gepflegtes Durcheinander - mediterraner Kartoffel-Kohl-Salat

Mittwoch, 29. Juni 2016

Unter die Top 10 der Dinge, die ich an Frankreich besonders mag, gehört, dass die französische Campagne einfach irgendwie kruschtelig ist - also unaufgeräumt, unordentlich, unfertig. Der Mensch ist darin nicht nur Deko, sondern er kann noch tun und machen. Ja, das macht es lebendiger: keine Gärten, die auf wundersame Weise ohne jedes Unkräutlein bestückt sind, kein Rollrasen, keine gestaubsaugten Garagen und extrem wenig polierte Autos. Nicht nur ich sehe meistens unfrisiert aus - die anderen auch. Nicht nur ich habe Nagellack-Sperre für die Finger: mit Nagelstudios kann man hier generell kein Buisness machen. Ja, hier ist alles irgendwie verwilderter als ich es vom deutschen Dorfleben kenne. Und um mal den Wowereit vorzuholen: *Und das ist auch gut so*.

In regelrechte Verzückung brach ich dieser Tage aus, als ich mitten in Die in einem Hinterhof stand, begrünt ohne erkennbares System dahinter (vermutlich stellt jeder seinen Blumentopf hinaus, wie es ihm paßt), ein Reifen im Baum, der als Schaukel dient, eine zugehäkelte Regenrinne, (den Briefkasten dazu zeige ich euch demnächst) und als Krönung dieses wunderherrliche Kindergartenhäuschen mit Küche und Rutsche. Hach, Luft zum Schnaufen und Spielen, ganz mit Janosch: Wo es Tiger und Bären heimlig haben, darfs nicht antibakteriell zugehen.

Dieser Salat ist wie gemacht, um ihn draußen zum Grillen zu essen. Wer jetzt über den Kohl stutzt, dem kann ich entgegnen: aus unserem Garten. Früh geplanzt ist die erste Fuhre bereits erntereif. Zusammen mit Brokkoli wurde er im Ofen geröstet. Und weil die ersten Tomaten noch zu gut als Salat schmecken, gabs in Öl eingelegte - allerdings zu den ersten kleinen Délicatesse-Kartoffeln.
Zutaten 2-3P:

250g sehr kleine Frühkartoffeln (m: Délicatesse/ oder Rattes)
1 Brokkoli
1 Blumenkohl
2 rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen, gestiftet
100g Oliven (m: grün/ schwarz)
100g getrocknete Tomaten, in Öl eingelegt 
1 Zweig Rosmarin
2 EL Pinienkerne
Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 EL weißer Balsamico
Abrieb 1/2 Zitrone
1 TL Senf
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker

Zubereitung:

Brokkoli und Kohl in kleine Röschen teilen oder schneiden. Mit 3 EL Olivenöl mischen, salzen und pfeffern. Auf einem tiefen Backblech das mit Backpapier ausgelegt ist verteilen und in den heißen Ofen bei 200° etwa 25min rösten - zwischendurch 1x wenden

Die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne rösten und zur Seite stellen. Die Kartoffeln gut sauber machen (m: mit einem Bürstchen) und je nach Größe ca. 7min kochen (m: meine waren ca. 5cm lang). Abschütten und etwas abkühlen lassen.

Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden, den Knoblauch stiften. Den Rosmarin fein hacken. 

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebeln darin zusammen mit dem Rosmarin glasig dünsten. Mit einer Prise Zucker würzen. Dann die halbierten Kartoffeln und den Knoblauch zufügen und weitere gute 5min rösten. Parallel die Tomaten klein schneiden.

Aus den letzten Zutaten ein homogenes Dressing mischen. Alle Zutaten miteinander vermengen und nochmals abschmecken. Der Salat schmeckt am besten lauwarm.

Umkehrung: Gnocchi aus grünen Oliven mit confiertem Paprika und confierten Tomaten

Sonntag, 26. Juni 2016

Ohne Karma-Gesetze wäre die Erde ein Planet der himmelschreienden Ungerechtigkeit. Wer ohne Vorstellung von Karma lebt, müßte für mein Dafürhalten mit einem Fuß in tiefster Verzweiflung stecken - sofern er denn mit offenen Augen hinschaut. Soviel Leid und soviel Elend. Und schnell wird geklagt, wie grausam Gott sein muß, um das alles zuzulassen. Dabei geht es bei Karma weniger um Moral als vielmehr um ein Naturgesetz. Karma erklärt lediglich den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Jede Wirkung hat einen bestimmten Auslöser und jede Ursache eine entsprechende Folge, eine ganz bestimmte Entwicklung. Dass sich nach weltlichem Maßstab trotz Karmagesetze augenscheinlich keine Gerechtigkeit einstellen will, liegt an unserer gängigen Zeitauffassung. Karmagesetze sorgen im jetzigen Leben für einen Ausgleich oder aber ergeben erst in Verbindung mit Reinkarnation Sinn.

Eines der Karmagesetze steht für die Umkehrung des Maßes: aus viel wird wenig. Oder umgekehrt, aus wenig viel. So folgt auf Überfluß Ermangelung, Armut dreht sich in Reichtum, Macht in Ohnmacht uswusf. Wenn man sich tiefer auf diese Vorstellung einläßt, dann kann man sich eigentlich gut ausmalen, dass sich auf diese Weise ein Thema von sehr unterschiedlichen Seiten und in verschiedenen Rollen erleben läßt - was helfen soll, Erfahrungen zu machen und mittels ihnen zu Bewußtheit zu gelangen. Bewußtheit, das gülden Gut, auf das es auf diesem Planeten schließlich ankommt.

Ein kleines Bißchen dreht sich das Ping-Pong-Spiel der kulinarischen Inspiration zwischen Robert und mir auch um Umkehrung: während er meine rustikale Gartenrezepte in die Sterne zu heben vermag, hole ich seine Haute-Cuisine auf die Tischdecke meiner Landhausküche runter (siehe heute). So dürfte es für mich ewig weitergehen - Lamiacucina ist für mich sprudelnder Quell köstlichster Anregung. Dass ich nicht lange warten würde, um Roberts Olivengnocchi nachzukochen, wird niemand weniger wundern wie Robert und mich! Wobei ich mich immerhin (Ausrufezeichen) dank Robert darauf einließ, mal eine Spinatmatte für die satte grüne Farbe herzustellen, wenn ich mich schon dem Spritzbeutel verweigerte. Ergebnis (das soll auch nicht verschwiegen werden): HERVORRAGEND - damit werde ich bei der nächsten Gäste-Einladung sowas von mit angeben... 
Zutaten 2 P*:

80g grüne Oliven
80g Ziegenfrischkäse
1 Eigelb*
1 EL Olivenöl 
1 EL Spinatmatte 
(ansonsten: 1 EL Spinat, blanchiert und gemixt)
50g Weißbrot, fein gemahlen

30g Mehl
Sellerie-Salz
Pfeffer
20g Parmesan (m: vergessen)
2 Paprika (m: rote)
250g confiere Kirschtomaten
4 Knoblauchzehen, gestiftet
1 TL Zitronen-Thymian
Salz, Pfeffer
Zucker 
Olivenöl

geriebener Parmesan zum Bestreuen

Zubereitung:

Zuerst die Paprika vom Kerngehäuse befreien und unter dem Grill solange braten, bis die Haut schwarze Blasen wirft. In ein feuchtes Geschirrtuch schlagen, dann häuten.

Nun die Kirschtomaten confieren. Dafür den Ofen auf 110° Umluft vorheizen. Mit einer gehakten Knoblauchzehe und 2 TL Thymian bestreuen, 1 EL Olivenöl betrüufeln, salzen, pfeffern und etwas zuckern und 50min im Ofen garen. (m: meine Portion noch aus der Tiefkühltruhe geholt, bevor die neuen rot werden).

Oliven, Ziegenfrischkäse (muß nicht über Nacht abtropfen, da er bereits deutlich festere Konsistenz besitzt wie Ricotta), sowie Eigelb, Spinatmatte  und Olivenöl in einem Cutter fein hexeln. Anschließend restliche Zutaten von Hand unterkneten und abschmecken. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu zwei Rollen von guten 2cm Rollen. Etwa 1cm breite Stücke abschneiden und in der Hand zu olivenförmigen Gnocchi rollen. Paralell dazu reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.

Die fertig geformten Gnocchi in das Salzwasser geben und mit der Schaumkelle rausheben, sobald sie nach oben gestiegen sind. Mit kaltem Wasser abschrecken und abegetropft auf eine Platte geben.

Die Paprika in kleine Rechtecke schneiden. In einen kleinen Topf geben, mit Olivenöl bedecken und zusammen mit dem Zitronenthymian und demrestlichen, gestifteten Knoblauch auf kleiner Flamme weich garen. Über einem Sieb abtropfen lassen

Zum Servieren die Gnocchi in etwas von dem abgetropftem Öl anschwitzen ohne sie Farbe annehmen zu lassen, Kirschtomaten und Paprika zufügen, nochmals abschmecken und mit geriebenem Parmesan servieren.

*Anmerkung m: Das ist keine Bauarbeiter-Portion. Für körperlich arbeitende Menschen würde ich die Portion verdoppeln (die Reste essen sich spätestens im Laufe des Tages weg). Für das nächste Mal werde ich wie im Original anstelle des Eigelbs ein halbes Ei verwenden - und bin gespannt, ob sich die Konsistenz der Gnocchi dadurch  sehr verändert. Auch so waren sie sowohl gut zu formen wie prima im Biß!

die letzten blühenden Wildorchideen

aufgeblüht

Freitag, 24. Juni 2016

Mit Anfang 20 habe ich gerne spätzünderisch gepiepst: *Ich bin eine Knospe!* Wohl wissend, dass alles auf Start steht, aber ohne mir wirklich bewußt zu sein, was das konkret bedeutet. Jugend. *Es gibt absolut nichts in der Welt außer Jugend. Die gewöhnlichen Bergblumen verwelken, aber sie blühen wieder. Der Goldregen wird im nächsten Juni genauso gelb sein wie heute. In einem Monat wird die Klematis purpurne Sterne tragen und Jahr für Jahr wird die grüne Nacht ihre Blätter purpurne Sterne tragen. Doch wir erhalten unsere Jugend niemals zurück.* In *Das Bildnis des Dorain Gray* von Oscar Wilde singt Lord Henry mit erlesenem Zynismus das Loblied auf die Jugend - scheinbar alleine Fürsprecher für den Körper und dafür alle Moralität von sich weisend. 

Und die Schönheit der Blützeit spielt ihm dabei alle Argumente zu.

Anlaß für mich, euch ein paar Rezepte von hier zusammen zu suchen, um die Sinnlichkeit der Blüte irgendwie ins Glas zu bannen - schließlich bin ich gerade dabei, Lindenblüten, Kamille und die erste Ladung Verveine zu trocknen. Gerne möchte ich euch dadurch zum Blütensammeln anstiften. Vielleicht bei einem Ausflug aufs Land, zur Oma oder in den eigenen Garten. Das Rosensirup habe ich wieder angesetzt - und zeige euch demnächst, wie schön sich damit spielen läßt. Wie überhaupt mit Blüten - hier einige meiner Ideen:


http://salzkorn.blogspot.fr/2011/07/rosen-sirup.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/06/rosen-elaborat.html



http://salzkorn.blogspot.fr/2013/06/rosen-elaborat.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/06/im-bann-der-bluten-lindenblutengelee.html


http://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/sommer-in-tuten-sommertee-mischung-nach.html




















Prima Gelegenheit an getrocknete Blüten für verschiedenste Teemischungen zu denken - für die Zeiten, wenns dann wieder kalt wird... jaaah, Herbst kann man sich gerade eben so wenig vorstellen, wie man sich in der Jugend knitternde Haut vorstellen kann... Umgekehrt versteht man erst mit den fortwährenden Jahren, dass Jugend und Blütezeit nicht Hand in Hand gehen müssen und wie verwoben alles ist: ohne anständiges Herz keine wirkliche Schönheit -Jugend hin oder her...


Last call - Malfaldina mit grünem Spargel, Erbsen und Fêves

Dienstag, 21. Juni 2016

Neben der Schlichtheit der (ursprünglichen) Idee, die mich sofort anzog, kam als zusätzlicher Beschleuniger für die Umsetzung mein eingeforener Spargelfond hinzu. Allerdings nicht aus dem Bratenschlauch wie bei Robert, sondern bei mir ist es der Sud, der mir blieb, nachdem ich zuerst die Spargelschalen auskochte um darin dann den weißen Spargel zu garen. Dieses Kochwasser ließ ich hierfür weiter einköcheln. Obendrein winkt das Ende der Spargel-Saison.

Natürlich mußte ich genauso wie Robert ein wenig *eigenfummeln*. Zu den letzten Stangen grünen Spargel gabs noch die ersten Erbsen und Saubohnen dazu. Und ein ordentlichen Stich Butter sowie etwas Zitronenabrieb gesellten sich zum letzten Finish. Ganz und gar prima zu essen - auch zum offiziellen Sommeranfang!

Zutaten 2P:

100g Mehl
80g Hartweizenmehl
2 Eigelb
1 Ei
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
evt. etwas kaltes Wasser

150g grüner Spargel 
100g Erbsen
100g Saubohnen
150ml Spargelfond
40g Butter
etwas Zitronenabrieb
Salz, Pfeffer
Parmesan
Zubereitung:

Aus den Zutaten für die Nudeln einen homogenen Teig kneten und mindestens 1 Stunde eingewickelt kühl stellen. Den Pastateig auswellen und zur gewünschten Nudelsorte schneiden (meine waren Malfaldina-ähnlich)

Den grünen Spargel putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. In  einem Teil der Butter zuerst die unteren Stücke anbraten, dann die Spitzen zufügen. Den Spargelfond angießen, Deckel auflegen und fertig garen.

Parallel reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Nudel darin al dente garen.

Zu dem grünen Spargel die ausgelösten Erbsen und fêves zufügen, die Butter unterrühren und mit Salz, Pfeffer, Zitronenschale und einer Prise Zucker abschmecken.

Die Nudeln nicht zu trocken unter die Sauce mischen und mit frisch geriebenem Parmesan servieren.
Quelle: Robert von Lamiacucina

Fünfe gerade sein lassen samt DUBB - Lavendel-Sablés

Sonntag, 19. Juni 2016

Wer Fünfe gerade sein läßt, der zieht keine Bilanz. Der lebt ganz grundsätzlich in den Tag hinein. Man muß es ihnen lassen, aber da sind die Fränzis wirklich vorbildlich drinne. Wieso auf dem Notgroschen verhungern, wenn man heute nochmal richtig gut essen kann. Und sich ganz dem Moment hinzugeben, das kommt der Sinnlichkeit SEHR zu gute - ich betone es nur zu gerne. Alles wird intensiver. So, wie man sich das wohl von der ein oder anderen Droge erhofft. Aber das vermag Achtsamkeit, nämlich lediglich angeschaltete Sinne, von Haus aus. Und für die Lebensfreude ist das sowas von förderlich - man kann es gar nicht hoch genug bewerten, dieses Verweilen im Jetzt und Hier, mit den Gedanken bei dem zu bleiben, was man gerade tut.

Unser Lebensentwurf unterstützt mich in solchen Bestrebungen. Ich lebe wie *Ronja Räubertochter* und fühle mich auch so: verstrubbelt und rotbackig (naja und sehe wohl entsprechend aus). Die Morgenstrahlen wecken mich, glücklicherweise (ich weiß, ich weiß) ohne unterstützendes Weckergeräusch. Freimütig gebe ich zu: das macht mir mein Drauflosleben nicht schwieriger. Dazu die Unterbrechungen aller Gewohnheiten durch das lange Verreisen im Winter, das komplette Verändern der Kulisse, das sich Aussetzen dem Unbekannten und Unvorhergesehenen -  das schenkt ein generelles Vertrauen, gut geführt zu werden.

Versteht mich nicht falsch: kindliche Sorglosigkeit (wie Monsieur Buddenbohm beschreibt), das ist etwas anderes. Die Erfahrung lehrt irgendwann *Das nichts bleibt, das nichts bleibt, wie es war* - gerade im Guten macht das die größte Wolke. Umso mehr gilt es den Moment zu feiern.
Fünfe gerade sein lassen, hat - wenn ich mir nun so Gedanken darüber mache - auch etwas mit Zufriedenheit zu tun. Man kanns schlicht laufen lassen. So wies ist, klemmt nix. Ohne Tunnelblick, ohne Termindruck, ohne ein Gipfelkreuz, das angestürmt werden müßte. Kein Krönchen kann locken, keine noch so schmückende Auszeichnung anziehen.

Dass mein Bloggerdasein gerade so ist, wie es ist, so wohlig, liegt entscheidend an einem Faktum: ich habe die beste Leserschaft der Welt. Jaha, da rede ich nicht um den heißen Brei. Nicht, dass ihr jetzt denkt, das ist so ein typisches Betriebsblindheitsdingens à la *tollstes Kind*, *blühendster Garten* uswusf., neeneenee - also für die Qualität meiner Leserschaft kann ich sogar bürgen. Hey, ich kann sogar ein Beweis liefern. Jetzt staunt ihr nicht, stimmts  :).

Voilà, voilà, nehmt dieses Rezept als hieb-und stichfestes Indiz dafür. Diese Sablés, bzw, die Lavendel-Guatali ließ mir eine liebe Leserin (Coucou Simone) zukommen nach meinem letzten DUBB-Aufruf. Es handelt es sich hierbei nämlich um ein gehütetes DUBB-Rezept von Simones Familie. Und ich weiß jetzt, warum! Nur ihr noch nicht, solange ihr es nachgebacken habt. Fünf Mal habe ich sie bereits zubereitet (ja, klingt wegen des 5ten Geburtstag wie erstunken, aber man hacke mir den kleinen Finger ab, wenns anders war). Man könnte die Sablés parfümieren wie man will (Tyhmian-Orange, Zitrone-Rosmarin oderoder), aber tatsächlich bin ich 5x bei Lavendel geblieben. Diese Lavendel-Sablés sind, so wie sie sind, einfach perfekt: so toll, so einfach, so DUBB! Und an einem Tag wie heute das perfekte Rezept *von euch - für euch*! Merci für eure Begleitung!

Zutaten - 2 Bleche:

120g Butter, weich
50g Zucker 
(m: brauner, selbstangesetzter Vanille-Rohrzucker)*
1 Pr Salz
175g Mehl
1 EL Lavendelblüten

Zubereitung:

Den Rohrzucker zu Staubzucker mahlen (m: im Originalrezept nicht nötig). Die Butter zusammen mit dem Zucker und der Prise Salz schaumig rühren.

Die Lavendelbüten (ersatzweise Lavendelblätter) fein hacken und ebenso wie das Mehl unter den Teig mischen.

Den Teig halbieren und zu zwei Rollen von ca. 3cm Durchmesser rollen. In Frischhaltefolie wickeln wie Bonbons und mindestens 30min in den Kühlschrank stellen (m: gerne über Nacht).

Den Ofen auf 200° vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier auslegen und von den Rollen Scheiben von 0,5cm abschneiden.

Im Backofen in ca. 12min goldgelb backen - bis sich die Ränder zu verfärben beginnen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und in einer Blechdose aufbewahren.
Quelle: Simone

Der Frida Kahlo -Salat

Donnerstag, 16. Juni 2016

Frida Kahlo hat alles an sich, um sich Hals über Kopf in sie verliebt. Mit ihrer Ausstrahlung zwischen sinnlich und herb, trotzig und hingebungsvoll, zart und abweisend, wild und konzentriert, in sich gekehrt und extrovertiert, unkonventionell und stark, frei und  verbunden, voller Bejahung und voller Ablehnung und so lieblich traurig samt dieser Aura einer alte Schamanin der Maya -  mein Typ Frau ist sie ganz und gar.

Mit ihr fällt mir (wieder einmal) ein Goethe-Zitat ein - und es paßt ja so gut auf die wunderschöne Frida Kahlo:

*Alles geben Götter, die unendlichen,
Ihren Lieblingen ganz,
Alle Freuden, die unendlichen,
Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.
*

All die Leiden, durch die sie gegangen ist, die körperlichen nach ihrem verheerenden Busunfall, die seelischen durch die leidenschaftliche Beziehung mit der Liebe ihres Lebens Diego Rivera. So sehr gelitten hat sie, dass sie kurz vor ihrem Tod ins Tagebuch schreibt: *Ich hoffe, froh zu sterben, und ich hoffe, niemals wiederzukommen.*

Ihren Bildern sehe ich den Ernst und die Tiefe an, die sie empfunden hat in der Auseinandersetzung mit ihrem Leben. Aber noch lieber schaue ich sie selbst an.

Mein Salat hat grundeigentlich nix gemein mit Frida Kahlo - ihr habt es geahnt. Die verwendeten schwarzen Bohnen erinnern mich natürlich an Mexico. Ja, es spricht nix dagegen, diesen Salat genauso in Mexico zuzubereiten. Und weil ich mir sicher bin, dass Frida diesen Salat immer wieder anders zubereiten würde, habe ich variierende Ideen für diesen unkomplizierten, vegangen Salat für jede Gelegenheit mit angemerkt.
Zutaten 4P:

100g schwarze Bohnen, getrocknet
100g Kichererbsen, getrocknet
120g in Öl eingelegte Tomaten
1 EL Rosmarin, fein gehackt
2 kleine, rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
4 EL Olivenöl/ bzw. Einlegeöl der Tomaten
2-3 EL Zitronensaft
1/2 TL Koriander, geschrotet
1 TL Kreuzkümmel, geschrotet
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette

Zubereitung: 

Sowohl Bohnen wie Kichererbsen am Tag zuvor in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen und die Kichererbsen gut spülen und mit neuem Wasser (m: getrennt von einander) aufsetzen und gar kochen - beide benötigen ca. 60min (evt. noch etwas Natron in das Kochwasser geben für die bessere Verträglichkeit - Vorsicht: sprudelt beim Zugeben).

Die rote Zwiebeln schälen, vierteln und in feine Streifen schneiden. Den Rosmarin fein hacken. In etwas Öl die Zwiebeln zusammen mit dem Rosmarin glasig dünsten. Kurz vor Ende den fein gewürfelten Knoblauch zufügen und ebenfalls mit braten. Die Tomaten etwas abtropfen lassen und klein schneiden.

Aus den übrigen Zutaten ein Dressing herstellen und die warmen Bohnen und Kichererbsen damit vermengen. Rosmarin-Zwiebeln auch utermischen, ebenso die Tomaten. Nochmals abschmecken und mindestens 15min ziehen lassen.

*Anmerkung m: Zu Bohnen und Kichererbsen paßt sehr gut in Öl eingelegtes Gemüse, also auch eingelegte Paprika oder aber solche Artischocken. Anstelle der Kichererbsen bietet sich sehr gut gekochter Mais an - eine köstliche Alternative. Auch könnt ihr entweder Kichererbsen oder Bohnen verwenden - da sie sich geschmacklich sehr ähnlich kommen. Wer mag gibt Ziegenfrischkäse oder Feta dazu...

5 vor 5 - das Sonderangebot

Dienstag, 14. Juni 2016

Mag die Uhr anderenorts auf düsteren 5 vor 12 stehen, so herrschen hier fröhliche 5 vor 5. In 5 Tagen wird dieses Blog 5 Jahre alt - genau am 19.Juni (wie bei einer Adelshochzeit wurde streng mit Kalender gearbeitet). Will man das glauben? In fünf Tagen fünf? Ich sage euch: ein SUPER Alter. Dabei habe ich mir selten so wenig Gedanken gemacht über die Vergangenheit oder die Zukunft dieses Blogs. Es lebt einfach nebenher mit...

Und wenn ich mir überlege, was mir als Nebenerscheinung am Bloggen besondere Freude bereitet hat, dann ist es vorneweg eines: das persönliche Kennenlernen meiner Leser. Über dieses Blog haben bereits einige ihren Weg zu *Sonne und Lavendel* gefunden - und so ihren Urlaub bei uns verbracht. Oft gaben sie sich erst zu erkennen bei der Begrüßung mit einem zart angedeuteten *Ich bin ja eine stille Blogleserinnen* (ja, die Mädels haben die Nase vorn). Viele schöne Begegnungen hat mir/ uns das beschert, samt entspannten Stunden im Garten auf der Terrasse oder zusammen in der Küche. So kam bei der Überlegung, wie ich mein 5jähriges Blog-Jubiläum feiern will, ganz schnell folgende Idee auf: Ich schenke mir meine Blumen selbst. Und zwar genau so:

Alle Leser, die in den nächsten 5 x 5 Tagen (also von heute ab bis zum 08.07) Urlaub bei uns noch für dieses Jahr buchen, erhalten 15% Rabatt. Schaut euch auf unsere Internet-Seite um, guckt, wo noch frei ist und sucht euch eine der drei gîtes aus. Vermerkt bei der Buchung aber bitte explizit, dass ihr über *grain de sel - Salzkorn kommt! Voilà... et Bienvenue!

12 von 12 - Juni 2016

Sonntag, 12. Juni 2016


1 - Unsere Morgen beginnen streng rituell: Blick ins Tal plus Porridge
2 - auf dem Weg zum Markt in Saillans kommen wir an Klatschmohnfeldern vorbei  - sie leuchten nur so in der Sonne
3 - Je näher der Hochsommer kommt, umso mehr kommen zu Essensständen auch ein buntes Allerei dazu an Kleidern, Schmuck, Geschirr, Seifen...
4 - Der junge Knoblauch, für den die Drôme Anbaugebiet ist, wird hier in ALLES reingehauen - zu recht!
5 - Vor Ort *same procedure as everey Markttag*: petit crème mit Croissant
6 - Mit unseren ersten roten Tomaten verkünde ich offiziellen Sommerbeginn
7 - eine RIESIGE Platte mit Tomaten-Basilikum-Mozarella-Salat  - der erste seit Ende unserer letzten Tomatensaison... c'est absolument génial!
8 - Auf dem Weg zum Sonnen unter dem Eichenbaum: ein Taubenschwänzchen
9 - Nachmittags setze ich Rosensirup an...
10 - ... nachdem ich etwas weitergelesen habe über eine junge Frau, die entschlossen für ihre Freiheit und ihre Träume kämpft - ungehindert ihrer Blindheit: sie eröffnet eine Blindenschule in Lhasa
11 - Heiter mit zarten Schwebewolken - einige Handgriffe im Garten, Wäsche versorgen, aber hauptsächlich maxi cosy...
12 - Und damit wir den Sonntag auch so richtig schmecken: Erdbeer-Eton-Mess.... so herrlich, dass ich meine kleine Version für euch noch eintippe... quasi als letzter Akt des Tages

Zutaten 2 P:

1 Meringue*
100ml Sahne
1 EL Crème Fraiche (ca. 30g)*
250g Erdbeeren
2 EL Holunderblütensirup

Zubereitung :

Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und klein schneiden. 2 EL Erdbeeren mit 2 EL Holunderblüten-Sirup pürieren und mit dem Erdbeersalat vermengen. Ca. 20min marinieren lassen. Die Meringue nicht zu fein mit dem Nudelholz in einer Tüte zerstoßen. Die Sahne steif schlagen und mit der Crème vermischen. Erdbeeren, Sahne und Meringue abwechselnd nicht zu ordentlich im Glas schichten (dazu ab und an mit dem Stiel eines Löffels etwas mischen - ich mags nicht ZU verrührt), dekorieren und geeeenießen...

*Anmerkung m: Die Meringue kaufe ich stets in der Pâtisserie um die zauberhafte Mme Cochet mal wieder zu sehen (natürlich kann man sie auch selbst machen - das nächste Mal mache ich sie wie Ilse  bzw. Ottolenghi).

Wer mag ersetzt die Crème durch Joghurt, Quark oder Mascarpone. Oder nimmt pur Sahne - oder verändert meine Verhältnisse von Sahne/Crème...  


weitere 12er wie jeden Zwölften des Monats wie immer bei Mme Kännchen...

Wahrnehmbar: Erdbeer-Holunderblüten-Pudding-Tartelettes

Samstag, 11. Juni 2016

Die meisten von uns gehen davon aus, dass wir im kausalen Denken ganz gut sind. Das üben wir in den staatlichen Schule schließlich hauptsächlich: *Wenn ..., dann ...*. Als Kind habe ich auf dem Heimweg gerne damit gespielt. *Wenn bei den gezählten Zaunpfählen eine ungerade Zahl rauskommt, dann bekomme ich was Süßes* (naja, reden wir nicht über Wahrscheinlichkeit). Beschäftigt man sich allerdings tiefer mit der Kausalität, muß man feststellen, dass das eine ganz schön komplexe Angelegenheit ist.

Mir dünkt manchmal, als würden wir nur SEHR wenig Möglichkeiten ausschöpfen, die uns geistig zur Verfügung stehen. Ich finde es immer wieder spannend, sich darüber nicht nur Gedanken zu machen, WAS man denkt, sondern auch WIE. So sagt mein Goethe: *Beachte das Was, mehr beachte das Wie*! Eben. 

Das ist einer der Gründe, wieso der Buddhismus so skeptisch ist, was die Wahrnehmung angeht. Im chinesischen bedeutet der obere Teil des Schriftzeichens für Wahrnehmung *Merkmal*, *(Kenn)zeichen* oder *Erscheinung* und der untere *Geist*. Das Problem: die Hülle kann trügerisch sein. Ein buddhistischer Rat lautet daher, sich von seinen Wahrnehmungen nicht täuschen zu lassen. Mehrfach lehrt Buddha, dass die meisten unserer Wahrnehmungen auf einem Irrtum beruhen. Der edle achtfache Weg beginnt deshalb mit *der rechte Anschauung*, *dem rechten Denken* und *der rechten Achtsamkeit*.

In der Homöopathie übt man sich, in Prozessen zu denken, bzw. in Feldern. So zeigen die Erfahrungen bei Arzneimittelprüfungen, dass manche Prozesse sich bereits zeigen, schon bevor die Verreibung begonnen hat. Gerade auch allen Anfängen wird eine besondere Bedeutung zuteil, denn in ihnen liegt bereits eine komplette Entwicklung verborgen. Dazu sagt ebenfalls mal wieder mein Goethe: *Und was die Mitte bringt ist offenbar: das was zu Ende bleibt und anfangs war.*

Ein weiteres Puzzelteil kann ab und an die Snychronizität liefern: Ereignisse, die zeitgleich zur Erscheinung kommen, ohne dass sie direkt in einem Zusammenhang stehen. 

Bei uns blüht gerade atemberaubend lieblich der Hollunder. Und dicht daneben steht unser Erdbeerfeld mit roten, verlockenden Früchten. Schön blöd, wem dieser (synchrone) Hinweis nicht ausreicht, um diese Zwei miteinander zu verbinden. Übrigens nicht meine erste Zusammenführung von Erdbeeren und Holunderblüten-Sirup, sondern bereits die zweite gelungene! Ganz und gar *assoziativ-kreatives Denken*, das man (überprüfend) schmecken kann. Und wie man Holunderblüten-Sirup zubereitet, dazu braucht ihr mich bestimmt nicht mehr...
Zutaten 12 Stück/ 1 Muffinsblech:

Teig:
160g Mehl
40g geschälte, gemahlene Mandeln
40g Puderzucker
2 EL Quark
100g Butter, kalt, in Flöckchen
1 Pr Salz

1/2 Zitrone, Abrieb davon
etwas kaltes Wasser

Füllung
300g Erdbeeren
100ml Milch
100ml Sahne
30g Speisestärke
60ml Holunderblütensirup
10g Vanillezucker
2 Eier

12 Erdbeeren zum Dekorieren
Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Boden einen homogenen Teig kneten und eingewickelt etwa 1 Stunde kalt stellen. Die Muffinsform buttern. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, 12 Kreise ausstechen und die Mulden damit derart auskleiden, dass man einen hohen Rand (etwas über die Form) damit bildet. Ca. 20min in die Tiefkühltruhe stellen.

Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und klein schneiden. Holunderblütensirup, Zucker und Eier zufügen und mit dem Zauberstab verquirlen. Die Späsestärke mit Milch und Sahne glatt rühren und unter die Erdbeermischung rühren. Die Füllung auf die 12 Böden verteilen.

Im vorgeheizten Backofen bei 180° - ca. 30min backen. 10min in der Form auskühlen lassen, dann vorsichtig mit Hilfe einer Gabel (oder Messer) aus den Förmchen lüpfen und auf einem Kuchengitter restlos auskühlen lassen.

Die einzelnen Tartelettes mit aufgeschnittenen Erdbeeren verzieren.

*Anmerkung m: Wer die Tartelettes als Dessert servieren möchte, dem empfehle ich begleitend Stefanies Ofen-Rhabarber - das Beste, das man aus/mit/von Rhabarber machen kann!