wird das Couscous auch schön cremig? Geschmacklich dürfte das sinst keinen großen Unterschied machen. Ich freue mich sehr, dass du so schnell nachgezogen hast :)!!!
LöschenDas Couscous mit der nussigen Note finde ich vorzüglich! Da ich es immer im marokkanischen Stil gare (also lange im Dampf ziehen lasse) ist es eher körnig geblieben, was aber mit dem eher sossigen „Unterbau“ und den knusprigen Brotbrösmeli obendrüber genau meinen Geschmack traf. Mit dem Nussmus drin ist das Couscous aber schon wirklich schön zart...
LöschenDas hört sich tatsächlich wunderbar an, liebe Micha! Und ja, auch hier boomt das Wandern - das Seniorenwandern! Jedes - wirklich jedes - Wochenende gibt es in irgendeinem Ort in der Umgebung eine organisierte Wanderung mit Labstelle und Dekostern fürs Revers. Mein Mann nennt es "Viehtrieb" :-)))
AntwortenLöschenAlles Liebe!
Wobei hier, Maria, das Wandern generationsübergreifend wieder in wird. Was ja eigentlich ne gute Sache ist. Aber bitte: warum und wofür braucht man dazu eine Gruppe? Das Beste entgeht einem doch dann: die Natur! Hach, manchmal verstehe ich die anderen nicht... sonnige Grüße...
LöschenÜber deine Beobachtungen musste ich sehr schmunzeln - und das Beste ist die "Schmuckibude" - das trifft es volle! (Genausogut wie Kräuchertofu, Chaisamen und Kefirlimette, du Wunderwortschöpferin!) Herzlich, Hannah
AntwortenLöschenIch bin mir gar nicht sicher, Hannah, ob ich mich geschmeichelt fühlen kann. Gut, Schmuckibude geht auf mich. Aber, ähh... , ganz ehrlich: Kräuchertofu und Chaisamen sind Verchreiberlinge (Chiasamen habe ich - glaub' ich - anfangs sogar falsch *gelesen*). Und Kefirlimette habe ich irgendwo (?) genauso aber gelesen. Ich muss direkt mal googeln. Gilt dann das Kompliment mit *Wunderwiortschöpferin* noch?!?? Eher nich, oder?
LöschenLiebe Micha, wie könnte ich dir etwas anderes schreiben wollen als wohlwollende, lobende Kommentare? Entschuldige, wenn das diesmal nicht ganz klar rüberkam: Ich finde deine Wortneuschöpfungen - und seien es Verschreiberlinge oder Buchstabendreher - wunderbar und noch besser und treffender als das Original. Fühl dich bitte geschmeichelt. Wie immer. Liebe Grüße von Hannah
LöschenOk, ich schließe mich in allem an, besonders der Aussage "Romanzen begannen noch niemals nie in engen Radlerhosen". Aber das Joggen tut mir einfach gut. Eine Runde durch den Wald und mein Kopf ist frei. Darauf möchte ich echt nicht verzichten.
AntwortenLöschenSo wenig wie auf deine tollen Rezepte!
Deinen Beitrag, liebe Micha, habe ich aber mit grossem Vergnügen gelesen.
Liebe Grüße Lotte
Oh, Lotte, es ist gar nicht so, dass ich mir nicht selbst vorstellen könnte zu joggen - hätte ich etwa einen Bürojob. Oder würde eben nicht in waschechtem *Tour-de-France-Berg-und-Tal-Gelände* leben... Und: etwas, das dir gut tut, würde ich dir nie ausreden, liebe Lotte :) ... liebe Grüße zurück!
LöschenIch laufe in der Woche ca. 50 km und pflege einen großen Garten. Und habe zwei bewegungsintensive Hunde. Das geht! ;)
AntwortenLöschenKlaro geht das. Warum auch nicht! Hier bei uns - in diesem Tour-de-France-Gelände - kommen derartige Athleten äußerst selten vor...
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