Locus amoenus - Blitz-Erdbeereistörtchen

Donnerstag, 4. Juli 2019


Ich bin umgetopft und ausgewildert, sage ich über mich selbst gerne. Und das ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ohne Natur um mich kann ich nicht atmen. Zumal ich das Glück habe, an einem Kraftort zu leben, einem locus amoneus quasi, einem Ort voller guter, klarer Energie. Im Sommer gibt es obendrein noch locus amoneus II (ich berichtete... mehrfach und wiederholt) wo ich immer wieder hautnah erlebe, wieviel Kraft in purer Natur steckt und wie alleine das Verweilen an solchen Orten wie eine kleine Therapie wirken kann. Man kann das Einfühlen und damit Erkennen solcher Orte üben. Der Habib und ich machen uns einen Spaß daraus, uns gegenseitig auf solche Orte hinzuweisen. Umgekehrt - mit viel bad energy - die gibt es ebenfalls massig. So arbeitet man sich von großen Unterschieden zu immer feineren Nuancen vor.

Bei Menschen bin ich mittlerweile auch gut darin zu erkennen, wer welche Ausdünstung um sich verteilt, wie sie wirken, aufspielen, blenden, antäuschen (Mimikry halt). Die Mechanismen gleichen sich verblüffend. Da verdanke ich der Homöopathie viel, beziehungsweise dem tiefen Verständis meines Habibs davon.

Was kann man sich nicht alles draufschaffen - so lange es keine Gabe ist! Gut, was die Sinneswahrnehmung angeht scheidet der Mensch im Vergleich mit Tieren äußerst bescheiden ab. Jede Fledermaus orieniert sich besser, jeder Hund riecht mehr, jeder Elefant hat ein besseres Gedächtnis uswusf. Nur mit Maß und Zahl können Tiere nichts anfangen. Immerhin lassen sich die Sinne bei manchen Menschen zumindest schärfen - bei stumpfen Rettichen ist wohl nichts mehr zu machen (*Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen*). Aber nehmen wir etwa Musiker: die besitzen oft ein deutlich besseres Gehör als andere. Oder ein ganz banales Beispiel: als ich aufs Land zurückgezogen bin, musste ich das Riechen erst wieder üben. In der Stadt hatte ich es mir nahezu abgewöhnt, weil der Gestank einfach überwog.

Oder eine Geschichte, die mich sehr faszinierte, erzählte uns unserer Osteopath. Ein guter. Sein Können machte eine Operation - die mehrere Ärzte angeraten hatten - unnötig. Während seiner Ausbildung lernte er mit seiner Hand Blockaden aufzuspüren. Er trainierte diese Fähigkeit, in dem er unter ein Blatt Papier ein Haar legte und die Lage nur mit der Hand, die er darüber gleiten ließ, aufspürte. Als er das konnte, wurde von seiner Lehrerin ein zweites Blatt Papier darübergelegt und das Üben ging weiter. Ist das toll?! Was alles erlernbar ist - wenn man es will, wenn man sich übt, wenn man dranbleibt. Schon echt toll, was Mensch alles an Können entwickeln kann!


Mit dieser kleinen Süßspeise habe ich es mir einfach gemacht - einfach, weil die Mara du bois, die Königin unter den Erdbeeren, keinen großen Hofstaat braucht. Hier gilt es lediglich den richtigen Moment abwarten, den das Törtchen zum Antauen braucht (bei uns in der Wärme etwa 5min - dann geht ein Messer ganz leicht durch). Etwas Schlagsahne dazu.... njami!

Natürlich könntet ihr das Törtchen auch leicht (im Sinne von vorhandenen Rezepten - jedoch nicht was den Zeitaufwand angeht) raffinierter machen: ihr füllt das ultimative Erdbeer-Eis in die Förmchen oder sucht euch etwas aus dem reichhaltigen Erdbeer-Fundus zu den Beeren aus ...


Zutaten - 4 Förmchen à 125ml Füllmenge:

250g Erdbeeren
125g Sahne
150g Quark (m: Faiselle) 
50ml Holunderblüten-Sirup
10g Vanillezucker (m: eigener)

150g Sahne

Zubereitung:

125g der Erdbeeren fein pürieren, mit Quark, Zucker und Sirup mischen. 125g Sahne schlagen und untermischen. Die Masse auf die vier Förmchen verteilen und kalt stellen - am besten über Nacht.

Zum Servieren weitere 150g Sahne schlagen, die restlichen 125g Erdbeeren klein schneiden, ebenfalls mit Holunderblüten-Sirup marinieren. Zusammen auf einem Teller anrichten. Die Törchten vor dem Servieren unbedingt (!) etwas antauen lassen (sonst sind sie nämlich durch die Eiskristalle zu fest gefroren zum Verzehr).



7 Kommentare

  1. Was für Schönheiten, Deine Törtchen!
    Und es gibt übrigens durchaus Tiere, die zählen, Mengen vergleichen etc können, Rabenvögel zum Beispiel…
    Liebe Grüße aus der Stadt

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    1. Ja, Svea, spannend, dass es diese Fähigkeit zumindest ein wenig bei einigen Tieren gibt - aber im Vergleich mit dem Mensch ist das Tier auf dieser Ebene (nun umgekehrt zu den Sinnen) *schwer behindert* (ob sich das eine mit dem anderen beißt?)... Landgrüße zurück in la Capitale...

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  2. Ich nehm es gleich so, das Törtchen, aufwändiger muss es ja wirklich nicht sein ... Die Geschichte von deinem Osteopathen finde ich wahnsinnig spannend.
    Liebe Grüße! :-)

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    1. Aufwendiger geht immer, Maria - das wissen wir ja. Nur in diesem Fall *schneller* - das geht kaum ;)! Ja, und ich finde bis heute (also höchstpersönlich), dass es kaum etwas Faszinierenderes gibt wie Mechanismen des Lügens. Aber ja, durchschaut man nicht von heute auf morgen... liebe Grüße zurück...

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  3. Oh ja, die Törtchen und die Kraftorte. Erst unlängst fanden wir einen gemeinsam, still, jeder für sich und tauschten uns später aus. Erstaunt konnte ich dann in einem Buch über diesen, das ich dort mitgenommen hatte, lesen, das der Ort als solcher von einer Japanerin, die das besondere Talent hat, Orte nach ihren Ausstrahlungen zu ordnen, als solcher schon vor 30 Jahren benannt wurde. Es gibt mehr, als unser menschliches Hirn meint zu wissen, sehr viel mehr! Bisous! Sunni

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    1. Ahhh, apropo *Japanerin*, da habe ich gerade zum zweiten Mal ein Buch über *Zen* gelesen - darüber muss ich dringend hier auch noch ein paar Worte verlieren. Ich glaube, das könnte dir auch gefallen! liebe Grüße zurück...

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  4. Die Geschichte eures Osteopathen erinnerte mich daran, dass ich mal gelesen hatte, dass blinde Frauen, dank ihres außergewöhnlichen Fingerspitzengefühls, zur Früherkennung tastbarer Krankheiten wie des Brustkrebs hinzugezogen werden. Gut vorstellbar für mich, dass - muss man leider auf einen Sinn verzichten, sich die anderen umso mehr schärfen. Umso mehr natürlich ein Geschenk, wenn man auf keinen Sinn verzichten muss, sondern alle wach und geschärft sind. Für den Geschmackssinn sind deine Erdbeertörtchen sicher ein Hochgenuss, zudem ein Augenschmaus und Mara du Bois duftet ja zudem königlich (ich genoss sie einmal auf einem Markt in Sarlat - hier in der Provinz gibt es sie nicht, vielleicht auf dem Münstermarkt in FR?) Sommerliche Grüße von Hannah

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