John-Porno-Brötchen: Lutzens Kartoffelbrötchen

Mittwoch, 30. Juli 2014

Kennt ihr nich, den gerngezückten, stets beschwingt vorgetragenen Evergreen unter den Guten-Morgen-Kalauern... anstelle von Bon giorno? Nee? Jetzt schon.

Kaum ein Buch wurde in der Foodblogszene so oft rezensiert wie Lutzens *Das Brotbackbuch*. All dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Was man an dem Buch zu bekritteln hätte, wurde mit der dazugehörigen Web-Seite ausgebügelt. Über diese zusätzliche Arbeit kann man nur wie es sich gehört die Applaus-Robbe machen.

Selbst wenn man dem Buch bereits ansieht, dass sich Lutz sowohl in bäckerischem wie photographischen Können weiterentwickelt hat, so macht das nur Hoffnung auf eine kommende Fortsetzung - das wünsche ich Lutz und uns...

Ich habe mir aus Lutzens erstem Brotbackbuch die Kartoffelbrötchen zum Frühstück rausgesucht, denn Kartoffeln mag ich im Brot immer. Herausgekommen sind einfach herzustellende Brötchen, die wirklich ordentlich Kartoffeln enthalten, daher auch eine super Frischhalte-Qualität besitzen und sich prima aufbacken lassen. Tja, und da sie ohne Sauerteig auskommen, also... wer hat noch nicht, wer traut sich jetzt...?
Zutaten:

210g Weizenmehl (m: T65)
140g Roggen-VK
10g Salz
15g Olivenöl
450g Kartoffeln, roh (gekocht, gepellt: 365g)
60g Wasser
10g Frischhefe

Roggenvollkornmehl zum Wälzen

Zubereitung:

Kartoffeln kochen, pellen, abkühlen lassen, zerdrücken.

Alle Zutaten vermengen und 10min langsam kneten - der Teig ist anfangs sehr trocken, später wird er freucht, mittelfest (klebrig - ich habe noch einen Schluck Wasser dazugegeben).

Teig in einer geölten Schüssel für 9 Stunden in den Kühlschrank stellen (ca. 6°). Teig auf eine bemehlte Fläche geben, 8 Teiglinge abstechen, rundschleifen und in Roggenvollkornmehl wälzen.

Mit dem Schluß nach unten in einem bemehlten Leinentuch gehen lassen (etwa 1 Stunde bei 24°). Einschneiden: Längsschnitt von 1cm Tiefe.

Bei 230° mit Schwaden einschießen und fallend auf 200° 20min backen (m: 25min, letzte Minuten bei Umluft mit leicht geöffneter Tür).
... ja, das Wetter macht einen fertig...
Quelle: Lutz Geißen vom Plötzblog *Das Brotbackbuch*

Zucchini-Special - Zucchinisalat mit Parmesan, Rucola und Basilikum

Dienstag, 29. Juli 2014

Nicht nur die Markttische biegen sich unter der Last der Zucchini, sondern auch unsere Zucchinipflanzen im Garten schleudern uns wie abgesprochen gleichzeitig die Keulen nur so im die Ohren.

Wie gut, dass wir den ganzen Winter über im Entzug gelebt haben. Genau darum kann uns die Zucchini-Sindflut nicht einschüchtern - das überbordenden Angebot IST ein Angebot. Jedes Jahr freue ich mich, wenn ich ein neues Rezept für Zucchini entdecke, das uns gefällt. Wenn es dann noch so simpel ist wie dieses, ist die Freude doppelt so groß. Wer hätte geglaubt, dass Zucchini roh knackig und gut schmeckt. Ich gebe zu, es war bei mir tatsächlich Premiere. Wie gut, dass es Valentinas Kochbuch gibt - dort finden sich immer wieder schöne Anregung...

Damit euch ebenfalls nicht die Ideen ausgehen, hier ein kleines Best of meiner gesammelten Zucchini-Rezepte... Habt ihr im Gegenzug Zucchini-Favoriten für mich?
Zutaten 4P:

4 kleine, junge Zucchini
Saft von 1 Zitrone
6 EL natives Olivenöl extra, das gute
2 gehäufte EL fein geriebener Parmesan (m: gehobelt)
Meersalz und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
1 große Handvoll Rucola
1 kleine Handvoll Basilikum (m: Zitronenbasilikum)

Zubereitung:

Für das Dressing den Zitronensaft, das Olivenöl und den Parmesan verrühren und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. 

Die Zucchini schräg in feine Scheiben schneiden (das kann man auf dem Gemüsehobel erledigen) und in eine Schüssel geben. Den Rucola und das Basilikum untermengen und den Salat sparsam mit dem Dressing anmachen. Abschmecken und sofort servieren.

Wichtig ist, dass man es mit dem Dressing nicht übertreibt. Die Zutaten sollten nur ganz leicht mit der Sauce überzogen sein, nicht erschlagen werden.

http://salzkorn.blogspot.fr/2012/07/pures-provenzalisches-gemusegratin.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/08/zucchini-tarte-fur-zucchini-verweigerer.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/07/ratatouille-mon-armour.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/07/tarte-mit-confierten-tomaten-auf-pesto.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/08/salat-aus-confierten-tomaten.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/nearly-gender-free-gefullte.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/spaghetti-mit-zucchinistreifen-und.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/vorschriftsmaig-gewurzrisotto-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/angespitzt-pasta-mit-gebackener-zucchini.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/06/cuisine-de-campagne-comme-je-ladore.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/facile-faire-blatterteigtarte-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/01/blogbuster-minestrone-nach-jamie-oliver.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/07/buchweizencrepestorte-mit.html http://salzkorn.blogspot.fr/2012/08/kurung-des-freitagstexters-der-woche.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/09/ravioles-de-saumon-et-fromage-de-chevre.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/08/deftig-chili-con-verdura.html

Tomatentarte 1'14

Montag, 28. Juli 2014

Was gibt es zum Kochen Inspirierenderes als schönes Gemüse? Bunte Tomaten sind doch einfach sonnige Fröhlichmacher, oder? Und wie überschwenglich hat die Natur einem einzigen Gemüse solch eine Artenvielfalt geschenkt. Tomate ist im Sommer Grundnahrungsmittel.

Im Garten versuchen wir ebenfalls eine bunte Auswahl an verschiedenen Sorten anzubauen. Auf Grund ihrer guten Ertragsfähigkeit (und bien sûr dem guten Geschmack) bekommt die Rose de Berne, eine rosane cœur de bœuf -ähnliche, mehrere Stauden zugeteilt; ebenso die tomate cerise (Kirschtomaten), nebst kleinen birnenförmigen, in verschiedener Couleur, sowie die Roma-Tomate, da diese sich zum Trocknen und Confieren besonders eignet.

Die Tomatensaion 2014 eröffnet das klassischen Alltagsgericht der Fränzis, die Tarte. Müßte ich mich zwischen Tarte und Quiche entscheiden (Quiche ist die mit dem Eierguß), dann nähme ich wohl eine Schlagseite zur Tarte ein. Ihre Schlichtheit hat es mir besonders angetan.

Auch hier wird die Tarte nach meiner alteingessenen Machart zusammen gesetzt, nämlich Schmuckseite nach oben - was ebenfalls nur die Tarte kann. Drunter versteckt sich der Geschmacksverstärker: ein selbstgemischter Tomatensenfs.
Zutaten:

Tarteteig*:
200g Mehl
(40g davon durch Einkorn-VK ersetzt)
100g Butter
Salz
Piment d'Espelette
getrockneter Oregano
etwas kaltes Wasser

20g getrocknete Tomaten (nicht in Öl eingelegt)
3 TL Dijon-Senf
1 TL Honigsenf
3 TL frischer Thymian, klein geschnitten
Harissa

ca. 750g verschiedene, bunte Tomaten
Olivenöl
Thymian
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Zutaten für den Teig auf diese Art vermengen und mindestens 1 Stunde eingewickelt kühl stellen.

Eine Tarteform buttern. Die getrockneten Tomaten für den Tomatensenf mit kochendem Wasser überbrühen und 15min ziehen lassen. Dann abschütten, klein schneiden, mit den anderen Zutaten mischen und pürieren.

Die bunten Tomaten je nach Größe halbieren od vierteln und entkernen. Den Tarteteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Tarteform derart auskleiden, dass ein kleiner Rand entsteht. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen und 30min in die Tiefkühltruhe stellen.

Ofen auf 190° vorheizen.

Den Teigboden mit dem Tomatensenf bestreichen, die Tomatenstücke darauf verteilen, salzen und pfeffern. Mit Thymian bestreuen und mit etwas Olivenöl beträufeln - für ca. 35min im vorgeheizten Ofen backen.

*Anmkerung m: der Tarteteig ist sehr dünn bemessen - weniger Erfahrene sollten auf geht auf eine Mehlmenge von 220g hoch (samt Butter dann auf 110g) hochgehen

süße Aprikose-Ziegenfrischkäse-Alliance

Sonntag, 27. Juli 2014

Was liegt näher im Land des Ziegenkäses und der Aprikosen beide in einem süßen Moment zusammen zuführen. Eine nahezu phantastische Inspiration bot mir Daniel Humm, auch wenn der ursprünglich Ricotta verwendet - für ein Eis, in das ich mich verknallt habe. Eis mit Ziegenfrischkäse - eine geniale Idee. Dieses Rezept wird in die Dauerschleife meiner Angeberdesserts aufgenommen. Vereint mit Aprikose... ihr hört mich seufzen...

Obwohl das eigentlich mein Kritikpunkt Nummero 1 ist an David Humm *I ❤ NY*, nämlich die Aufwendigkeit vieler seiner Gerichte. Wie sich das eben für die gehobende Küche gehört (ihr erinnert euch, M. Humm ist drei Sterne bestückt) besteht ein Teller aus mehrere Komponenten. So finden sich in seinem Kochbuch auch einige Rezepte, wofür man eigentlich 5 verschiedene Speisen für ein einziges Gericht zubereiten muss. Und wenn selbst ich anfange zu schnauben, die ich nun nicht meine Zeit in der Küche mit der Stoppuhr bemesse, dann dürfte die Mehrheit bei vielen Vorschlägen einfach vorneweg aussteigen. Vielviel VIEL zu aufwendig. 

Auch wenn die Teller bildhübsch angerichtet sind. Als wäre eine Elfe vorher flatternd über den Teller getanzt und hätte dadurch festgelegt, was wo sein Plätzchen erhält. Ausgerechnet bei mir hatten die Elfen einen flugfreien Tag, mais bon... 

Womit ich direkt meinen ersten Kritikpunkt entkräftige. Denn bei aller Komplexheit der Ideen, die Daniel Humm anbietet, kann man sich prima davon nur Details rausfischeln - so wie ich. Das Rezept für das Ricotta-Eis beispielsweise wird ganz banal unter Grundrezepte gelistet. Ebenso das Aprikosenpüree. Außerdem bietet sein Buch durchaus sehr einfache Rezepte - ein Beispiel zeige ich euch das nächste Mal.

Heute aber lauter gute Einfälle für einen wunderherrlichen Sommerdessertteller, zu dem auch Britta einen Teil beigetragen hat. Und keine Sorge: ich bin mir dabei treu geblieben. Jeder Baustein für sich ist wirklich fix gebastelt.
Zutaten:

Ricotta-Eiscreme (m: Ziegenfrischkäse-Eis)*-**:
300ml Milch
240g Ricotta (m: Ziegenfrischkäse)
65g Zucker (m: 50g)
3 EL crème fraîche (m: 2 EL Mascarpone)
3 EL Gluskosesirup***
2 TL Zitronensaft
1 TL Salz

Alle Zutaten im Mixer pürieren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Durch ein Spitzsieb streichen, auf Eis abkühlen (m: weggelassen) und anschließend in der Eismaschine gefrieren lassen. (Tipp: im Gefrierschrank bis zu 1 Monat aufbewahren) - *Anmerkung m: die schönste Konsistenz hat das Eis direkt aus der Eismaschine/ **das Ziegenfrischkäse-Eis paßt zu Sorbets und marinierten Früchten besonder gut/*** Anleitung Glukosesirup, bzw. Invertzucker: hier

Aprikosenpüree (ergibt 120ml):
50g getrocknete Aprikosen
3 EL Orangensaft
150g frische Aprikosen (etwa 4-5 Stück)
2 EL Zucker
1 EL Glukosesirup
1 TL Zitronensaft
1/2 TL Salz
abgeriebene Schale einer 1/4 Zitrone

Die getrockneten Aprikosen (m: klein gewürfelt) mit dem Orangensaft in einem kleinen Topf fast bis zum Kochen bringen. In eine Schüssel füllen, mit Klarsichtfolie abdecken und 20min ziehen lassen. In einem anden Topf (m: anschließend gleicher) die frischen Aprikosen mit dem Zucker mischen und zugedeckt bei mittlerer bis starker Hitze kochen, bis sie gar sind, aber noch leicht fest. Den Glukosesirup einrühren und wieter kochen, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist. Zitronensaft, Salz und Zitronenschale einrühren. Alles zusammen mit den eingeweichten Aprikosen im Mixer pürieren und durch ein Spitzsieb passieren. Auf Eis abkühlen (m: nicht gemacht) - im im Kühlschrank 1 Woche haltbar.
Zutaten Blondies (Backform m:29cm x 21cm)*:
210 g Butter
1 Prise Salz
250 g brauner Roh-Rohrzucker (m: evt. noch weniger 230g)
2 große Eier
2 EL Grand Manier
2 EL Orangensaft
250 g Mehl, gesiebt
1/2 TL Backpulver
1 Orange, Abrieb davon
1 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL gemahlener Kardamom
1 kleine Prise Nelken gemahlen
1 Prise Macis (Muskatblüte)
60 g ganze Mandeln, geschält
2 EL Zucker
1Pr Salz

Mandeln häuten, trocknen  und sehr grob hacken. In einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, den Zucker hinzugeben und karamellisieren lassen. Butter mit Zucker gut aufschlagen, die Eier, den Likör und das Mark der Vanilleschote hinzugeben und alles gut verrühren. Ofen auf 180° (0-/U-Hitze) vorheizen.

Das Mehl zusammen mit dem Backpulver und den gemahlenen Gewürzen nach und nach unterrühren, gerade so viel, dass alles gut vermischt ist, nicht zu lange verrühren. Ganz zum Schluss die Nüsse unterheben. In eine mit Backpapier ausgekleidete Brownieform geben (Achtung, der Teig ist ein wenig zäh) und gut glatt verstreichen. Zwischen 22-28 Minuten (m: 20-22) backen, rechtzeitig eine Stäbchenprobe machen, der Teig sollte nicht zu lange backen, sondern gerade durch sein. *Anmerkung m: schmeckt am besten 1-2 Tage durchgezogen.


marinierte Aprikosen
wie hier, nur länger bei mittlerer bis schwacher Temperatur in der Pfanne wenden, bis die Aprikosen durch sind.
Quelle: David Humm *I ❤ NY*,  Inspiration Blondies - Britta von kamafoodra

Arabischer Linsensalat im französischen Marmeladenglas

Freitag, 25. Juli 2014

Meine Küche paßt sich den Temperaturen an. Keine Küchenorgien. Auf keinen Fall mittags. Leichtes Essen, leichtes Zubereiten. Und es muß - spontan - mitnehmbar sein zum Draußen-Essen. Den Sommern muß man leben, so lange er dauert (Glückskeksspruch des Tages ;).

Hektische Bewegungen sollten ebenfalls vermieden werden: Linsen habe ich dank Günther im Vorrat. Für mein erstes Alb-Leisa-Gericht hatte ich die große verwendet - bereits ein voller Erfolg - nun kam die dunkelgrüne Alb-Linse zum Einsatz. Wieder nur feine Erfahrungen zu vemelden. Die Alb muß Geschmack haben.

Der Rest gibt der Garten her: ordentlich Kirschtomaten, tüchtig frische Kräuter - fertig. Es sei noch festgestellt, dass die Linse und Ras el Hanout wieder zu einem dieser Pas de Deux-Paare verschmelzen, auf die ich öfters zurück greifen werde (in der Warteschleife wartet bereits das nächste Beispiel). Und zur Salzzitrone kommen wir bei anderer Gelegenheit erneut...

Wer nun lüstern auf die hübschen, alten, französischen Marmeladengläser linzt, die ich vom Flohmarkt habe, den schicke ich umgehend ins geschmackvolle (UND käuflich zu erwerbende) Gold&Zierrat - Sammelsurium der Mlle Texte.

Zutaten 3P:

150g Linsen (m: die dunkelgrüne Alblinse*)
350g Kirschtomaten
1/2 Salatgurke
1 Schalotte
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
1/2 Salzzitrone, in feine Streifen
1/2 Zitrone (Saft davon)
1 TL Ras el Hanout
1 TL Kreuzkümmel
4 EL Petersilie, mittelfein gehackt
3 EL Minze, mittelfein geschnitten
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
etwas Einlegewasser der Salzzitrone 
Zubereitung:

Die Linsen in mindestens doppelt soviel kaltem Wasser aufstellen und OHNE Salz gar kochen (dauert etwa 20min). 

Währenddessen die Gurke in Würfel schneiden, die Kirschtomaten halbieren. Kräuter waschen und hacken. Von der Salzzitrone das Fruchtfleisch entfernen und entsorgen und die Schale in sehr feine Streifen schneiden. Aus den restlichen Zutaten ein Dressing herstellen.

Die gargekochten Linsen abschütten und sofort mit der Marinade vermischen und mindestens 15min ziehen lassen.
*Anmerkung m: die dunkelgrüne Alblinse kann man hier bestellen.

In der Badehose - Stromboli

Mittwoch, 23. Juli 2014

Gibts doch gar nicht. Und dass mir als Pizza-Liebhaberin. Exisitert eine solche Pizza-Variante ohne mein Wissen. Allein der Name bringt meinen Appetit zum Brodeln: Stromboli. Ein Wort, das über die Zunge rollt. Man könnte von einem Pizzabaguette reden, aber das trifft es weit weniger wie die Mischung aus Pizza-Strudel und Calzone.

Beim Belegen darf man seinen Gefühlen freien Lauf lassen (ihr wißt, da stehe ich drauf). Ich habe ein Glas ofengeröstete Tomaten aus dem Regal gezogen - schwankte allerdings wahrlich schwer wie betrunken zwischem dem *Gemüseconfit*. Um eine weitere Kernentscheidung handelt es sich bei der gefüllten Mitte aus Mozzarella und grünen Oliven. Ansonsten gabs eine Schicht Salami mit Nüssen, ordentlich frischen Oregano und Comté.

Ist offensichtlich, dass der Stromboli schmecken muß, oder? Heiß aus dem Ofen zieht der Mozzarella nach allen Regeln der Käsekunst Fäden. Ich liebe Käsefäden. Nicht minder genial ist der Genuß eines ausgekühlten Stromboli. Und genau derart bekommt er von mir eine ganz heiße Empfehlung für jedes Picknick. Das wird euch aus den Händen gerissen, das verspreche ich euch. Als Dipp - der lediglich als Zusatzbonus dient - wurden die restlichen Ofentomaten verwendet. 

Durch und durch eine gute Idee! Und bereits erprobt an frischer Luft direkt an der schönen Gervanne - zusammen mit der Garanin-Gang...
Zutaten für 1 Rolle (2P)*:

Pizzateig nach Marlene
200g Mehl
125g Wasser
4g Salz
1g Hefe
(1TL Weizen-ASG, optional)
2 EL Olivenöl, klein

1 Glas Ofentomaten
100g Salami in Scheiben
100g Comté, gerieben
1/2 Mozzarella
2 EL grüne Oliven, gehackt
2 EL frischer Oregano, fein geschnitten
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Zubeitung:

Mehl, Salz und Hefe in eine Schüssel geben, Wasser lauwarm zufügen gut verkneten ca. 5 Min. dann Olivenöl langsam zugeben und unterkneten - insgesamt ca. 8 - 10 Min kneten

Eine ausreichend groß Schüssel leicht mit Olivenöl einölen, den Teig hineinlegen und mit einem Deckel (auch leicht innen eingeölt) oder mit Folie abdecken, ca. 1 Std. bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann für mind. 12 Std. (besser länger) in den Kühlschrank stellen (m: 3 Tage vorher angesetzt)

Den Teig kann man einige Tage im Kühlschrank lagern, lassen sich also gut mehrere Portionen im voraus zubereiten, man entnimmt immer nur so viele Teig wie man gerade braucht.

Backofen rechtzeitig vorheizen mind. 250° - Backsteine oder Backblech ebenfalls vorheizen.

Die benötigten Teigmenge (m: alles, also die ganze Schüssel) entnehmen (
Der vorbereitet Teig hält sich im Kühlschrank ca. 8 -10 Tage) und abgedeckt Zimmertemperatur annehmen lassen ca. 30 – 60 Min (m: deutlich länger, etwa 2 - Stunden). 


Dann den Teig, mit Ruhepausen falls nötig, rechteckig und recht dünn ausrollen auf einer bemehlten Arbeitsfläche. Vor dem finalen Ausrollen bereits auf Backpapier legen. Ofentomaten mit etwas Harissa vermengen und dünn auf den Teig verstreichen. Die Salami darauf verteilen. Ebenso den Oregano. An der vorderen langen Kante den Stromboli mit Mozzarella und gehackten Oliven belegen. Die restliche Fläche den geriebenen Käse streuen. Nun von der langen Seite, die mit Extra-Mozzarella gelegt ist, den Stromboli einrollen. Die Enden gut verschließen.

Mit Öl bepinseln, mehrfach schräg einschneiden. Den Stromboli bei heißer Temperatur 10min backen, dann Ofen runterschalten auf 200 und weitere 15min backen.

*Anmerkung m: auf ein Backblech (m: mein Lochblech verwendet und nicht auf Stein gebacken), passen 3 Stromboli...
Quelle Pizzateig: Marlene - Inspiration Stromboli: Kyche

eingelegte Distelfrucht: Artischocken in Öl

Dienstag, 22. Juli 2014

Artischocken sind aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken. Ich kannte Artischocken lediglich im Ganzen gekocht, so verzehrt, dass man sich, die Blätter dippgetunkt zuzzelnd, zum Boden vorabeitet.

Gelernt wie man Artischocken putzt, habe ich erst in Frankreich - dank des Internets und all dieser kleinen Filmchen, die die Welt erklären. Wenn man Artischocken erst 2,3 Mal gerüstet hat, geht das *wies Katzen machen* (wie meine Oma gerne sagte). Damit all diejenigen, die sich bis heute noch vor dem Säubern der köstlichen Distelfrucht gedrückt haben, doch mal dran machen, habe ich euch zwei Anleitungen rausgesucht. Ich mache es in etwa so wie in Film 1 und arbeite nur mit dem Messer. Gerade die kleinen lilanen Artischocken sind besonders leicht und schnell zu schälen. Ganz im Gegensatz zu unseren Gartenartischocken. Die sind nämlich leider so stupfelig und hart, dass sie lediglich als Zierde dienen.

Zwischen drei Ideen bin ich hin und her gehüpft, nämlich zwischen Petra, Robert und Julia, die alle schöne Verabeitungen für eingelegte Artischocken anbieten. Zuletzt hatte ich mich fürs Erste an Petra gehalten, allerdings in das Öl keinen Essig mehr zugegeben.

Einen Teil der Artischocken werde ich wohl auf einen Flammkuchen legen - aber was rede ich... vermutlich werdet ihr es mitbekommen...
Zutaten:

10 Artischocken (m: lilane)
200ml Weißwein
200ml Wasser
200ml Weißweinessig
1-3 TL Salz

Marinade:
500ml Olivenöl
2 Pfefferkörner
2 Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
3 Thymianzweige
1 Rosmarinzweig
2 Knoblauchzehen
(100ml Weißweinessig - m: weggelassen)

Zubereitung:

Artischocken rüsten (Anleitung zackig - langsam funktioniert auch).

Die Artischocken wie üblich putzen, halbieren, in Zitronenwasser legen.
Die Mischung zum Blanchieren aufkochen und die Artischocken darin 3-4 Minuten blanchieren, sie sollen noch recht fest sein. Abtropfen lassen.

Für die Marinade das Olivenöl in einen Topf gießen und die restlichen Zutaten außer dem Essig beifügen. Bei mittlerer Hitze erwärmen - das Öl darf nicht zu heiß werden, gerade nur soviel, um die Kräuter sanft zu garen. Sobald die Kräuter zu braten beginnen und der Knoblauch eine hellgoldene Farbe annimmt, die Hitze reduzieren und den Essig einrühren.

Die blanchierten Artischockenhälften noch einmal halbieren (m: nicht geviertelt) und in den Topf geben. Erneut zum Kochen bringen (da nicht geviertelt, 2-3min köcheln lassen), dann den Herd ausschalten und den Topfinhalt vollständig auskühlen lassen.

Die Artischocken in ein sauberes Glas füllen. Die Öl-Marinade durch ein Sieb geben und soviel über die Artischocken geben, dass diese bedeckt sind. Das Glas verschließen.

Die Artischocken halten sich an einem kühlen Ort 3 Monate (je länger sie lagern, umso kräftiger schmecken sie nach Essig - sind bei mir erst 2 Wochen alt, werde also berichten).

Gartenbeute: Pasta mit Kohlrabi, Erbsen und Chorizo

Montag, 21. Juli 2014

Andere (GANZ Andere) lassen sich mit der Knarre in der Hand und einem Fuß auf einem erlegten Tier fotographieren, ich mache euch die vegetarische Pendant-Nummer dazu: geerntete Früche, wie schwanger damit gewesen, vor den Bauch gehalten - der Gärnter mit seiner HERVORRAGEND entwickelten Aufzucht. Ja, es gibt Momente, in denen ich bedauere keinen Facebook- oder Instagram-Account zu haben. DAMIT liese sich angeben... mein lieber Scholli!

Schaut euch mal die Wurzeln an! Da war nix mit ein Mal dran gezogen und raus war sie. Gestemmt habe ich mich dagegen, innerlich *Hau ruck* gerufen und erst beim laut *Das gibts doch gar nicht*-Ausstoßen mit hochrotem Kopf das Kugelgrün triumpierend über den Kopf gehalten. Die haben wir SELBST gezogen! Ein Prachtkerle. Und dabei so sanft, zart und süßlich. Wir sind stolze Eltern von Kohlrabi!

Die Erbsen habe ich neben den Kohl gesetzt, beide lieblich, Frische gibt Schafsmilchjoghurt wie Minze und Schärfe und Pepp, Knoblauch und Chorizo. So einfach, so gut. Sommerküche mit Garten!
Zutaten 2P*:

2 Kohlrabi
100g junge Erbsen, gepuhlt
200g Pasta
1 EL Butter
Salz, Pfeffer
1 Prise Zucker
125g Schafsmilchjoghurt
Minze, fein geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
40g Chorizo, in Würfel geschnitten

Zubereitung:

Kohlrabi schälen und in Streifen schneiden. Die Butter in einer Pfanne schmelzen und den Kohlrabi bei mittlerer Hitze ringsherum anrösten etwa 10min - er solle nur leicht Farbe annehmen. Dabei salzen, pfeffern und mit einer Prise Zucker (m: eigener Vanillezucker) würzen. 1-2 Eßlöffel Wasser dazugeben, Deckel auflegen und sanft dünsten, bis die Kohlrabi gar sind, aber noch einen leichten Biss haben (geht schnell).

Währenddessen in reichlich Salzwasser die Pasta al dente kochen und die in Würfel geschnittene Chorizo in einer Pfanne ohne Fett rösten. Die Erbsen in kochendem Wasser kurz blanchieren und kalt abschrecken.

Den Schafsmilchjoghurt mit Minze und Knoblauch mischen.

Die Erbsen zur Kohlrabi geben, die Pasta abschütten und ebenfalls mit zum Gemüse geben (wer mag, gibt noch einen Stich Butter dazu). Alles miteinander vermengen und nochmals abschmecken. Die Pasta auf zwei Teller verteilen und mit dem Joghurt und der Chorizo garniert servieren. 

*Anmerkung m: Zutaten nach Vorliebe und Gartenangebot mengenmäßig variabel

Himmelsrauschen

Samstag, 19. Juli 2014

Manchmal erscheint es mir, als müßte ich durch die Weite unseres Blicks, durch das Schauen in die Ferne schon lange vorher sehen, was auf mich zukommt.

Viele würden gerne in die Zukunft schauen können und mir fällt die Szene aus *der Alchimist* ein (das Buch, bei dessen einziger Veröffentlichung Paulo Coehlo es besser belassen hätte). Es fragt der Wahrsager den Kameltreiber, warum er so an der Zukunft interessiert sei, was er mit diesem Wissen anfangen will. Denn: *Wenn es gute Dinge sind, wird es eine angenehme Überraschung sein. Und wenn es unangenehme Dinge sind, dann leidest du schon lange bevor sie eintreffen.*

Das leuchtet mir ein. Also lasse ich das mit dem Aus-der-Hand-lesen von Zigeunerinnen. Für was? Ich halte mich an die Gegenwart. Sie wird meine Zukunft sein. Und was vergangen ist, das ist vergangen. Also das, was ich vergangen sein lassen kann.

Die Unbegrenztheit, die mir allerdings der Blick und der Himmel hier bieten, die tun meinem Denken gut. Es ist viel möglich, es ist viel denkbar, es ist viel vorstellbar. Man muß die Angel der Gedanken nur mit Mut und Schwung ins Universum werfen. An Kismet kann ich nichts ändern. Aber gleichzeitig habe ich trotzdem zu wissen, was ich will, wie ich mich ausrichte. Die Ruhe und den Raum, um etwas in Klarheit zu Ende zu denken, den habe ich hier auf unserer Insel auch. So wird es mir möglich, heute an meiner Zukunft mitzubasteln. Ein gutes Gefühl, ein Stück Zufriedenheit.

Himmelsweite... in Frieden... macht innerlich weit. Da kann der Himmel ruhig wolkenrauschen...

... und bei dir, Katja?