Prophecy: Kefir-Limetten-Kuchen mit Kokos-Ingwer-Kruste

Mittwoch, 10. März 2021

 

Kennt ihr das: man behauptet etwas und das Leben haut einem postwendend das Gegenteil um die Ohren. So à la: *Jetzt kommen wir gleich wieder an die Ampel, die IMMER rot ist!* Und man biegt um die Kurve und dann steht sie natürlich auf Grün. So in der Art! Self-destroying prophecy eben! Was aber im Sinne der paradoxen Intension durchaus hilfreich und heilsam sein kann!

Mit *Life is a rollercoaster* haut eine Freundin als Lebensweisheit gerne um sich und schaut dabei betont (theatralisch) tiefgründig, was sie sehr gut kann als gelernte Schauspielerin und was mich immer zum Lachen bringt. Es geht hoch, es geht runter. Oben den Kopf nicht zu hoch strecken und unten ihn nicht zu sehr zwischen die Schultern klemmen. Schlägt das Pendel in die eine Richtung aus, dann kann man sich darauf verlassen, dass es irgendwann auch wieder in die andere Richtung wedelt. Der Ausgleich kommt. Schwierig nur die Nummer mit der Geduld!!

Kaum habe ich im letzten Post nägelkauend vor mich hingemümmelt, kam prompt ein unglaublich wunderschöner Frühlingstag um die Ecke: der erste Auswärtscafé an einem Stehtisch in der Sonne seit Ewigkeiten (so gehen heute ja Sensationen), die erste Nachtigall, die im Garten singt, die Tomätelchen, die sich in ihrer ganzen geschlüpften Winzigkeit präsentieren, überall explodierende Sträucher und Bäume - es war einfach herrlich!

Wie sagt Felix Lobrecht im Interview (eine weitere mir sympathische Youtube-Entdeckung): der Frühling ist deshalb der tollste Monat, weil der Kontrast so groß ist zu den langen, voran gegangenen Winterwochen. Nachher Mitte August mal 28°C zu haben, ist lange nicht der gleiche Burner! Es braucht den unmittelbaren Vergleich. Und je größer der Kontrast umso dicker der Eindruck! Da ist was dran!

Und jetzt denkt mal mit und weiter! In Anbetracht dessen - nachdem wir jetzt so lange so kurz gehalten wurden - könnte das doch ein richtigrichtig supi Sommer werden. Weil wir derart reif fürs Leben außerhalb der vier Wände in den Startlöchern stehen! Weil wir Ereignis-ausgetrocknet wie wir sind, jeden Erlebnis-Regentropfen wieder zu schätzen wissen, schlürfen werden wie Ambrosia! Doch nicht unwahrscheinlich! Doch nicht aus der Luft gegriffen, oder?!

Zeitgleich scheint ein kleiner Ruck auch durch andere zu gehen. Man schöpft wieder Hoffnung. So kommen vermehrt Anfragen und Buchungen bei uns rein. Trotz aller Ungewissheit. Das könnte wohl ein freudiges Wiedersehen mit einigen vom Tribe werden - schön wärs. Immer vorausgesetzt, dass Reisen innerhalb von Europa wieder möglich sein wird. Der springende Punkt (im wahrsten Sinne) wird wohl sein, ob sie den Tourismus vor oder nach Pfingsten lockern werden... 

Unsere deutschsprachigen Gäste bringen im Gepäck stets etwas mir sehr Wertvolles mit und das Einzige, was ich in Frankreich wiederkehrend vermisse: meine Muttersprache! Schließlich gehört diese Sprache untrennbar zu mir - verstärkend, weil ich mit einem Deutschen zusammenlebe. Und ich habe ja nicht umsonst *Deutsch* studiert! Ich liebe es, das exakt passende, beschreibende Wort im Ozean der deutschen Sprache herausgefischelt zu bekommen - samt dem manchmal damit einhergehende Ringen darum.

 

       


Allein solche Tage, solche Gedanken, solche Einschätzungen, solche Hoffnungen, solche Vorfreuden gilt es zu feiern. Ich backe also einen Kuchen! Dabei bleibe ich meinen Vorlieben treu: logo zählt auch dieser zum Team #Brownie-Style. Dafür gibts ja die einschlägige Zusammenstellung! Und ich hätte dergleichen süße Stückchen noch viele im Repertoire. Wie der Espresso-Kuchen mit Crème fraîche. Oder den Caprese al Limone. Oderoder... Eure Wahl wie ihr euch den Frühling aufsüßt!

Die heutige Variante besticht durch die gelungene Kombi an Aromen, der Frische und dem Eindruck der Leichtigkeit. Muse für das Topping bot mir übrigens Susanne.

 

Zutaten - Kastenform 25cm:

200g Butter, weich
150g Zucker (m: Rohrzucker)
1 Pr Salz
4 Eier
280g Mehl
2 1/2 TL Back-Pulver
190ml Kefir
2 Limetten (Schale, Saft)*

Topping:
50g Butter
50g Zucker (m: Rohrzucker)
25ml Sahne
1 Pr Salz
75g Kokosraspeln
2cm Inger, fein gehackt
 

Zubereitung:

Ofen auf 180° (O/U-Hitze) aufheizen.

Butter mit Zucker hell cremig aufschlagen, Limettenschale zufügen und die Pise Salz. Dann ein Ei nach dem anderen unterrühren. Dann abwechselnd Mehl/ Backpu und Kefir untermischen, dann den Limettensaft.

Form buttern.

Den Teig in die vorbereitete Kastenform füllen und in den heißen Ofen schieben - insgesamt für ca. 55min backen.

Nach 15 Minuten den Kuchen der Länge nach einschneiden und weiterbacken.

Nach ca. 45min das Topping vorbereiten: dafür alle Zutaten in einen Topf geben und so lange erhitzen und dabei rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

10 min vor Backende das Topping auf die Kuchenoberfläche verteilen/ spachteln und dann die letzten 10 Minuten fertig backen. Stäbchenprobe.

Anmerkung m: die Limetten könnte man auch prima mit Combava ersetzen - also wer dran kommt!

Inspiration Topping: Susanne aka Magentratzerl


5 Kommentare

  1. Das liest sich ja ultra lecker, Micha! Den Kuchen werde ich dir auf jeden Fall nachbacken! Und ich hoffe auch auf den Sommer! Wer nicht?
    liebe Grüße aus Hamburg, Lena

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  2. Hallo Micha, dieser Kuchen hat mich sofort angefixt - bin Ingwer-Liebhaberin...
    Als Single backe ich allerdings bevorzugt Kuchen in Kleinformat wie z. B. MiniGugls oder Muffingröße, die haben einen entscheidenden Vorteil beim Einfrieren: werden nicht trocken... Ich nehme an, dass man auch diesen Kuchen statt in der Kastenform in Muffinformen backen kann. Wie lange würdest Du diese "Muffins" backen - meine Idee wäre 25 - 30 Min? Und das Topping gleich von Anfang an auf den Teig geben?
    Danke vorab für Deine Hilfe und liebe Grüße aus dem kalten und verregneten Freiburg - der Schwarzwald hat in den letzten Tagen noch mal eine dicke Schneehaube bekommen
    Monika

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    1. Die Frage kann ich dir ganz gut beantworten, Monika, denn Susanne - von der ich die Grundidee des Topping übernommen habe, backt Muffins damit und zwar so: bei 200 (OU-Hitze) 12min backen, dann das Topping darauf verteilen und in weiteren 8-10min fertigbacken! Gutes Gelingen!

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    2. DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Wird am WE probiert

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  3. Unser Osterlamm 2021 - sehr lecker! 1/2 Rezept passt genau in meine Lammform. Mich natürlich nicht um den Clou des Toppings bringen wollend, habe ich 1/3 der Topping masse unter den Teig gerührt und die verbleibenden 2/3 in einem separaten Förmchen 10 Minuten gebacken. Die gab es als "Extra Schafwolle" dazu. Fein. Kann zum Standard werden. Österliche Grüße von Hannah

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