Rückblickend schüttle ich über mich selbst den Kopf! Selbst als #Team Romantik der ersten Stunde (jaja, auch hier) war es doch sehr kindlich naiv, davon auszugehen dass alle Paare den gleichen Werdegang durchlaufen, ähnlich diesen Hüpfkästchen aus Straßenkreide, indem der Parcours klar vorgegeben ist: verliebt-verlobt-verheiratet. Heute fallen mir nicht mal eine handvoll Paare ein, die ich anschmachte ob des liebenswürdigen Umgangs miteinander. Eher im Gegenteil: in unseren Breitengraden scheint das mit der Paarbeziehung kaum einer hinzukriegen. Warum verlieren wir so schnell das Interesse aneinander, reden nicht mehr, suchen keinen Austausch?
Dabei wird derart Hosiana auf die freie Wahl der Liebe gesungen. Und? Im Ergebnis scheint das Modell wenig erfolgverprechend und eher ernüchternd. Zumal: so lange gibt es das freie Aufspielen in der Liebe noch nicht.
Schaue ich mir meine Familiengeschichte an, so paarte sich die Generation meiner Großeltern während dem Krieg. Ich kenne nur die weibliche Sicht, die Großväter lernte ich nie kennen. Die eine Oma schrieb mit zwei Soldaten, beide fielen. Später heiratete sie dann einen deutlich älteren Mann, an den sie nie ihr Herz verlor. Die andere Oma lernte ihren künftigen Mann ebenfalls als Soldaten kennen, schnelle Heirat, keine großen Gefühle ihrerseits, zudem ständig getrennt, in den kurzen Fronturlauben dann die schnelle Zeugung von Kindern und irgendwann, Jahre später, kehrte er zurück aus der Gefangenschaft, verdreckt, verlaust, verwanzt und traumatisiert. Romantik geht definitiv anders.
Die Elterngeneration, die mussten noch heiraten, um überhaupt das Elternhaus verlassen zu können. So wollte es die Zucht und Ordnung. Und ich hätte für mich die Hand nicht ins Feuer legen wollen, ob ich nicht genauso die erstbeste Möglichkeit ergriffen hätte, um dem Elend zu entkommen. In der Not frißt der Teufel Fliegen. Nur, das könnt ihr einer Fachkraft glauben: Liebesgeschichten beginnen anders.
Dann kam die Pille, die Wohngemeinschaften und nun ging der wilde Reigen erst richtig los. Mit der einhergehenden Ernüchterung in Folge der meine Generation recht bald feststellen mußte, dass Sex noch keine Liebe und dass der Glimmstängel der Leidenschaft schnell runtergeraucht ist.
Obwohl die Beziehungen nicht länger halten als früher, wird immer noch kräftig geheiratet - möglicherweise der Kinder wegen. Also Hochzeit ist überhaupt nicht meine Veranstaltung. Alleine diese unmöglichen Brautkleider-Sendungen, in denen die Mädels vor dem Spiegel stets totally ergriffen von sich selbst sind, wenn sie *ihr* Kleid gefunden haben, maximal egozentrisch, völlig selbstverliebt, ganz so als wollten sie sich selbst heiraten. Schlimm! (Wobei es diesen Firlefanz mit Selbst-Heirat ja sogar gibt - was soll man über die Verwirrtheit der Menschen noch sagen?). Für ein Kleid für einen einzigen Tag, für ein einziges Fest so viel Geld auf den Tisch zu legen - nee, sorry, verstehe ich nicht, das leuchtet mir nicht ein. Sowieso mal wieder ganz mit Goethe: *Man feiere nur, was glücklich vollendet ist; alle Zeremonien zum Anfang erschöpfen Lust und Kräfte, die das Streben hervor bringen und uns bei einer fortgesetzten Mühe beistehen sollen. Unter allen Festen ist das Hochzeitsfest das unschicklichste; keines sollte mehr in Stille, Demut und Hoffnung begangen werden als dieses.*
Ob die von Eltern eingefädelten Ehen zwingend schlechter sein müssen als die der freien Wahl? Diese Doku schaute ich mir an, in der u.a. eine arrangierte Hochzeit im Himalaya verfolgt wird: Becoming women in Zanskar (ca. min 40). Die Eltern der Braut wählen für ihre Tochter einen Bräutigam, ganz so, wie es die Tradition will, ganz so wie sie verbunden wurden. Sie erzählen, die Zuneigung füreinander würde mit der Zeit schon wachsen, wenn man sieht mit wieviel Arbeit, Einsatz und Fleiß sich für die Familie engagiert wird - notwendigerweise in dieser rauhen Gegend, man braucht sich und ist aufeinander angewiesen. Aber was fließen bei allen die Tränen während der Vorbereitung auf die Brautentführung: ihr kleines Mädchen würde das Haus für immer verlassen. Da schniefe ich synchron mit - angefasst und ein wenig neidisch - weil diese offensichtliche Verbundenheit so rührt, weil die Familienbande derart außergewöhnlich innig sind.
Da frage ich mich dann schon: wie beziehungsfähig sind wir eigentlich, wie liebesfähig - gerade wenn man den Vergleich so vor Augen gestellt bekommt. Tja, und bei der freien Partnerwahl kann man von Eigenverantwortung nicht frei gesprochen werden, schon Richtung: dir geschieht nach deinem Glauben. Wovon hast du denn geträumt? Wonach hast du denn gesucht? Denn mir fällt wenig ein, dass ähnlich entscheidend für die Vita ist, mit WEM man gemeinsam durchs Leben geht. Werte brauchen ein entsprechendes Gebenüber.
Gute Gelegenheit mal wieder auf James French zu verweisen, der auf so phantastische Weise demonstriert, dass erst auf der Basis von Frieden, Vertrauen und Freiheit der Weg zueinander geöffnet ist. Und dass wir uns über das Gefühl verbinden und nicht über den Verstand, Intellekt, Worte oder andere Konstrukte. Dann, ja dann ist Beziehung der Paradeort, die beste aller Möglichkeiten um Werte erfahren, leben und üben zu können - in Ernsthaftigkeit, in Wahrhaftigkeit. Das Üben von Miteinander statt Gegeneinander, freiwillige Kooperation, fruchtbarer Austausch, gemeinsames Wachsen. Was wäre wünschenswerter für diesen Planeten und seine Lebewesen als das?!
Eine ganz klassische, kulinarische Vermählung zu Weihnachten sind Dörrfrüchte mit Nüssen. Diese Früchte-Nussknacker sind eine super Sache für alle Kurzentschlossenen noch auf den letzten Metern vor Weihnachten schnell den Plätzchenteller mit Selbstgemachten zu füllen. Sie halten sich im Froster locker 3 Monate und im Kühlschrank mehrere Tage. Ich habe die Rollen einfach in der Tiefkühle gelassen und je nach Bedarf für uns Scheibchen abgeschnitten - selbst dann lassen sie sich direkt essen.
Zutaten - 2 Rollen/ca. 50 Stück:
100g Datteln70g Dörr-Pflaumen
80g Dörr-Aprikosen
50g Rosinen
50g Dörr-Preiselbeeren
50g Kürbiskerne
75g Walnüsse, gehackt
75g ganze Mandeln, geröstet
40g Sesam (Teil davon für Deko)
20g Pinienkerne (m: Pistazien)
Zubereitung:
Datteln, Pflaumen, Rosinen, Aprikosen und Cranberries getrennt voneinander mit kaltem Wasser übergießen und etwa 15min ziehen lassen.
Walnüsse fein hacken. Ganze Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten.
In einer Schüssel Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Sesam und Pinienkerne zusammenschütten.
Auf einem Brett 2 Bahnen Klarsichtfolien vorbereiten.
Dörr-Früchte abgießen. Rosinen und Cranberries zu den Nüssen geben. Aprikosen klein schneiden. Datteln und Dörrpflaumen entkernen und in einem Mixer zu Mus pürieren. Nun alle Zutaten mit behandschuhten Hände gut vermengen.
Die Hälfte der Masse auf eine der Folien setzen, erst mit den Händen etwas länglich formen dann in der Folie rollen. Wenn die Rolle schön und fest geformt ist, wieder etwas aufwickeln und den Sesam vor und hinter die Rolle streuen und erneut rollen - auf diese Weise die Rolle im Sesam wälzen. Mit der 2. Hälfte genauso verfahren. Enden gut verknoten und Rollen für 2 Stunden in den Froster legen.
Dann mit einem scharfen Messer in gewünschte Stücke (m: ca. 1cm Breite) abschneiden.
Quelle: YT - fantastische Rezepte
Ein harmonisches und friedliches Weihnachten euch!
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**** wieder mit Verweis auf die Weihnachtsbotschaft meines Habibs ****
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Euch ebenso! Beziehungsfähigkeit zeigt sich nach meiner Erfahrung in schwierigen Zeiten, in denen man einfach FÜR den anderen und VON ihm gebraucht wird, täglich, stündlich. Wenn uns die letzten fast 13 Jahre und besonders die vergangenen letzten 10 MOnate eins gezeigt haben, dann das. Demenz, gepaart mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung sind eine Art Prüfung, die man meistert oder nicht. Genau diese zwei Möglichkeiten gibt es für Paare oder andere Konstellationen.Herzliche Grüße, Sunni
AntwortenLöschennoch einmal,vermisse Neues und alle erzählungen,lasst uns doch nicht einfach so zurück,alles liebe
AntwortenLöschenDas ist ein freundlicher und besorgter Kommentar - gerade hat das Blog hinten an zu stehen, ich brauche meine Energie für anderes... herzlich zurück!
LöschenUnser Trauspruch vor 44 Jahren:
AntwortenLöschenL'amour est l'enfant de la liberté.
Herzlichst, Sandkorn
Ich hoffe, es läuft im richtigen Leben alles gut bei euch! Ich freue mich, wenn es hier irgendwann etwas Neues geben wird, bis dahin koche ich mich weiter durch die ganzen Rezepte. Viele Grüße und positive Energie, Lisa
AntwortenLöschenIch denke auch sehr lieb an dich bzw. euch. Die warmen Gedanken finden ganz sicher den Weg zu dir.
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