Kehrtwende: Kürbisknödel mit Rote Bete-Ragout

Sonntag, 25. Oktober 2020


Nicht erst seit diesem Jahr - wie die Treuen wissen nun auch für Allopathie - schlägt mein Herz für die alternative Medizin. Dank meines Habibs durfte ich ein tiefes Verständnis für Homöopathie erwerben. Und *Der Leibarzt des Dalai Lama erinnert sich* zählt unbedingt zu meinen literarischen Meilensteinen. Außerdem durften wir dank eines tollen Osteopathen dessen Kunst des Heilens an uns selbst bestaunen. Was da alles möglich ist - man glaubt es kaum! Je mehr der Mensch als Ganzheit betrachtet wird samt seinem ihm entsprechenden, umgebenden Biotop, umso eher kann von außen auf Körper, Geist und Seele eingewirkt werden.

Die 3sat-Sendung *Heilkraft der Hände* passt also genau in mein Interessen-Beuteschema. Die drei geladenen Gäste stimmten allesamt überein, dass Therapie (und wir reden nicht von akuten sondern von chronischen Erkrankungen!) am besten greift, wenn Nähe zu dem Patienten aufgebaut werden kann - und zwar sowohl physisch wie psychisch. Der Mensch ist ein komplexes, soziales Wesen, dessen individuelle Biographie in Therapien für den Heilungserfolg unbedingt miteinbezogen werden sollte. Alleine: davon ist die moderne Medizin Äonen von entfernt. 

Besonders spannend finde ich Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, der als Arzt und Psychologe das Labor für Psychoneuroimmunologie leitet. Die PNI ist ein recht junger Forschungszweig der Psychosomatik, der die Brücke bildet zwischen psycho-sozialen Faktoren (= Beziehungserleben) und auf der anderen Seite Immunaktivität - plus den Verbindungswege, die zwischen Gehirnaktivität wie psychischer Aktivität und Immunaktivität vermittelnd tätig sind (Hormone, Neurotransmitter, Nervenfasern, ect. = das sog. Stress-System). Wiederum begegne ich hier der Epigenetik, die mich nicht erst seit Dörte Hansens *Altes Land* fasziniert, sondern bereits durch meine eigene Familiengeschichte. Ein zutiefst spannendes Thema, das der größeren Zusammenhänge! Und hier wird nun weiter geforscht, dass *das Stress-System in seiner Epigenetik modifiziert wird durch traumatische Erfahrungen und dadurch einen langfristigen Effekt hat, der sogar Generationen danach beeinflussen kann.* Alles hat eine Auswirkung, alles eine Konsequenz. Nur logisch.

Die letzten großen Erkenntnisse - als Grundlagendisziplinen dieser Forschung - stellten heraus, dass die einzelnen Systeme Immunsystem-Hormonsystem-Nervensystem nicht unabhängig voneinander funktionieren, sondern in starker Vernetzung zueinander stehen (s. etwa Zytokin-Aktivität). Wodurch bewiesen wird, wie groß die Wechselwirkung von Gehirn, Psyche und Immunsystem ist und wie sehr sie sich gegenseitig beeinflussen. Denn das Stress-System macht keinen Unterschied ob stoffliche/ materielle oder immaterielle Außenreize: beide setzen einen Effekt, auf den sich das Individuum anzupassen hat und der vom Stresssystem aufs Immunsystem übertragen wird. 

Bref: Grundvoraussetzungen für ein starkes Immunsystem sind, so der Psychoneuroimmunologe, eine positive psychische Befindlichkeit und gute zwischenmenschliche Beziehungen (auch auf Distanz). *Der Mensch ist ein soziales Wesen. Einsamkeit und Ängste sorgen für negativen Stress, belasten das Immunsystem und fördern die Anfälligkeit gegenüber Atemwegsinfekten – das ist empirisch klar bewiesen.*

Prof. Dr. Dr. Christian Schubert gibt weiter zu bedenken: *Es gilt jetzt dringend zu berücksichtigen, was schon Louis Pasteur, der Begründer der medizinischen Mikrobiologie, auf seinem Sterbebett sagte: Die Mikrobe ist nichts, der Wirt ist alles. Wir sind der potenzielle Wirt des neuen Corona-Virus und von unserer Konstitution hängt es ab, ob und wie gefährlich das Virus für unsere Gesundheit ist.*

 

Wer mag da widersprechen? Obendrauf kam noch, dass ich mir Nena bei Ina angeschaut habe. Und Nena muss Anti-Aging-Drops lutschen: anders lässt sich diese Ausstrahlung mit 60 echt nicht erklären! Irgendetwas an ihrem Live-Style muss sie absolut richtig machen. Ich schließe mich ihrer vielfach veröffentlichen  Insta-Aussage an. Es nützt nichts, man darf sich nicht verrückt machen lassen! 

Et voilà, voilà: so entstand - passend zur Zeitumstellung - der Entschluß zur Kehrtwende. Genug Katastrophen-Alarm geübt. Noch liegt meine Welt nicht in Trümmern. Und so habe ich mir für die nächsten Wochen vorgenommen, mich so sehr wie möglich anderen Themen zuzuwenden (seht es mir nach, wenn es ob der Dauer-Buschtrommelei samt den Dauer-Neureglements mal zu einem Rückfall kommen sollte). Aber ansonsten will ich es wie der Grashupper von unten auf dem Foto halten: genieße den Moment, hüpfe von Augenblick zu Augenblick, drehe dich der Sonne zu und *strebe behutsam danach, glücklich zu sein*. So, Kinners, das wird die Marschrichtung! Ihr wisst Bescheid! Zu meiner eigenen Gesundheit, aber vielleicht - gefallen würde es mir - um auch euch unterstützende *good vibes* für eure internes Bollwerk zu schicken! Anständige Ernährung ist eine tragende Säule für ein gutes Immunsystem (jawohl, ich beharre darauf: man KANN sich das Leben schöner kochen!) aber eine positive innere Einstellung wiegt vielleicht sogar noch mehr! Unterstützt ihr mich, hier eine derartige, kleine Insel zu basteln?

 

Wenn das Essen bunt aussieht, freut sich mein Auge bevor ich gekostet habe. Was ich - als Köchin - allerdings schon getan habe, bevor es auf dem Teller kommt. Aber noch nicht als Komposition. Und nicht nur die Farben auch die Aromen passen wunderbar zusammen. Die Knödel kennt ihr in bereits in rot. Heute in orange!

Zutaten 2P:

125g Knödelbrot (m: Weißbrot vom Vortag)
1 Schalotte
Sonnenblumenöl zum Braten 
100g ofengegarter Kürbis (m: Hokkaido)
2 Eier

70g Bleu (m: bleu de brebis/ Ziegenkäse)
1-2 EL Mehl (m: Dinkel 1150)

1/4 TL Koriander, gemahlen
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL Ras el Hanout
Salz
2 EL gehackte Petersilienblättchen
 

500g rote Bete
2 TL Koriander
1/2 TL Kreuzkümmel
Cassis
1 Orange, Abrieb und Saft
1 TL Thymian-Honig
150ml Gemüsebrühe
Balsamico-Reduktion
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
eine handvoll Mangold-Grün 
Olivenöl
einige Blätter Minze
2-3 EL Granatapfelkerne

Zubereitung:

Schalotte schälen und fein hacken. Etwas Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen, die Schalotte darin glasig andünsten. Zum gewürfelten Brot in die Schüssel geben.

Den im Ofen gegarten in Scheiben geschnittenen Hokkaid, würfeln und zusammen mit den Eiern pürieren. Käse in kleine Würfel schneiden. Kürbis-Püree, Käse, Gewürze, Petersilie und Mehl zum Knödelbrot geben, alles mit den Händen gut durchmischen und mit Salz abschmecken. 30 min durchziehen lassen (wichtig). 

Aus der Masse nun mit feuchten Händen ca. 5 kleine Knödel formen und 15-20min über Dampf gegaren. Es tut den Knödeln ganz gut, wenn sie im Ofen noch kurz (einige Minuten) warm gestellt werden.

Rote Bete schälen und in etwas größere Stifte schneiden. In Olivenöl anbraten. Die Gewürze - Koriander, Kreuzkümmel kurz mitrösten. Salzen und pfeffern. Orangensaft, Gemüsebrühe und Cassis zufügen, Deckel auflegen und bei kleiner Hitze al dente garen lassen. Kurz vor Ende den in feine Streifen geschnittenen Mangold untermischen und fertig dünsten. Final würzen mit Piment, Minze, Orangenabrieb, Balsamico-Reduktion und Honig.

Das Ragout auf zwei Teller verteilen, den Knödel in die Mitte setzen und mit Granatapfel-Kerne garnieren.

Anmerkung m: die Kürbisknödel folgen dem selben Muster wie die Rote Bete Knödel/ die Balsamico-Reduktion geht mir nie aus/ Cassis hält mir lang, bereite ich ebenfalls selbst zu



3 Kommentare

  1. Ja, so machen wir's. Sich nur nicht die Laune verderben lassen und schöne Dinge sehen. Die gibt es IMMER.
    Knödelbrot z.B. ist ein tolles Wort. Das werde ich ab jetzt häufiger sagen. Und die Knödel nachkochen, die sehen köstlich aus!
    Liebe Grüße
    Marion

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  2. Eine Vitamin-D-Sonnenschein-Blog-Aufladestation :-)
    Sehr gute Idee! Also ich bin dabei!
    liebe Grüße von Johanna

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  3. Ich bin auch ein Anhänger der Idee, dass gesunde Ernährung ein Meilenstein ist, für das Immunsystem, gegen Viren und für die Lebensqualität.

    Und zurzeit ist buntes Essen perfekt, das wirkt gleich so fröhlich!

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