*Schwesterchen, komm' spiel mit mir, beide Hände reich' ich Dir!* - das ist meine Aufforderung an euch - natürlich ebenso an *die Brüderchen* - die Ideen, die ich hier in den Jahren auf dem Blog gesammelt habe miteinander zu variieren.
Ich finde ja eh, dass wir zu sehr geübt darin sind, die Dinge zu separieren, analysieren und auseinanderzudividieren als im selben Maße auch die umgekehrte Richtung zu gehen und zu verbinden, verknüpfen, Brücken zu schlagen und Paralellen zu suchen oder größere Zusammenhänge herzustellen.
Aber wenn ich dann mal wieder Goethe mit dazuziehe, dann scheint mir das weniger ein Handicap des Zeitgeists als die Schwierigkeit, die prinzipiell mit der Wissenschaft einhergeht:
*Naturforscher glauben öfter durch Trennen und Sondern als durch Vereinigen und Verknüpfen, mehr durch Töten als durch Beleben sich zu unterrichten.* (Goethe)
Und ersteres macht es unserer Gehirnfähigkeit einfacher: je mehr wir sezieren, umso kleiner wird das Objekt/ Subjet, mit dem wir uns beschäftigen.
*Wenn ich mich im Zusammenhang des Universums betrachte, was bin ich?* fragte sich Beethoven. Da knickt dann unsere Vorstellungskraft ein wie David gegen Goliath. Also wagt man sich gedanklich nur an die Brötchen, die man auch gekaut bekommt - das verstehe ich schon.
*Die Schwierigkeit Idee und Erfahrung miteinander zu verbinden erscheint sehr hinderlich bei aller Naturforschung: die Idee ist unabhängig von Raum und Zeit, die Naturforschung ist in Raum und Zeit beschränkt; daher ist in der Idee Simultanes und Sukzessives innigst verbunden, auf dem Standpunkt der Erfahrung hingegen immer getrennt, und eine Naturwirkung, die wir der Idee gemäß als simultan und sukzessiv zugleich denken sollen, scheint uns in eine Art Wahnsinn zu versetzen.* (Goethe)
Womit wir erneut bei der Geschichte mit den Samen rausgekommen wären. Ein Apfelbaum war nie etwas anderes als ein Apfelbaum: im Moment als Samen, Steckling wie als Baum an dem die Früchte hängen - mehr oder weniger unabhängig von Bodenbeschaffenheit, Jahreszeit, Klimabedingungen. Es ist, was es ist und immer gewesen war.
Zugegeben, da knalle ich ebenso wie alle anderen schnell an die Schädeldecke, wenn ich mir die Bewegung in allem Lebendigen bewußt machen soll. Wenn das Phänomen als etwas erfasst werden will, das nach und nach und im gleichen Augenblick stattfindet, das sich unveränderlich und gleichzeitig verändert zeigt, das mit Beginn determiniert ist - dazwischen liegt nur die Entfaltung. Tja, in Einheiten denken können! Das Denken, das die Entwicklungsbögen als Ganzes erfasst - das ist schon eine echte Zielvorstellung, das sind die Sterne, nach denen ich mit meinem Geist strebe!
Ich finde ja eh, dass wir zu sehr geübt darin sind, die Dinge zu separieren, analysieren und auseinanderzudividieren als im selben Maße auch die umgekehrte Richtung zu gehen und zu verbinden, verknüpfen, Brücken zu schlagen und Paralellen zu suchen oder größere Zusammenhänge herzustellen.
Aber wenn ich dann mal wieder Goethe mit dazuziehe, dann scheint mir das weniger ein Handicap des Zeitgeists als die Schwierigkeit, die prinzipiell mit der Wissenschaft einhergeht:
*Naturforscher glauben öfter durch Trennen und Sondern als durch Vereinigen und Verknüpfen, mehr durch Töten als durch Beleben sich zu unterrichten.* (Goethe)
Und ersteres macht es unserer Gehirnfähigkeit einfacher: je mehr wir sezieren, umso kleiner wird das Objekt/ Subjet, mit dem wir uns beschäftigen.
*Wenn ich mich im Zusammenhang des Universums betrachte, was bin ich?* fragte sich Beethoven. Da knickt dann unsere Vorstellungskraft ein wie David gegen Goliath. Also wagt man sich gedanklich nur an die Brötchen, die man auch gekaut bekommt - das verstehe ich schon.
*Die Schwierigkeit Idee und Erfahrung miteinander zu verbinden erscheint sehr hinderlich bei aller Naturforschung: die Idee ist unabhängig von Raum und Zeit, die Naturforschung ist in Raum und Zeit beschränkt; daher ist in der Idee Simultanes und Sukzessives innigst verbunden, auf dem Standpunkt der Erfahrung hingegen immer getrennt, und eine Naturwirkung, die wir der Idee gemäß als simultan und sukzessiv zugleich denken sollen, scheint uns in eine Art Wahnsinn zu versetzen.* (Goethe)
Womit wir erneut bei der Geschichte mit den Samen rausgekommen wären. Ein Apfelbaum war nie etwas anderes als ein Apfelbaum: im Moment als Samen, Steckling wie als Baum an dem die Früchte hängen - mehr oder weniger unabhängig von Bodenbeschaffenheit, Jahreszeit, Klimabedingungen. Es ist, was es ist und immer gewesen war.
Zugegeben, da knalle ich ebenso wie alle anderen schnell an die Schädeldecke, wenn ich mir die Bewegung in allem Lebendigen bewußt machen soll. Wenn das Phänomen als etwas erfasst werden will, das nach und nach und im gleichen Augenblick stattfindet, das sich unveränderlich und gleichzeitig verändert zeigt, das mit Beginn determiniert ist - dazwischen liegt nur die Entfaltung. Tja, in Einheiten denken können! Das Denken, das die Entwicklungsbögen als Ganzes erfasst - das ist schon eine echte Zielvorstellung, das sind die Sterne, nach denen ich mit meinem Geist strebe!
Bis dahin backe ich kleine Brötchen. Wahlweise auch Törtchen. Sämtliche Bestandteile dürften euch - wenn echte Hardcore-Salzkorn-Blog-Verfolger - bekannt vorkommen.
Als mir auf dem Markt wilde Blaubeeren aus der Ardèche angeboten wurden, zögerte ich keine Sekunde und erinnerte mich zeitgleich an die wunderherrliche Kombi mit Minze. Und der Rest ist dann nur gebauter, kulinarischer Sockel: Boden aus dem super Mandelkuchen und eine Crème aus Ziegenfrischkäse... voilà, voilà: Schleckerei à la grain-de-sel....
Zubereitung 4 Törtchen*:
Böden:
1/2 Rezept Mandelkuchen*
(ca. 30-35 Minuten gebacken)
Mousse:
1 Ziegenfrischkäse (ca. 120g)
60g Crème fraîche
150g Sahne, geschlagen
4 EL Holunderblüten-Sirup
1 1/2 Blatt Gelatine
160g Blaubeeren
4 EL Rohrzucker
12 Blätter Minze
4 Dessert-Ringe à 8cm Durchmesser
Zubereitung:
Mandelkuchen backen (m: dieses Mal Backpapier auf dem Boden der Form gespannt und den Zitronensaft durch Sahne ersetzt) und vier Böden ausstechen. Die Böden in den Ringen belassen und auf ein kleines Brettchen mit Backpapier stellen.
Die Minzblätter fein hacken und die Blaubeeren mit Rohrzucker und Minze marinieren.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, gut ausdrücken und auf kleiner Flamme mit dem Holunderblüten-Sirup auflösen, dann unter einen Eßlöffel Crème fraîche rühren, schließlich mit Ziegenkäse und restlicher Crème pürieren. Kalt stellen und die Gelatine etwas anziehen lassen. Sahne schlagen und unter die Crème heben.
Etwa die Hälfte der Crème auf die vier Böden verteilen. Dann etwas mehr als die Hälfe der Blaubeeren mit der restlichen Crème mischen und ebenfalls auf die Förmchen verteilen. Zuletzt die übrigen Blaubeeren als Topping auf die Törtchen setzen und etwas andrücken. Mindestens 2 Stunden (m: über Nacht) kalt stellen.
*Anmerkung m: Das halbe Rezept des Mandelkuchen reicht für 7 Törtchen-Böden. Man kann ebenso gut einen ganzen Kuchen backen - dann das Mousse mindestens verdoppeln (oder gar mal 2,5 nehmen) und das gilt auch für die Heidelbeeren. Schmeckt als Kuchen mindestens so gut wie als Dessert-Törtchen.
Liebes Salzkorn,
AntwortenLöschenDeine Heidelbeer-Tarte gehört seit sechs Jahren zu den Familien-Lieblings-Leckereien; den Mandelkuchen habe ich irgendwie übersehen - und Ziegenfrischkäse gehört zur Standard-Ausstattung in unserem Kühlschrank, seit ich Deinen Blog entdeckt habe. Alles in allem: Du bist schuld!
Nun also in den nächsten Tagen (bis "Dein" Sablé Breton mit marinierten Erdbeeren aufgefuttert ist) auf dem Dessert-Plan: Dein heutiges Törtchen. Kann ja nur gut sein! Logisch, oder?
Herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
Sandkorn
Ich danke dir für deinen lieben Kommentar, Mme Sandkorn, der mich umso mehr freut, da ich um deine Treue weiß, mit der du dieses Blog verfolgst... und mich immer wieder bereicherst durch dein liebes Feedback! ganz herzliche Grüße zurück gen Schleswig-Holstein!
LöschenLiebe Micha,
AntwortenLöschenwilde Heidelbeeren - da hätte ich auch nicht widerstehen können, sind sie doch eng verknüpft mit Kindheitssammelerlebnissen im Schwarzwald, oberhalb von Baden-Baden. Und die Törtchen sehen sehr lecker aus – jede Schicht für sich und als Ganzes unwiderstehlich.
Wunderschön sind auch die Fotos und das „Indisch Blau“ Geschirr mag ich sehr - ebenfalls Kindheitserinnerung. Liebe Grüße von Hannah
Ah, wie heißt denn die Erhöhung da, warte: Hornisgrinde? Kann das sein? Warst du dort sammeln? Und ja, *wilde Heidelbeeren*, alleine das Wort läßt allen Widerstand brechen... so gibt es sie gerade noch mit viel Genuß jeden Morgen ins Porridge. Und dabei beglückwünsche ich uns, wie gut wir hier versorgt sind mit Obst und Gemüse! ganz herzliche Grüße an dich und die Gang ;)
LöschenLiebes Salzkorn,
AntwortenLöschenheute also Dein Törtchen, das bei mir zu einem kleinen Kuchen wurde: der herrlich saftige Mandelteig wird ab jetzt öfter gebacken (im Winter, stelle ich mir vor, einfach mit Marillen-Röster). Die marinierten Beeren wie immer hochgelobt. Na, und die Mousse besticht durch das wunderbare Ziegenfrischkäse-Aroma - Harmonie pur!
Danke für dieses geniale Rezept!
Liebe Grüße,
Sandkorn
Was für eine schöne Rückmeldung, liebes Sandkorn! Nichts kann mich mehr erfreuen, wie wenn ich lese/ höre/ erzählt bekomme, dass ein Rezept von hier auf dem Blog auf einem Tisch steht, zubereitet, um wiederum andere ein bißchen glücklicher zu machen. Dann geht mein *Blog-Master-Plan* voll auf! Und ja, im Winter mit Aprikosen-Kompott - da bringst du mich auf eine Idee! Ich glaube, die Aprikosen banne ich diesen Sommer mal als Kompott ins Glas (vielleicht ähnlich wie die Karamell-Zwetschgen (Link))! liebe Grüße zurück...
LöschenGenau, Frau Ziii war meine Inspiration: wie ihr Zwetschken-Röster ohne Zimt und mit Marillenlikör. Heiß begehrt in unserer Familie!
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