Demi-lunes farcie de Saint Félicien et tomates confites

Dienstag, 31. März 2015

Was macht ein so vernünftiger wie appetitlicher Mensch, wenn mit einem Blick aus dem Fenster klar wird: heute schickt man keinen Hund vor die Haustür? Na?

Man macht es sich drinnen moggelig (wer wäre darauf gekommen?) und, bien sûr, kocht sich was Hübsches (sowas von auf der Hand liegend). Ich lande bei der Gelegenheit allermeistens bei selbstgemachter Pasta. Ihr kennt das Motto meines Blogs: *Yes, we can uns das Leben ein Quäntchen schöner kochen*. Eben am allerdirektesten mit handgewirkten Nudeln. Ohne jede Untertreibung sind diese Ravioli mit die allerbesten, die ich je gefüllt habe. Deshalb habe ich sie in relativ kurzer Zeit ein zweites Mal zuzubereitet, um sicher zu gehen, dass ich nicht einfach nur einer Lust auf Selbstbeweihräucherung erliege. Aber nein: wir reden von nüchternen Fakten!

Als wirklich winzige Einschränkung gestehe ich: vegetarisch kochen mit Käse kann jeder. Nur halt nicht immer derart gut  ;). Hiermit stelle ich euch einen weiteren Kandidaten aus dem Land des Käses und meiner Ruprik *Vive le fromage français* vor: Saint Félicien  - der Käsestar in meiner Ravioli-Füllung!
Zutaten 2-3P:

Pastateig:
100g Weizen (m: T45)
80g Hartweizenmehl
2 Eier (Gr.M)
1 EL Öl
1 Pr Salz

Füllung:
120g Saint Félicien
120g confierte Tomaten, in Öl, Kräuter und Knoblauch eingelegt*

500g frischer Spinat (oder junger Mangold)
3 EL Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
frischer Muskat
4 EL braune Butter

Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Nudelteig einen homogenen Teig kneten (nicht zu weich, nicht zu fest), in Folie wickeln und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung die confierten Tomaten mit dem Käse pürieren mit Hilfe einer Küchenmaschine (m: Zauberstab).

Den Nudelteig dünn ausrollen (m: mit der Marcato Stufe 6 von 7 und von Hand noch etwas dünner in die Breite gewellt). Mit einem runden Ausstecher von 8cm Kreise ausstechen und jeweils einen kleinen Löffel der Füllung auf die Kreise setzen. Die Ränder mit einem Pinsel mit etwas Wasser anfeuchten und zur Hälfte zu Monden legen. Mit der Gabel die Ränder fest andrücken.

Den Spinat/ Mangold waschen - je nach Größe von den Stielen befreien. 

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Ravioli darin 2-3min ziehen lassen.

In einer Pfanne zusammen mit der Gemüsebrühe den Spinat/ Mangold zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Auf zwei Teller anrichten, die Ravioli darauf setzen und mit brauner Butter beträufeln. Servieren.

Deftig: Sauerkrautrösti mit Malzbier-Reduktion

Sonntag, 29. März 2015

Was einem als Veggie manchmal abgeht - vorallem an kalt-grau-grisseligen Tagen - sind so richtig deftige Gerichte. Na, ihr wißt, was ich meine: alles, was so Richtung Gulaschkanone geht. Eben ein Schmorgericht mit abgründiger Sauce, in der alle Trübheit wie in einem dunklen Moor versinkt.

Etwaige Gelüste zu befriedigen, erhoffe ich mir bei dem Anblick von Susannes Röstis. Allerdings überflog ich das Rezept nur (Bitte daheim nicht nachmachen, Kinder) und überlas den Teil mit *vorbereiteter Sauce*.

Es wurde mir nicht zum Verhängis, denn die säuerlichen Rösti, die ich etwas abänderte, harmonierten auch so sehr gut mit der süßlichen Malzbiersauce und saugten sich begierig damit voll. Dazu ein grüner Salat - es hat uns ausgezeichnet geschmeckt.

Für mein erstes Foto ließ ich die Röstis goldgelb vor die Linse treten. Für den Habib auf dem Teller wurde eine deutliche Röstung obendrauf gelegt (ich erinnere nur an Bratkartoffeln Holzfällerart). Wenn schon rustikal, dann richtig...
 Zutaten:

4 große Kartoffeln (m: festkochende, Charlotte)
2 Eier
2 Schalotten
200 gr. frisches Sauerkraut, Flüssigkeit gut ausgedrückt
1 EL Haferflocken
1 EL Semmelbrösel
Salz, Pfeffer, Kümmel, Muskat
einige Zweige Thymian, die Blättchen davon
Butterschmalz zum Braten
   

Für die Sauce:

1 Schalotte
2 TL brauner Zucker
300 ml Malzbier (m: 1 Flasche)
Thymian
Rosmarin
1 Lorbeerblatt
1 Zehe Knoblauch
1 Stück Orangenschale
20 ml alter Balsamico (m: Balsamico-Reduktion)
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette

Zubereitung:

Für die Sauce die Schalotte schälen und fein hacken. Knoblauchzehe ebenfalls fein würfeln. Den Zucker in einer Pfanne erhitzen, bis er anfängt zu karamellisieren. Mit dem Malzbier ablöschen, Schalotte, Knoblauch und die Kräuter zugeben und auf ein Drittel einkochen lassen. Die Sauce passieren, zurück in den Topf geben, den Balsamico anschütten und die Orangenschale kruz mitziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken. Wer mag bindet die Sauce noch mit Hilfe etwas Speisestärke.

Für die Rösti die Kartoffeln waschen, schälen und fein reiben. Schalotten schälen und fein hacken. Schalotte zu den Kartoffeln geben, ebenso das Sauerkraut, die Haferflocken und die Semmelbrösel. Würzen. Die Eier uzufügen und zu einem Teig vermengen . Zum Braten Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Je ca. 2 EL der Kartoffelmasse von beiden Seiten knusprig ausbraten.

Möhrensalat mit Röstkichererbsen - *Reisehunger* [Rezension]

Freitag, 27. März 2015

Als Nicky diesen Salat unterwegs (wir befinden uns mit *Reisehunger* in Dubai) zum ersten Mal verspeiste avancierte er direkt zu einer ihrer *absoluten Lieblingssalaten*. Mit Karotte, klar, KANN nur schmecken. Daher war mein viertes Rezept zum Nachmachen schnell gefunden. Etwas Reingefummelei konnte ich mir nicht verkneifen. Die Walnüsse etwa, die wir gerade in unserem täglichen Müsli frühstücken, wurden mittags rausgekürzt. Und der frische Koriander ebenfalls - aus hinlänglich bekannten, anderen Gründen ;). Und obendrein kam mir sofort wieder in den Sinn, wie Petra von ihren frittierten Kichererbsen geschwärmt hatte. Meine Neugier züngelte im selben Moment lichterloh ob der günstigen Gelegenheit ...

Was aber nicht heißt, dass ich den Salat von Nicky nicht noch o-r-i-g-i-n-a-l nachbasten werde (ohne frischen Koriander). Schließlich brauche ich jetzt den Vergleich, wie knusprig die Kichererbsen aus dem Backofen kommen. Außerdem ist der Salat so raffiniert in seiner Kombi, dass man damit in sommerlicher Grillrunde hervorragend überraschen kann. Ihr werdet schon sehen.... Ein wirklich köstlicher Salat - und heute auch mal wieder etwas für Kathas tierfreitag.

Zutaten 4P:

1 Dose Kichererbsen (240g Abtropfgewicht)*
2 kleine, rote Zwiebeln
40g Walnüsse
1 1/2 TL Garam Masala
1/2 TL Cayenne-Pfeffer
1/4 - 1/2 TL Zimtpulver
Meersalz
5-6 EL Olivenöl
30g Rosinen
400g Möhren
1/2 Bund Koriandergrün
1/2 Bund Minze
2-3 EL Zitronensaft
1 EL Honig (veganisiert: Holunderblütensirup)

Zubereitung:

Backofen auf 220° vorheizen. Kichererbsen in einem Sieb abbrausen und abtropfen lassen. Zwiebeln schälen und in dünne Spalten schneiden, Walnüsse grob hacken. Alles auf einem Backblech verteilen, Gewürze und Salz darüberstreuen, 1 - 2 EL Olivenöl darüberträufeln, gut durchmischen.
Blech in den Ofen (Mitte) schieben und den Kichererbsen-Mix 15 Min. rösten, dabei alle 5 Min. durchrühren und nach 10 Min. die Rosinen unter mengen. Dann sollte alles ein wenig Farbe angenommen haben und die Zwiebeln anfangen zu bräunen, sonst noch ein paar Min. dranhängen.
Inzwischen die Möhren schälen und grob raspeln. Kräuter abbrausen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und fein hacken. Beides in eine Schüssel geben. Den Salat mit Zitronensaft, dem übrigen Olivenöl, Honig und Salz abschmecken.

 Kichererbsen-Mix aus dem Ofen holen und noch heiß zu dem Möhrensalat geben, alles vermengen und den Salat noch mal abschmecken. Dann sofort lauwarm servieren 

Nicky schlägt vor mit Joghurt (oder Ziegenfrischkäse) und Fladenbrot. 

*Anmerkung m: Ich habe frisch gekochte Kichererbsen verwendet, Garam Masala mit Ras el Hanout vertauscht - und wegen dem Frittieren die Nüsse rausgekürzt. 



bereits daraus gekocht und vorgestellt:

http://salzkorn.blogspot.fr/2015/03/matrosenliebchen-fisch-reis-zitronen.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/03/kurbisrisotto-mit-bleu-und-radicchio.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/03/funky-funky-flammkuchen-mit.html

Design/ Optik 4/5:
Der Titel *Reisehunger* gefällt mir sehr, bin ich doch selbst eine leidenschaftlich Reisende. Und ich weiß, wie inspirierend jede Reise für die eigenen Geschmacksnerven sein kann. Und Lust auf mehr macht. Das Design ist fresh und jugendlich - vielleicht einen Takken zu sehr. Etwas besser gefällt mir, wie Nicky Essen auf ihrem Blog inszeniert und dabei ruhigere Töne angeschlägt. Wodurch ihre wirklich appetitlichen Fotos einfach besser zur Geltung kommen, besser gerahmt sind.
Fotos 4,5/5:
Jeder von uns weiß, wie Spaghetti mit Rührei schmecken. Rein vom Rezept her muß man Spaghetti-Tortilla in seiner Schlichtheit fast als gewagt bezeichnen, aber wartet, bis ihr das Foto dazu seht. Das ist derart mouth-watering, dass man bei dem nächsten Rest Spaghetti vom Vortag GENAU dieses Bild vor Augen hat. Die Reisefotos haben Postkarten-Charakter - stimmungsvoll, fröhlich, eindrücklich, gekonnt. Leider werden auch die teils von dem kräftigen Layout gedrosselt. Und ich hätte gerne viel mehr persönliche Geschichten von Nicky dazu erzählt bekommen.
Rezepte 4,5/5: 
Auf den ersten Blick scheint *Reisehunger* nicht viel Neues an Rezepten zu zeigen - also wenig, was man nicht bereits schon mal so ähnlich irgendwo gesehen hätte. Aber es lohnt sich genauer zu gucken. Nein, es lohnt sich damit in die Küche zu maschieren. Nickys Art zu kochen, empfinde ich als sehr modern. Die Rezepte richten sich an alle, die sich gerne frisch ernähren, bref: an alle, die täglich kochen. Oder damit anfangen wollen. Daher sind die meisten Rezepte gut nachzumachen ohne größere Küchenschlachten - aber ganz und gar gelingsicher. Das bringt Kochspaß, ist bodenständig ohne einfallslos zu sein und beschert schöne Geschmackserlebnisse. Geschickt wäre für *Reisehunger*, wenn man kein Vegetarier ist.
Nachkochbarkeit 5/5:
Siehe Rezepte, bzw. siehe Nickys Blog, bzw. siehe Nickys vorherige Kochbücher. Die Rezepte sind gut erklärt, die Mengenangaben stimmen, wer sich an die Vorgaben hält, wird mit dem gleichen Ergebnis wie im Buch belohnt. Und findet ever lasting Lieblingsrezepte. Besser geht nicht. So macht Malen nach Zahlen immer Freude!

Kaufempfehlung 4,5/5:
Reisen sind gelebter persönlicher Eindruck. Und das Buch gewährt uns eine schöne Vorstellung, was Nicky so unterwegs erlebt. Zumindest auf der Tischdecke. Wäre ich ein Verlag, ich würde Nicky ganz und gar freie Hand lassen: die weiß, wie man leichtfüßig Appetit in Bilder überträgt. Ach, ich freue mich schon auf ihr nächste Buch. Sehr.
Quelle: Nicole Stich *Reisehunger* - mit Dank an den GU-Verlag für ein Rezensionsexemplar

Pasta pronto - Spirelli mit Karottenpesto

Mittwoch, 25. März 2015

Weiter gehts in der Ruprik: Unambitioniert darf man kochend sein, aber schmecken darfs trotzdem (s. hier oder hier). Rausgepickt habe ich mir die Inspiration zu diesem Karottenpesto von Fee. Die erinnert mich etwas an eine ehemalige Kollegin vom Theater, die von sich sagte:*Schneller geht es, wenn ich aufzähle, was ich esse, als wenn ich anfangen muß zu listen, was ich nicht esse.* Bon, das wären jetzt so Kandidaten, die man sich nicht zwingend zum Bekochen aussuchen würde. So, als müßte man als Pianist an ein Klaviar sitzen, bei dem nur ein Drittel der Tasten funktionieren und es heißt:* Mensch, spiel' doch mal was Schönes.*

Aber siehe da: auch das kann klappen. Karotten und Nudeln stellen ja quasi so etwas wie die erste Oktave dar - genug an Klaviatur, um prima davon satt zu werden! Zumal Fee mit ihrer sonnigen Art und ihrer Fähigkeit zur Selbstironie (eine meiner menschlichen Lieblingstugenden) eine mehr als appetitliche Athmo beisteuert. Eine schnelle, sonnige Pasta also, die auch Kinder glücklich machen müßte - wenn alles mit rechten Dingen zugeht. Anderenfalls einfach dazusagen, dass das Rezept von einer echten *Fee* stammt...
Zutaten 2P*:

250g Karotten
50g getrocknete Tomaten, in Öl eingelegt
4 EL Öl davon 
1 Pr Zucker (m: selbstangesetzter Vanille-Zu)
1 Knoblauchzehe
1 TL Zitronenschalen-Abrieb
einzige Zweige frischer Thymian
Harissa
Salz, Pfeffer
50ml Gemüsebrühe
30g Parmesan, gerieben
gehobelte Mandeln

200g Spirelli 

Zubereitung:

Die Karotten schälen und klein schneiden. Die getrockneten Tomaten ebenfalls klein schneiden. Die Knoblauchzehe fein würfeln. Die Mandeln ohne Fett in einer Pfanne rösten.

Etwas Öl in einem Topf erhitzen, die Karottennscheibchen dazu geben und kurz braten. Eine Prise Zucker darüber geben. Dann die Tomaten und den Knoblauch zufügen, mit Gemüsebrühe ablöschen und die Thymianblättchen unterrühren. Deckel auflegen und auf kleiner Flamme etwa 15min köcheln lassen. Sollte zuviel Flüssigkeit verdampfen noch etwas Gemüsebrühe anschütten.

Währenddessen reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Pasta darin al dente kochen.

Die Karotten mit Salz, Pfeffer und Harissa abschmecken. Ebenso die Zitronenschale zufügen. Mit dem Zauberstab pürieren und restliches Öl sowie den Parmesan untermixen. Mit etwas Gemüsebrühe auf eine eventuell cremigere Konistenz strecken.

Die Pasta abschütten, dabei etwas Pastawasser auffangen. Die Pasta mit dem Karottenpesto vermengen und gegebenenfalls noch etwas Pastawasser zufügen. Auf zwei Teller verteilen und mit den Mandelblättchen bestreuen. Servieren!

*Anmerkung m: Für uns habe ich den Gemüseanteil pro Person im Verhältnis zu den Nudeln erhöht.

Karottenpesto kann man auch mit den Farnen der jungen Karotte machen - siehe hier.
Quelle: Fee von Fee ist mein Name

Mousse au Chocolat - Törtchen... mit Schmiss

Montag, 23. März 2015

Eingeteilt in die Gruppen eher süß oder eher salzig, gehöre ich eindeutig zu letzterer. Weshalb meine Dessert-Ruprik nicht gerade aus allen Nähten platzt. Aber machen wir uns nichts vor: das Tüpfelchen auf dem i eines guten Essens ist und bleibt der Abschluß: das Dessert.

Mit echten Evergreens kann man selten etwas falsch machen - sie erfreuen sich schließlich nicht umsonst so großer Beliebtheit. Und: jeder weiß, was kommt. Zumindest in etwa. Auf der anderen Seite stößt man mit solchen Desserts gerne auf Erwartungshaltungen, weil Klassiker eben jeder mindestens schon ein Mal gegessen hat. Eher öfters. Umso wichtiger, dass eine solche Nachspeise hält, was sie verspricht.

Mousse au Chocolat gehört zweifelsohne zu dieser Art Klassiker. Vergleicht man die Rezepte miteinander, so gibt es welche mit vielen Eiern oder viel Zucker oder aber viel Sahne. Ähnlich wie bei der Tarte Tatin hielt ich einige Rezepte, die mir gut gefielen, nebeneinander. Siebeck beispielsweie nimmt doppelt so viel Sahne wie Schokolade für seines. Und eine Unmenge an Eigelb (8 Stück auf 300g Schokolade plus 2 ganze Eier/ Astrid zieht 2 Eigelb ab). Johann Lafer nimmt 5 ganze Eier auf 200g Schoko, dafür deutlich weniger Sahne. Ungewöhnlicher ist es schon, die Eiermenge auf ein einziges Eigelb zu reduzieren und stattdessen mit Gelatine zu arbeiten - funktioniert aber auch. Nur, damit ihr mal die Dreh-und Angelpunkte kennt. Viel Zutaten sind es ja nicht. Fluffig wird die Mousse entweder durch aufgeschlagenes Eiweiß oder Sahne. Der eine (Lafer) gibt ordentlich Zucker dazu, wieder andere überhaupt keinen - all das ist Geschmacksache.

Heute zeige ich euch meine Variante: ich bin Vertreter von nicht zu vielen Eiern, nicht zu süß, aber so zart, dass die Mousse zwischen Zunge und Gaumen von alleine schmilzt. Um dem Altbekannten einen neuen Schmiss zu verleihen, bastelte ich unkomplizierte, kleine Törtchen daraus - mit einem Sacher-Biskuit (nach Expertin Eva). Und gipfelte das Ganze - inspiriert von Siebeck - mit einer Bitterorangenmarmeladen-Butter. Vorsicht: Aller Voraussicht nach werden sich alle anwesenden Gäste nach Verspeisung dieses Desserts direkt zum nächsten Essen selbst einladen ;). Abschließend der unvermeitliche Satz, der alle Rezepte eint: Eine gute Mousse au Chocolat steht und fällt mit der verwendeten Schokolade.
Zutaten 4 Stück:

Sacherboden 26er Springform:
30g gemahlene Mandeln
30g Zucker
2 Eiweiß
40g Puderzucker
1 Ei (klein - oder weglassen)*
2 Eigelb
15g Schokolade, geschmolzen
15g Butter
15g Mehl
10g Kakao

für die Mousse:
150g Schokolade (ca. 70% Kakao-Anteil)
2 Eier (Gr. L)
1 Pr Salz
250ml Sahne
40g Zucker
2 EL Cognac* (optional)
1 TL Kaffeepulver, löslich (optional)*

1-2 EL Bitterorangen-Marmelade
1 TL Butter (einige Butterflöckchen)

Zubereitung:

Für den Biskuit  den Backofen auf 180°C vorheizen.

Den Boden der Springform mit Backpapier auskleiden. Ein Drittel des Eiweiß zusammen mit Mandeln und Zucker verrühren. Dann die Hälfte des Puderzuckers (20 g Puderzucker) sowie Ei und Eigelb hinzumengen und  alles ca. 5min schlagen bis eine helle und gleichmäßige Masse entsteht. In einer weiteren Schüssel das restliche Eiweiß  mit dem restlichen Puderzucker (20g) schaumig schlagen. Die gehackte Schokolade im Wasserbad schmelzen, Butter dazugeben, ebenso die Mandelmischung, das Mehl und das Kakaopulver unterrühren. Zuletzt den Eischnee vorsichtig unter die Masse heben und diese dann auf dem Boden der Springform glatt verstreichen.

Den Biskuit für 15 min backen. Kurz abkühlen lassen, dann die Form lösen, auf ein Kuchengitter stürzen und das Backpapier abziehen. Derart komplett abkühlen lassen. Dann mit Hilfe von Desserringe (m: Ø 8cm - Höhe 5cm) Kreise ausstechen, sodass der Boden der Ringe aus Bikuitboden besteht. Auf Teller setzen und bis zur Fertigstellung der Mousse bereit stellen.

Für die Mousse die Schokolade fein hacken und über einem heißen Wasserbad schmelzen. Die Sahne steif schlagen. Die Eier trennen. Die Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.

Die Eigelb zusammen mit dem Zucker über dem Wasserbad weiß cremig aufschlagen (wer mag löst darin auch das Kaffeepulver).

Nun gilt es zügig zu arbeiten, damit die Mousse keine Klümpchen bildet. Die Eicreme mit der geschmolzenen Schokolade rasch verrühren bis eine glatte Masse entstanden ist. Nun den Cognac (wer mag) dazu geben.

Die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Den Eischnee vorsichtig unterheben.

Die Mousse auf die vier Desserringe (die mit dem Biskuit-Boden) verteilen und oben mit einem Spachtel glatt streichen. Für mindestens 4 Stunden im Kühlschrank kühl stellen.

Zum Lösen der Dessertringe das Messer in heißes Wasser tauchen und entlang des Ringes damit fahren. Die Bitterorangenmarmelade erhitzen bis sie flüssig ist, die Butterflöckchen unterziehen und auf die vier Törtchen verteilen.

*Anmerkung m: Für den Biskuit habe ich Evas ungerade Zahlen begradigt. Da ich stets Eier wie Orgelpfeifen habe, konnte ich auf ein sehr kleines Ei zurückgreifen - um einen Quatsch wie ein halbes Ei zu vermeiden, würde ich ansonsten das Ei komplett rauskürzen.

Hochprozentiges paßt schön in eine Schoko-Mousse - ihr könnt auch Kirsch, Rum, Orangenlikör oder Amaretto druntermischen. Oder eben ganz weglassen.

Die Idee mit dem Kaffee habe ich von Siebeck übernommen. Der löst sein Espressopulver im Cognac. 

Natürlich könnt ihr die Mousse auch schlicht als Nocken servieren - um diese zu formen einen Esslöffel vorher in heißes Wasser tauchen.

Maronen-Spätzle mit Rotkohl aus dem Ofen

Sonntag, 22. März 2015

Irgendwie kommt der März als gut getarnter, kleiner Trickbetrüger daher. Alles meint, jetzt hat man den fiesesten aller Monate hinter sich, den Februar, jetzt gehts los mit Frühling. Die ersten Blümchen drücken raus, die ersten Tage mit T-Shirt-Sonnenschein machen rosige Wangen, bref: der Startschuß fiel. Und dann quetschen sich völlig unpassenderweise Tage dazwischen, die dem Februar alle Ehre bereiten würden. Wie lange es noch dauert, bis man das erste einheimische Frühjahrsgemüse ernten kann, darüber will ich gar nicht reden..

Aber jetzt jeden Tag Bärlauch nur weils den die Wochen davor nicht gab, scheint mir auch keine Lösung. Zumal mein Bärlauchtal mit den Temperaturen hinterher hinkt. Bis ich dort zuschlagen kann, muß ich mich stets gedulden. Will heißen: alle gemüselastige Tugendhaftigkeit zeigt auf *Kohl*. Immernoch. Trotz aller Verheißungen.

Jetzt kommt die gute Nachricht: meine Warteschleife ist gespickt mit kohllastigen Rezepten. Und ich verspreche euch, es besteht kein Grund zur Traurigkeit: mit diesem hier kann man Gäste beglücken - ich habe viel zu viel gegessen. Lässigerweise konnte ich auf eine Portion Rotkohl in der Tiefkühltruhe zurückgreifen.

Zutaten 2P:

Spätzle:*
100g Dinkelmehl (T630)
50g Kastanienmehl
2 Eier
Salz
Muskatnuss, frisch gemahlen
ein Schluck Milch

500g Balsamico-Rotkohl

100g Kastanien (frisch oder vakuumiert)
100ml Gemüsebrühe
1 EL Zucker
1 El Butter
Salz, Pfeffer

2 EL Semmelbrösel
1 EL Butter
1/2 Bund Thymian
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Zutaten für den Spätzelteig klassisch mit dem Holzlöffel vermengen, einen zähen Teig herstellen und den Teig anschließen solange mit dem Löffel gegen den Schüsselrand schlagen, bis er Blasen wirft (alternativ: Knethacken Rührgerät). Den Teig abgedeckt eine halbe Stunde ruhen lassen.

In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, Brett und Messer in das kochende Wasser geben, damit der Teig nicht daran kleben bleibt und die Spätzle portionsweise ins Wasser schaben. Mit einer Schaumkelle aus dem Topf heben und in kaltem Wasser abschrecken.

Für die Maronen Zucker karamellisieren lassen, Butter einschmelzen lassen, die grob zerkleinerten Kastanien dazugeben, ebenso die Gemüsebrühe und mit halbgeschlossenem Deckel ca. 10 min garen, bis die Kastanien durch sind und die Brühe sirupartig eingekocht ist. Die Spätzle untermengen und nochmals mit Salz würzen.

Den Ofen auf 210° (O/U-Hitze) vorwärmen

Den Rotkohl erwärmen (oder zubereiten) und abschmecken. In einer Butter die Pfanne schmelzen und die Semmelbrösel zusammen mit dem Thymian rösten. Ebenfalls salzen und pfeffern.

In eine Auflaufform zuerst den Rotkohl, dann die Maronen-Spätzle daraufsetzen. Mit der Thymianschmelze toppen. Den Auflauf im heißen Ofen in etwa 20min kunsprig braten.

*Anmerkung m: Ganz easy veganiesieren läßt sich das Essen, wenn man die Eier der Spätzle durch Reismilch (s. hier) und die Butter durch Öl ersetzt.
Inspiration: Essen und Trinken

Matrosenliebchen - Fisch-Reis-Zitronen-Suppe

Donnerstag, 19. März 2015

Fragt mich nicht warum, aber beim Thema *Seefahrt* gehts mit mir verklärt durch. Oder noch besser: fragt mich! Dann kann ich für meine Schwärmerei die Segel hissen.

Womit fange ich an? Nehmen wir die Jungs, die zur See fahren. Männer, die nach salzigem Freigeist riechen. Mädels, das macht doch weiche Knie, oder? Mein hochbetagter Nachbar, in seiner Jugend Matrose - ist verziert mit einer Flotte von marinen Old-School-Tattoos: vom Anker über schwarzen Panther, vom Segelschiff bis hin zur Schwalbe ist alles dabei. Ein Blick auf seine Haut erzählt Matrosen-Abenteuer. Obendrein glizzern seine Augen bis heute gefährlich schelmisch. Ich will mir nicht ausmalen wie er jung in Matrosen-Uniform ausgesehen hat... aber ich ahne frauen-fürchterliches  ;). Wie leicht einem solchen zu verfallen... in Hafennähe... für den Augenblick. 

Denn lodert die Leidenschaft nicht besonders stürmisch, wenns gar so hoffnungslos ist, Anfang und Ende verschmelzen, nicht sein kann, was nicht sein soll. Schmecken die Früchte nicht am süßesten, die am schnellsten verderben? Fühlt sich Freude verbunden mit Schmerz nicht sogar noch ein Quäntchen tiefer an? Und ist der gelebte Moment nicht das Konzentrat einer Begegnung? Hach, wie heißt es in einem Seemannslied:*Auf die Dauer, lieber Schatz, ist mein Herz kein Ankerplatz*. Als wüßten wir es nicht... Damia packt doch alles in einen chanson...

Auch modisch hats mir der Matrosenlook angetan. Gib' mir ein blau-weiß-gestreiftes Oberteil und eine Marlene-Hose dazu und ich fühle mich bestens angezogen. Ein Anker als Kettchen-Anhänger? Bitte gerne... uswusf... Oder Hafenstädte - durch die weht der Wind der weiten Welt. Sie haben alle ihren eigenen Flair. Ihr seht, wir können das ganze, weit abgesteckte Thema als Steckenpferd bezeichnen.

Ja klar auch kulinarisch. Ich esse unheimlich gerne Meeresfrüchte und Fisch. Eigentlich. In den letzten dreißig Jahren verschwanden 80% des Fischbestandes im Mittelmeer. Durch Überfischung. Aber für ein Nicky Rezept, die in *Reisehunger* eine unaufwendige Fischsuppe anbietet auf ihrer kulinarischen Reise durch Griechenland, mache ich heute  eine Ausnahme. Hach, diese Suppe mal zubereitet in der Kombüse eines Segelbootes die unzähligen, griechischen Inseln umkreisend.... das wärs...
Zutaten  4-6P:

1 Schalotte
1 Stangensellerie
1 Möhre
1/2 Bund Petersilie
300g Kabeljau-Filet
3-4 EL Olivenöl
1 1/4 l Gemüsebrühe
125g Risotto-Reis
(m: 1 Schuß Noilly Prat)
2 Eier (L)
1 Eigelb (L)

3-4 EL Zitronensaft
Meersalz
Pfeffer

Zubereitung:

Die Schalotte schälen und fein würfeln. Sellerie und Möhre putzen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Die gewaschene und trocken geschüttelte Petersilieblätter fein hacken. Das Kabeljaufilet waschen, trocken tupfen, gegebenenfalls Kräten entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden.

2 EL Olienöl in einem Topf erhitzen und arin die Schalotte samt Sellerie und Möhre bei mittlerer Hitze dünsten. (m: mit einem Schuß Noilly Prat abgelöscht). Die Gemüsebrühe anschütten, zum Kochen bringen und den Reis einrieseln lassen. Deckel auflegen und etwa 15-17min köcheln lassen (Reis sollte noch Biss haben). Nun die Hitze reduzieren, die Fischstücke zur Suppe geben und 4-5min mitgaren lassen.

Die Eier und das Eigelb in einer kleinen Schüssel aufschlagen und mit dem Zitronensalat verrühren. 1 Schöpfkelle heiße Suppe sehr langsam einrühren (Achtung: Eier dürfen dabei nicht stocken - daher dieser Zwischenschritt). Nun die Suppe vom Herd ziehen und die Eiermischung langsam unter Rühren in die Suppe gießen - ab sofort darf die Suppe nicht mehr kochen. Vor dem Servieren die einen Teil der Petersilie unterrühren und die Teller mit restlichem Olivenöl und Petersilie garnieren.

*Anmerkung m: Die Eier geben eine sehr schöne cremige Bindung

Wer sich in die junge Seebären-Postkarte verguckt hat: bitte hier entlang

Quelle: Reisehunger - Nicole Stich

Frühlingswiese in Salatform: Pissenlit mit Kartoffel-Vinaigrette und Crôutons

Dienstag, 17. März 2015

Man möchte sich wie eine Katze auf der sonnigen Wiese hin und her rollen und derart liegen bleiben, dass alle vier Beine in der Luft hängen und der sanfte Frühlingswind das Bauchfell kitzeln kann. *Ach, Frühling* rufen, *komm' nur näher, ich bin bereit!*

Schnapsnase, so nennen wir liebevoll einen Nachbarn ein Dorf weiter, weil die Mitte seines Gesichtes in ihrer zarten Röte von seiner Liebe zu Hochprozentigem erzählt, meinte morgens bei einem gemeinsamen Café (naja der Habib und ich tranken café  ;) in der Dorfkneipe, also er ginge heute *Pissenlit* sammeln. Wegen dem Frühling auf dem Teller.

Eine gute Idee, denn der Löwenzahn steht bereits kurz vor der Blüte - und am besten sei er, wenn er davor geerntet wird, heißt es hier auf dem Land. Für mich gehört Löwenzahn-Salat zu DEN kulinarische Frühlingsboten. Ich gehe wie Schnapsnase einfach bei uns auf die Wiese. Im Elsaß erhält man ihn gebleicht auf dem Markt. Dafür wird er ähnlich wie Chicoree unter Lichtmangel aufgezogen.

Vermutlich schmeckt der Zucht-Löwenzahn etwas zarter wie die jungen wilden Löwenzahnblätter, aber immernoch ähnlich wie Endiviensalat. Weil Pimpinelle und Märzveillchen auf der Wiese direkt neben dem Löwenzahn standen, wanderten sie mit in den Salatseier. Pimpinelle hat etwas sehr nussig und die März-Veillchen sind lediglich eßbar, schön eßbar, aber komplett geschmachsneutral... Kann mans ihnen verdenken?

Zutaten 2P:
 
250 g Löwenzahn /zwei Hände voll)
1 mittelgroße Kartoffel, gekocht (m: vom Vortag)
1 Strauß Pimpinelle
1 Scheibe Brot, gewürfelt
1 EL Öl
2Pr Sumach

Vinaigrette 
1 TL Senf
1 Rotweinessig
1 EL Sherryessig  
2 EL Olivenöl
1 EL Walnussöl
Salz, Pfeffer
4 EL Gemüsebrühe

Zubereitung:


Den Löwenzahn in lauwarmem Wasser gründlich waschen und trocken schleudern. 

Die Brotwürfel in einer Pfanne in etwas Öl knusprig braten und mit Sumach würzen.
 
Aus den Zutaten für die Vinaigrette eine Salatsauce herstellen. Die Kartoffel mit einer Gabel fein zerdrücken (kleine Stückchen sind durchaus erwünscht) und ebenfalls unter die Sauce mischen. Die Blättchen von dem Pimpinelle abtupfen. Salatsauce mit Löwenzahn und Pimpinelle vermengen und mit den Crôutons und den März-Veilleichen anrichten.

Heimweh: Grießflammerie

Sonntag, 15. März 2015

Kaum ein Gericht verbinde ich so sehr mit dem Wort *Heimwehküche* wie Grießflammerie. Ja, vielleicht ist es für mich sogar der Inbegriff dafür. Man möchte jetzt meinen, dass das verwoben ist mit Erinnerungen an die eigene Kindheit. Aber nein, faktisch bekam ich das als Kind selten bis nie vorgesetzt.

Mein Vater zählte zu der Nachkriegsgeneration, die als Kinder einmal zu oft satt gemacht wurden mit einem schlichten Grießbrei. Es ist daher eine Speise, die ich erst nach dem Ausziehen für mich entdeckte. Und doch habe ich mit dem Wort *Grießflammerie* direkt eine große Wohnküche vor Augen mit einem Holzofen, die kissenbelegte Eckbank um den Holztisch dazu, wo sich alles versammelt, weil die Küche einfach der kuscheligste, geselligste und wohl riechendste Raum im ganzen Haus ist. Nichts davon hat mit meiner eigenen Erlebniswelt gemein. Tatsächlich hatten meine Eltern eine dieser fiesen Küchen in dunkelbraun, abgetrennt vom Eßzimmer wegen der Gäste und den Gerüchen, in der man sich einmal im Kreis um eine Armada an Einbauschränken drehen konnte.

Grießflammerie mit Heimwehküche zu assoziieren ist also nichts anderes wie geistige Schönmalerei – die bei mir allerbestens funktioniert. Etwa wenn ich Grießflammerie löffle (oder selbst den kleinen Bruder *Grießbrei*). Und ich zweifle stark, dass man Grießflammerie viel besser machen kann, als nach diesem Rezept: Was ein Schmelz an Konsistenz. Für mich absolutes Wohlfühlessen. Es schmeckt nach schöner, geborgener Kindheit, selbst wenn man sie nicht hatte... Vielleicht aber zielt die Sehnsucht auch auf ein anderes zuhause ab, weil man ahnt, dass die Erde nicht die einzige Heimat sein kann - wie in dem Gedicht von Thomas Brasch:

Was ich habe,
will ich nicht verlieren,
aber wo ich bin,
will ich nicht bleiben,
aber die ich liebe,
will ich nicht verlassen,
aber die ich kenne,
will ich nicht mehr sehen,
aber wo ich lebe,
da will ich nicht sterben,
aber wo ich sterbe,
da will ich nicht hin.

Bleiben will ich,
wo ich nie gewesen bin.
 
Rezept für 4 Förmchen à 125ml:

250 g Milch
½ Vanilleschote
½ TL Zimt, frisch gerieben 

20 g Butter
40 g Zucker (nach Geschmack/ m: Vollrohrzucker)
Prise Salz, 

Zitronenschale
40 g Hartweizengrieß
1 Eigelb
2½  Blatt Gelatine
250 g Sahne
1 cl Rum

Zubereitung:

In einem Topf die Milch zusammen mit Vanilleschote, ausgeschabtem Vanillemark, dem Zimt, Butter, Zucker, Salz und etwas Zitronenschale aufwallen lassen. Dann den Grieß langsam einrieseln und unter ständigem Rühren etwa 5 Minuten quellen lassen. 


Den Grießbrei vom Feuer nehmen und das Eigelbe unterrühren, ebeno die eingeweichte Gelatine dazufügen und auflösen. Zitronenschale, Zimtstange und Vanilleschote entfernen. 

Jetzt den Grießbrei in eine Schüssel umfüllen und auf lauwarm abkühlen lassen. Bevor die Masse zu fest wird (30 Grad), die steif geschlagene Sahne und Rum unterrühren. 

Förmchen mit kaltem Wasser ausspülen und Grießmasse einfüllen. Gut einen halben Tag kühl stellen, damit die Masse durchziehen kann und fest wird. 

Anmerkung m: bei uns gabs dazu ein Mal diese Orangen oder in etwa diese warmen Beeren  (gebunden mit etwas Speisestärke und angereichert mit etwas Zimt und Zitronenschale).

Kartoffelknoten - 12/12

Donnerstag, 12. März 2015

Es überrascht mich selbst, wie verbindend ich es empfinde, dass Stefanie und mich die gleichen starken Frauenfiguren aus der Feder von Frederica de Cesco durch die Jugend begleiteten. Ich sage nur *Toyo* und blinzle Stefanie dabei verschwörerisch zu. Zwei meiner liebsten Bücher von ihr stehen bis heute im Regal. Seit ich das weiß, denke ich IMMER daran, wenn ich *Hefe und mehr* besuche.

Schnell war ich aber mit den Gedanken ganz woanders, als ich diese herrlichen Kartoffelknoten bei ihr entdecke: mit viel Kartoffeln und Joghurt - das können nur saftige Brötchen werden. Dazu in Mohn gewälzt... um mich war es sofort geschehen. Anders wie Stefanie habe ich die Brötchen morgens zusammengeknetet und abends gebacken. Und das Mehl veränderte ich ebenfalls leicht. Die schöne Form behielt ich selbstredend bei. Wie man das macht, findet ihr bei Stefanie. Zusammenfassung: super!
Zutaten 9 Stück

125g Joghurt
275g gekochte Kartoffeln, durchgepresst

50g Roggenvollkornmehl
100g Emmervollkornmehl
250g Dinkelmehl Type 630
25g Walnussöl
40-60g Wasser
10g Sauerteig (aus dem Kühlschrank/m: WST)
10g Salz
2g Hefe


Zubereitung:

Am Vorabend alle Zutaten erst 5 min bei langsamer Geschwindigkeit mit der Küchenmaschine kneten, dann weitere 8 min bei schneller Geschwindigkeit. Der Teig ist weich, aber kaum klebrig. Nun den Teig auf der Arbeitsfläche etwas in die Länge ziehen und von links und rechts und von oben und unten in die Mitte falten, so dass ein rechteckiges Paket entsteht. Mit der Unterseite nach oben in eine geölte Schüssel legen und etwa 10 – 12 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.

Am nächsten Morgen den Backstein auf 250°C aufheizen.

Nun den Teig kurz durchkneten und in Stücke von je ca 90g unterteilen. Jedes Stück zu einem Knoten schlingen, indem erst ein lockerer Knoten in die Mitte des Strangs geknotet wird. Das freie Ende, das oberhalb des Knotens zu liegen kommt, wird unter den Knoten geschlagen, während das freie Ende, das unterhalb des Knotens liegt, in die Mitte des Knotens gesteckt wird (Bildanleitung). Die Oberfläche nun befeuchten und in  Mohn tauchen.

45 min gehen lassen.

Die Brötchen bei 250°C ca. 20 min mit Dampf backen.

Quelle: Stefanie von *Hefe und Mehr*


Der Morgen zeigte alle Anzeichen, wie gemacht zu sein mal wieder bei der 12/12 Reihe mitzuspielen, denn ich beschloß - nachdem ich rosarote Morgenluft eingeatemt hatte,  den Habib, den unermüdlich Fleißigen, heute von der Arbeit wegzuziehen...
... zumindest für das Mittagessen in der Frühlingssonne. Und zwar zu einem altbekannten Platz... vorbei an den Frühlingboten, die den Startschuß für die schönste aller Jahreszeiten in der Drôme brav vernommen haben. Fundstück des Tages: eine neue Wildorchidee in meiner Sammlung, für die der Habib extra für mich eine Vollbremsung hinlegte - genau: ein echter Faible.. Mehr 12/12 bei Schirmherrin Madame Kännchen...