DER DIE DAS Börek

Samstag, 19. Oktober 2019


Eine Leserin kommentierte mal, dass die Zeit der Blog-Buster, also all solcher Rezepte, die von Blog zu Blog springen und von allen der Reihe nach für super befunden wurden, vorüber ist. Ja, früher war die deutschsprachige Foodblogszene irgendwie ein kleiner, übersichtlicher Damentennisverein (in dem auch Männer Willkommen waren). Man kannte sich, man wußte um die kulinarischen Vorlieben, man wußte, beim wem man für sich fündig wurde. Heute reden wir von einer gefühlten Kleinstadt, bei der man längst den Überblick, aber damit auch das Interesse aneinander verloren hat.

Früher registrierten sowohl Blogger als auch Leser sofort, wenn ein Foodie betonte, dass dies oder jenes Gericht rasend lecker war. Es wurde umgehend nachgekocht oder nachgebacken. Bei solchen Sensationen wollte schließlich keiner lediglich Zaungast bleiben. Allerdings wurde auch nicht in schönster Jamie-Oliver-Manier einfach ALLES als das weltbeste Rezept EVER beworben, sondern lediglich genau dann, wenn es WIRKLICH so war. Oder habe ich gerade einen nostalgischen Flash-Back und zeichne die Vergangenheit rosarot? Jedenfalls ist mir schon ewig (!) kein Blog-Buster mehr aufgefallen (falls ich nur blind bin: ich bitte um sachdienliche Hinweise...). Oder - so schwant es mir gerade - das läuft halt jetzt über Insta und deshalb bekomme ich nix mit?! Dann habe ich Pech gehabt...

Für dieses Rezept hatte ich noch überlegt, ob ich es mit Blog-Buster übertitle, aber ich habe das Rezept ja nicht von einem anderen Blog aufgegriffen. Also ist es streng genommen kein Blog-Buster. Schon gar keiner, der bereits in Serie ging. Aber um es kurz zu machen: ich bin hin und weg. Diese krachige Kruste, dieses zarte Nudelstrudelartige samt Gemüse im Gratin... Ich werde mich ganz bestimmt nicht mehr in diesem Leben nach einer anderen Börek-Zubereitungsweise umschauen. Ich bin ja so völlig aus dem Häuschen, dass ich den, die oder das Börek schon zwei Mal auf den Tisch brachte. Ein Mal in der ursprünglichen Zucchini-Version und ein Mal mit Kürbis. Ein Mal mit begleitendem Tomaten-Salat und ein Mal mit Rote-Bete-Salat. 


Alors, ihr wollt einen Börek zubereiten, der euch aus den kulinarischen Schlappen schmeißt vor Begeisterung, bitte schön: hier ist das Rezept - obendrein ganz simpel in der Machart! Und wer jetzt bei der lediglichen Erwähnung von *Blog-Buster* nicht aufhorcht, tja, der ist selbst schuld, wenn ihm etwas entgeht...

Zutaten 2P:

6 Blätter Filo- oder Yufkateig (oder auch Brick-Teig)
500g Zucchini (oder 400g Kürbis)*
2 Knoblauchzehen
Piment d'Espelette
Salz, Pfeffer
2-3 EL Petersilie, fein gehackt
Olivenöl
150g Feta (oder Ziegenfrischkäse)
150g griech. Joghurt (m: Ziege)
50ml Milch
20ml Sonnenblumenöl
1 Ei



Zubereitung:

Zucchini grob raspeln (oder Kürbis). Die Raspeln zusammen mit dem fein gehackten Knoblauch in etwas Zucchini kurz in Öl dünsten (ca. 3-4min) - sprich: Zucchini kurz zusammenfallen lassen. Salzen, pfeffern und die fein gehackte Petersilie untermischen. Feta (oder Ziegenfrischkäse) fein darüber bröckeln und ebenfalls untermischen.

Ofen auf 180° (Umluft) vorheizen. Gratinform ölen.

Zwei Geschirrhandtücher zur Hand nehmen. Eines davon nass machen und auswringen. Auf einer Arbeitsfläche ausbreiten, das trockene darüber leben. Milch mit etwas Sonnenblumenöl mischen. Ein Filoblatt glatt ausbreiten. Mit der Milch-Öl-Mischung bepinseln. Auf der unteren, kurzen Seite eine Rolle Zucchini-Masse verteilen, Seitenränder einschlagen und mit Hilfe des trockenen Handtuchs wie ein Strudel aufrollen (geht, wenn der Anfang erst gemacht ist, dann weiter auch gut von Hand). Dann zu einer Schnecke aufrollen (nicht schlimm, wenn die irgendwo - ausversehen - reißen sollte) und in die Form setzen. Ingesamt 6 Schnecken formen.

Sowohl Joghurt, Milch, Sonnenblumenöl als auch das Ei miteinander verquirlen. Salzen und pfeffern. Über die Schneckchen gießen und im Ofen ca. 45min backen.

*Anmerkung m: der Zucchini fällt beim kurzen Andünsten deutlich mehr zusammen als der Kürbis, daher bekommt man gewichtsmäßig mehr im Börek unter - zu dick dürfen die Gemüse-Stränge, mit denen man die Filoblätter füllt, auch nicht sein/ Wenn die Schnecken etwas mehr Platz nebeneinander hätten wie in meiner Gratinform wäre das nicht schlecht.

Eine super Variante ist gewiss auch eine solche mit Spinat oder Mangold!

Inspiration: Lecker


32 Kommentare

  1. Meine "Top Ten-Liste" mit Food-Blog-Favoriten hat sich über alle die Jahre kaum verändert. Zwei Blogerrinnen haben (leider) damit aufgehört. Zwei Neue sind im Olymp dazu gestossen. Interesanterweise ist auf diesen Seiten keine Werbung zu finden, höchstens eine kleine Empfehlung. Mein Inventar an leckeren Rezepten oder "Dubs" ist mittlerweile so gross, dass mit die Qual der Wahl bleibt, welches Rezept ich wieder nachkochen will. Never Change ...
    Ich glaube dir sofort, dass dieses Börek dazu gehört. Ist bereits kopiert und kommt auf die Nachkochliste. Dafür meinen besten Dank!
    Im Moment bin ich dabei, meine TK-Vorräte "abzubauen". Die warme Ferne ohne Festtagsgedöns ruft ... ;-)

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    1. Ich kaufe noch ein "s" und ein "b" und tausche ein "t" gegen ein "r".
      Auf dem Schlepptop geht's anscheinend nicht mehr ohne Brille - :-D

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    2. Keine Sorge, Peter, auch mit ein paar *Tipsfehler* verstehe ich dich ;)
      Und nun hast du mich natürlich neugierig gemacht! Ob Du mir wohl die Namen der Bloggerinnen verraten magst? Das wäre ja auch gleich einer Empfehlung! Ebenso freue ich mich an allen DUBBs - das weißt du!
      liebe Grüße und schöne Vorbereitungen...

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    3. Eh voilà - die meisten Blogs sind dir sehr wohl bekannt (alphabetisch):

      Bonjour Alsace/Ti Saluto Ticino
      Chili und Ciabatta
      Felix.Kitchen
      grain de sel - Salzkorn
      Lamiacucina
      Lieberlecker
      Kuriositätenladen
      recipetineats

      Nicht mehr dabei, oder zumindest fast nicht mehr:
      Küchentanz
      Wildes Poulet

      Neu dazu gekommen :
      Tra dolce ed amaro
      einfachessen

      Zu den DUBBs:
      Deine DUBBs sind mehrheitlich auch meine DUBBs. Dazu kommen jede Menge "Fleischdubbs" oder mit Fleisch, Schinken, Speck oder Wurst als Bestandteil der Rezepte (die dich mittlerweile nicht mehr "Kitzeln" werden). ;-)

      Liebe Grüsse zurück und danke für den Wunsch.

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  2. Ja, das Bloggen... ich habe das Lesen auch massiv reduziert, weil mir die Sensationsgier nach dem ach so tollen sonst was Rezept zu viel wurde. Nach wie vor habe ich dennoch den Eindruck, dass gerade Ottolenghi-Rezepte (oft nicht als solche gezeichnet, seuftz) durch die Blogs wandern. Diesen Sommer waren es seine ofengebackenen Tomaten auf Joghurt, wirklich sehr lecker!
    Ich freu mich nach wie vor über jeden deiner Blogbeiträge und lese hier sehr, sehr gerne!
    Lg, Miriam

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    1. Ja, Miriam, mir geht es auch so, ich lese gleichfalls deutlich weniger. Auch aus dem schlichten Grund, weil viele von denen, die ich gerne las, mittlerweile nicht mehr bloggen.

      Vielen Dank auch für deinen lieben Kommentar. Bei einem Gegenbesuch habe ich direkt ein Rezept entdeckt, das ich in Kürze nachbasteln werde? Überhaupt! Wieso stehst du nicht unter Beobachtung? Das wird direkt geändert ;)

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  3. Als Foodblogger ein Gericht mehrfach aufzutischen ist ja revolutionär

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    1. Hey, Ulrike, aber GENAU das ist meine DUBB-Idee! Du hast doch ganz bestimmt eine Armada an DUBB-Rezepten in deinem Fundus, also Rezepte, auf die du exakt so immer wieder zurückgreifst, weil sie für dich die besten sind. Die bitte ich dich ein zweites Mal zu bloggen - wenn du sie wiederholst für dich/ euch - und für mich (und die anderen) mit DUBB in der Überschrift bestückst!

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  4. Meine Blogliste, auch Garten Blogs beschränkt sich auch. Was ich gar nicht mag sind diese schrillen Foodfotos. Anfangs wunderte ich mich das z. B. bei Stuttgartcooking keine Kommentare mehr kamen, sie waren dann alle auf Inst., das finde ich sehr schade. Macht Arbeit beim bloggen, der Leser muss dann bei Insta nach sehen. Muss auch TK-Vorräte abbauen.
    Ich freue mich auch immer wieder hier zu lesen. Vielen Dank. Ps. Rezept ist unterwegs.
    Auf ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.
    Lg, Helga, Toskanafan

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    1. Ja, Helga, Instagram macht bestimmt weniger Aufwand in der Pflege, aber noch kann ich mich einfach nicht durchringen, auch noch eine solche Plattform zu füllen. Eigentlich will ich dort generell nicht viel Zeit verbringen. Es gibt schließlich noch das analoge Leben! Danke auch für deine Mail - Antwort folgt!

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  5. Ja, die Kommentare und Reaktionen zu neuen Blogartikeln sind seit drei Jahren mächtig abklingend. Vieles läuft in der Tat in Social Media, ungeachtet der Tatsache, dass das meiste dort schon nach kurzer Zeit nur noch schwierig auffindbar ist. Gerade Insta finde ich extrem schnellebig - ich finde irgendwie keinen richtigen Zugang dazu. Möchte nicht nur Bilder angucken, sondern mit den Menschen hinter den Bildern auch Kontakt bekommen. Selbst bei Facebook lässt das Engangement gerade langsam nach, nachdem sich in derdortigen Brotszene ähnliches abspielt wie schon zuvor in der Bloggerszene. Der klassische Blogger-Altruismus wird ersetzt durch Geschäftstütchtigkeit, quid-pro-quo, sowie durch Idolbildung und entsprechende Ergebenheitsbekundungen. Spaß macht es schon eine Weile nicht mehr, immer überlegen zu müssen, wer einem was und warum gerade andrehen will ;-).
    Schön, dass es bei Dir noch so wie früher ist - und liebe Grüße!

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    1. Oh, was du schreibst, Björn, ist Balsam für meine Blogger-Seele. Und ich stimme dir in allem uneingeschränkt zu. Mir waren die SM einfach zu seicht - selbst wenn der schnelle Info-Austausch und die gute Vernetzung auch seine Vorteile hat. Eigentlich wäre ich für Insta und Co gar nicht schlecht geeignet... grob à la Scarface, dem alten Drogen-Film: *Konsumiere nie das Zeugs, mit dem du dealst* - tatsächlich konsumiere ich nämlich so gut wie überhaupt keine Inhalte über Social Media. Und gerade die von dir ebenfalls kritisierte Schnellebigkeit stört mich besonders - das mag dem ein oder anderen Kontent entsprechen, aber ich will ja selbst meine Rezepte wiederfinden. Am Schluß bin ich einfach zu alt für diesen Shit ;) Und wenn ich dann lese, was du schreibst über den Umgang miteinander, ertrage ich alles, was ich dort verpasse, gleich nochmals leichter!

      Ich danke dir für deine Zeilen und nutze die Gelgenheit, dir zurückzugeben, dass ich mich an Deinem Blog sehr erfreue und schon fetto gespannt bin auf deine Bucherscheinung nächstes Jahr. Ob ich mich wohl an dich wenden kann für ein Rezensionsexemplar ;)
      herzlich zurück...

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  6. Mit Börek rennst du bei mir offene Türen ein :-) Ursprünglich gemacht mit Spinat wie hier https://chili-und-ciabatta.de/2016/10/boerek-mit-feta-und-spinat/ kommt er auch gerne mit Zucchini auf den Tisch, weil der Schwiegersohn nicht so auf Spinat steht https://rausgelinst.de/2018/09/2018-251/

    Zur schwächer gewordenen Vernetzung der Foodblogs gebe ich dir absolut recht. Auch ich investiere wesentlich weniger Zeit als früher ins Lesen und damit ins Nachkochen - dafür ist mir die "Szene" einfach zu groß geworden, die Werbung nervt, vieles ist mir zu perfektioniert. Aber es gibt schon noch ein paar Perlen im großen Blogmeer, wie Peter ganz richtig schreibt :-) Für mich gehört z.B. auch Magentratzerl dazu.

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    1. Da sieht man mal wieder, Petra, dass wir doch sehr den gleichen Geschmack haben. Susanne ist für mich auch mit ihrem Magentratzerl genau die Art Foodblog, die ich mag, schätze, lese. Bodenständig, echt, ungekünstelt und mitten aus dem Leben. Deswegen bin ich Blogleser, deshalb bin ich Blogger. Will ich Hochglanz, dann kaufe ich mir eine Zeitschrift ;)

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  7. Achja, vergessen: bei Broten habe ich deutlich öfter ein Nachback-Bedürfnis und da gibt es die Blog-Buster schon häufiger. Mir fällt dabei natürlich Brotdoc Björn mit diversen Broten ein und das Pain Café-Graines von Tom The Baker - schon mehrfach gebacken, immer grandios, ich muss es unbedingt mal verbloggen! https://tomthebaker.com/2018/06/01/toms-pain-cafe-graines-eine-ode-an-frankreich-den-genuss-und-das-leben/ bei mir hier zu sehen https://rausgelinst.de/2018/10/2018-282/

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    1. Ein Großteil der mir bekannten Blog-Buster ging sowieso von dir aus, Petra :) Du bist quasi die Urmutter aller Blog-Buster, wenn ich das so sagen darf ;) Aber ich würde (und tue es jetzt schon) mich riesig freuen, wenn du mir (uns) aus deinem Mega-Fundus deine DUBBs verraten würdest. Und ich bin gewiss, wir reden hier von einer Goldgrube!!!!

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  8. Liebe Micha
    Während im Ofen dieser tolle Gratin brutzelt nutze ich kurz die Zeit, um dir noch zu schreiben. Du weisst, ich bin ein grosser Fan von deinem Blog und all den tollen Inhalten. Ich lese ohne wenn und aber einzig und allein (!jawohl!) deinen Foodblog und finde allein hier einen so gewaltigen Schatz an Inspiration, dass ich nicht wüsste, wieso ich mir alles andere noch antun sollte. Zumal in meiner jetzigen Situation sowieso die Zeit fehlt, um gross noch zu suchen... die Mahlzeiten bei uns sind viel zu eng getaktet ; )
    Ich bin dir soo dankbar, dass du nicht mittust in instagramistan und co. Da geht einfach irgendwie die Würze verloren finde ich. Aber das ist halt Geschmacksache. Mein Ding ist es definitiv nicht.
    Ich hoffe, du bleibst uns noch lange erhalten!
    Pierina

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  9. Liebe Micha,
    als seit Jahten treue aber stille Leserin muss ich heute mal dein Rezept kommentieren, denn es ist schlichtweg der Oberhammer! Ich habe der, die oder das Börek in der Kürbisvariante aufgetischt und wir waren absolut begeistert. Ich habe nix anderes erwartet da ich häufig deine Rezepte nachkoche und daher schon quasi ein kleines "Salzkorn-Kochbuch" für mich habe.
    Von einst einigen Foodblogs die ich in großer Regelmäßigkeit las ist als Dauerbrenner deiner übrig geblieben - wegen der tollen Küche und deinen inspirierenden Texten. Oft bleibe ich auch über die Suche hängen und lese mich fest;-)
    Ich bin froh dass du dir die Mühe machst und deine Gedanken wortreich mit uns teilst anstatt nur zu knipsen und kurz zu Posten!!! Ich hoffe du hast noch lange den Elan dazu!
    Herzliche Grüße nach Frankreich von Ulrike

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    1. Was ein zauberhafter Kommentar, Ulrike - vielen Dank! Auch für deine Unterstützung was meine begleitenden Texte angeht. Die machen oft mehr Mühe, als das Rezept abzutippen oder den Teller zu fotographieren ;) Und auch die Vorstellung, dass du dir ein kleines "Salzkorn-Kochbuch" zusammengestellt hast, erfreut mich natürlich sehr! Mit einer Leserschaft wie dir sollte mir die Motivation zum Bloggen doch wohl noch eine Weile erhalten bleiben! ganz herliche Grüße zurück...

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  10. Hi Micha, Steph vom Kleinen Kuriositätenladen hat ein sehr ähnliches Börek-Rezept, das ich auch liebe. Also ist hier vielleicht ein indirekter Blog-Buster am Werk? O.O Es ist wirklich auch extrem lecker mit Spinat und Feta, das ist unsere Lieblingsvariante. Ganz herzliche Grüße, Lara

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    1. Oh, da gucke ich mal bei Steph, Lara! Am Schluß ists vielleicht wirklich bereits ein Blog-Buster O.o ... herzlich zurück!

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  11. Liebe Micha, dass ich ein großes Fan Girl von dir bin, weißt du. Mir gefällt an deinem Blog einfach alles und wenn du "Blogistan" mit einer unübersichtlich gewordenen Kleinstadt vergleichst, führe ich die Metapher mal weiter aus und sage, dass dein Blog für mich eines der wenigen noch nicht totsanierten alten Häuser in dieser Kleinstadt ist, das sich, umgeben von einem großen Garten, von den ringsherum entstehenden gesichtslosen und monotonen Neubauten, alle nur mit erbärmlich wenig Grün drumherum, aber mit Weber Grill und Lounge Möbeln, so wunderbar abhebt. Es wäre das einzige Haus, in dem ich wohnen wollte. Und so ist auch dein Blog der einzige, bei dem ich wirklich jeden "neuen" Post lese und zu gerne im Archiv stromere... Hach, Micha, was soll ich sagen: Bleib wie du bist, logo! Und dass du bei Insta und Co nicht mitmischt - ich weiß, ich wiederhole mich - ist mir auch nur sympathisch. Das sind Welten, zu denen ich einfach nicht so recht den Zugang habe und mich die Masse und Schnelllebigkeit eher erschlägt als animiert. Im Gegensatz zu deinen Rezepten. Die würde ich einfach alle gerne nachkochen und auch da weiß ich, dass ich nie enttäuscht werde. Nie würde ich "knifflige" Sachen wie Gnocchi, selbstgemachte Pasta, STRUDEL (Kommentar folgt), Blätterteig (!!!Kommentar folgt) nach einem anderen Rezept machen als nach deinen. Ganz großes Danke - kann man nicht oft genug wiederholen - auch für deine Rückmeldungen immer. Auch zu "alten" Rezepten. Das ist nicht selbstverständlich, lässt mich aber spüren, dass es dir nicht um möglich vieles "Likes", Zugriffe etc. geht, sondern wirklich darum ein Rezept (und darüberhinaus noch viel mehr) weiterzugeben, zu teilen.
    Danke dir dafür immer wieder. Liebe Grüße von Hannah

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    1. Jetzt habe ich gerade mit viel Geduld ein Lieblingszitat aus dem geliebten Buch *Zusammen ist man weniger allein* herausgesucht. Extra für dich, Hannah, weil mir dein Haus-Vergleich so gefallen hat. SOOOooohhh süß von dir ;***
      Voilà, da ist es, mein Anna-Gavalda-spécialement-für-Hannah:
      *Paulettes Haus war eine kleine stämmige Frau, die den Hals reckte, die den Besuchern mit den Händen in den Hüften empfing und vorgab, kein Wässerchen trüben zu können. Eine von denen, die die Augen niederschlugen und sich bescheiden gaben, wo doch alles in ihnen vor Zufriedenheit und Wohlbehagen strotzte.*

      Aber ja, niemand weiß das besser wie du, Hannah, ich koche auch nur mit Wasser. Und absolutely überwiegend das, was andere stinknormale Hausmannskost nennen würden. Hey, aber im Alltag findet unser Leben statt - deshalb mag ich eben ganz gewöhnliche Hausmannskost besonders gerne.

      Außerdem fiel mir bei den jungen Wilden (aka Fynn) auf, dass die allerallermeiste Handyzeit (bekennenderweise) Instagram frisst. Das muss schon eine fiese Sog-Wirkung haben. Vielleicht ist es wie mit dem Rauchen: besser ist, man fängts gar nicht erst an!

      So, und jetzt noch einen dicken bisou und dann finden wir uns wieder bei Strudel und Blätterteig ;)

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    2. ... dass Anna Gavaldas "Zusammen ist man weniger allein" auch zu meinen Buchschätzen gehört, versteht sich ja quasi von selbst ;-) Fiel mir in einer zeit in die Hände, in der ich es als solchen Balsam für die Seele empfand... An das Zitat hätte ich mich dennoch nicht erinnert. Dein Gedächnis ist einfach noch klebriger.... und ja, GENAUSO wie das Zitat empfinde ich es: Häuser sind auch Charaktere und haben ganz sicher so was wie eine Seele... Liebe Grüße von Hannah

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    3. Liebe Hannah, SO klebrig ist mein Gedächtnis auch nicht: ich wußte, dass ich den Vergleich sehr mochte, habe aber die Stelle especially for you (bitte gesungen im alten Kuschelrock-Song) herausgesucht. Ja, so empfinde ich das auch: die Art wie man wohnt ist das größtmögliche Kleidungsstück... und sagt viel über den Träger! Wie schön, zu wissen wie hübsch du wohnst ;)

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  12. Liebe Micha, ich mag deinen Blog sehr..., ich schreibe sogar Kommentare, das mache ich nur bei dir.
    Drum lass deinen Blog wie er ist, so ist er perfekt - authentisch, ohne Schnörkel und mit vielen DUBB's.
    Dank dir, herzliche Grüße Lotte

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    1. Ach, Lotte, das bedeutet mir viel! Schließlich schreibe ich den Blog ja, um ein bißchen Freude zu bereiten. Manchmal - an den luftleeren, kommentarlosen Tagen - frage ich mich dann schon, ob ich mir nur einbilde, diese Ziel (bzw. diese Hoffnung) mit dem Bloggen überhaupt etwas in die Welt zu schicken. Aber mit Kommentaren wie dem deinen bin ich dann wieder etwas gepolstert für die zweifelhaftern... wenn du verstehst ;) Vielen Dank für deine Begleitung!

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  13. Liebe Micha!!! Ich mag deine Rezepte sehr und sie schmecken immer sehr gut!!! Keine Ahnung wie viele Sachen ich schon nachgekocht habe. Es bringt sooo viel Abwechslung in unsere abendliche Küche. Fleisch gibt's in geringen Mengen und du machst es mir mit deinen Rezepten viel leichter gänzlich darauf zu verzichten! LG Elvira aus Österreich
    Ps: Und alle Milchprodukte in deinen Rezepten kann mann super mit Kokos etc. ersetzen.

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    1. Was eine schöne Rückmeldung, liebe Elvira, vielen Dank! Es freut mich sehr, wenn ich gerade für die Alltagsküche inspirieren kann. So erfüllt für mich das Foodbloggen seine eigentliche Aufgabe, seine Grundidee - und erfüllt mich mit Freude, wenn mein Blog so funktioniert!

      Und anstelle von Kokos bietet sich auch Mandelmilch an. Oder auch je nach Lust und Geschmack Soja-, Reis- oder Hafermilch. Da ich unsere Eier nachwievor von unserem Nachbarn erhalte, sehe ich keinen Grund, diese zu ersetzen. Dennoch koche ich in der Zwischenzeit 2-3 Mal die Woche vegan - weil es uns gut tut und uns schmeckt ;)

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  14. Mein Filo-Teig Klassiker heißt Banitza bzw. БАНИЦА, kommt aus Bulgarien und ist deinem Rezept sehr ähnlich. Zur Neujahrsvariante kommen noch kleine Kirschzweige mit guten Wünschen fürs nächste Jahr in den Boden der Form. Den Klassiker mit Fetakäsefüllung variiere ich gern auch mit Spinat, Linsen und Spinat ... oder Äpfeln, Walnüssen und Honig und ich glaube, dass ist das einzige Rezept, was ich jemals verbloggt habe.
    Wir haben schon einige unserer immer-wieder-gerne Rezepte aus deinem Fundus gefischt, also vielen Dank für's unermüdliche kreative Kochen und Schreiben.
    LG Malou

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    1. Wie spannend, Malou, diesen Klassiker als süße Variante zuzubereiten - das schmeckt bestimmt ebenfalls super! Herzlichen Dank auch für dein Feedback! Wenn du wüßtest, WIE gut das tut in Zeiten, in denen Kommentare immer seltener werden und die große Herde gen Social Media abwandert!

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  15. nun habe ich mich ganz tapfer bis zum Ende deiner Kommentare und Antworten gearbeitet:

    Mein Fazit: JAAAA, unterschreibe ich! Aaaaaber vor allem: ich sollte mir endlich mal wieder die Zeit nehmen, mehr Blogs, vor allem meine Lieblingsblogs, zu lesen......

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