Die Überschrift von vergangenem Jahr 2020 war *DOF*
- stand hier ums Eck bereits an der Wand. Musste ich nur aufgreifen.
2021 war so bewegt, mir fehlt noch Abstand um ein Wort zu finden, in das
ich alles gepresst bekomme. Definitiv heule ich 2021 keine Träne
hinterher. Es gab Momente, die ich so nie wieder erleben will. 21 Bilder
von 2021 habe ich für den Jahresrückblick herausgesucht, die einen
Hauch meines Jahres spiegeln. Wie gut, dass es den Taktmeister Natur
gibt, der verlässliche Arbeit leistet. Und wunderschöne Natur kann meine
neue Heimat die Drôme!
Ein Großteil des Sommers fiel für uns aus. Und doch verbrachten zufriedene Feriengäste sonnige Tage hier. Es war komisch. Auch, dass dieses Jahr Menschen ihren Urlaub auf dem Land verbrachten, die der Pandemie aus dem Weg gehen wollten, aber ihre Beziehung zur Natur verloren hatten und eigentlich nichts anzufangen wußten mit sich in der freien Wildbahn. Für mich war der besonders güldene Herbst eine Energieaufladestation in einer Intensität, wie ich sie seither noch nicht erlebt hatte.
Vieles wiederholt sich Jahr für Jahr wie die Blüte der wilden Tulpe (im Hintergrund das kleine Gigors), die blühende Mandelbaum-Plantage des Nachbarn oder oder... Doch Baby-Feuersalamander im Wasser-Reservoirs gabs so noch nie. Anrührend empfand ich, wie sehr der Mensch doch menschliche Nähe sucht - selbst wenn das Miteinander seit 2 Jahren sehr erschwert wird. Die Sehnsucht hat sich immer wieder Bahn geschlagen. Und sei es als kleines Balkon-Konzert während dem Markttag. Nie hat sich deutlicher gezeigt, wie wichtig Tradition und Kultur sind, um Geschmeinschaft zu schaffen. Wie sagt Brecht *Die unendliche Einsamkeit des Menschen macht eine Feindschaft zum unerreichbaren Ziel*.
Ach, und ich habe mich seit 150 Jahren mal wieder tätowieren lassen - mais c'est une affaire très privée. Ich bin schließlich *intimitätskleinlich* - da bestehe ich drauf! Ansonsten habe ich deutlich weniger gebloggt als die Jahre zuvor. Mal sehen, ob sich das wieder ändern lässt... Gegessen wird hier ja weiterhin und dementsprechend auch gekocht... wenn das Leben mich läßt.
Am Ende von 2021 stehen für mich die Dostojewski Worte: *Es gibt kein Glück im Wohlstand. Durch Leiden wird Glück erkauft.* Seltsam, oder, weil am liebsten würde man allem Leiden aus dem Weg gehen, aber darin liegt gut verborgen der eigentliche Grund, wieso wir hier sind: Erkenntnis. Oder mit Rumi: *Die Wunde ist der Ort, an dem das Licht in dich eindringt*. Also, was bleibt: Auf ins Gemetzel!
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