Brioche à Tête

Sonntag, 18. September 2011

oder Brioche mit pâte fermentée oder Brioche au beurre oder Brioche mit altem Teig oder Festtagsbrioche. Als mir das Rezept zum ersten Mal begegnete, hat mich nicht nur gleich die Präsentation angelacht, sondern vorallem die Verwendung von brauner Butter hat mich nicht lange zögern lassen. Die mußte ich einfach nachbacken. Wie gut, dass auf Intuition Verlass ist. 

Herausgekommen sind ganz herrliche, buttrige, vanillige Brioche, die sogar - eine weitere Besonderheit - am nächsten Tag noch nach dem Aufbacken toll sind! Das sind wahre Brioches fürs Sonntagsfrühstück  - oder wie gamacht für meinen 101 Post.

Den möchte ich auch als Anlaß nehmen, mich bei all denen zu bedanken, die mich hier regelmäßig und unregelmäßig besucht haben und auch bei jenen, die mal einen Kommentar hinterlassen haben (immer besonders schön, so ein direktes Feedback). Und herzlichen Dank zudem an die alten Blogger-Hasen, die mich so freundlich in ihrer Mitte aufgenommen haben. 

So, zurück in die Küche ;-)! Wer bei den Brioches gleich zaudern will wegen der Formerei: halb so wild. Hier gut zu sehen, wie ein Brioche zu formen ist oder aber von mir aus hier (leider nicht auf französisch sondern auf englisch auf youtube). Danke Michael für das schöne Rezept.
Zutaten:

Pâte fermentée ( alter Teig):

65 g Weizenmehl 550er (m: T65)
35 g Wasser
0,6 g Hefe
1,2 g Salz

Hauptteig:

100 g Pâte fermentée von oben
435 g Weizenmehl 550er 

(davon etwa die Hälfte mediterran/ m: T65)
4 große Eier (260 g)
200 g Sauerrahmbutter
80 g Zucker
8 g Salz
15 g Hefe in ein wenig Wasser aufgelöst
das Mark einer Vanilleschote


Zubereitung:

1 -2 Tage vor dem Backtag

die Pâte fermentée ansetzen mit den o.g. Zutaten, 2 Stunden bei Zimmertemperatur anspringen lassen und dann in den Kühlschrank

Am Vorabend des Backtages

50 g Butter schmelzen, das Mark der Vanilleschote untermischen und so lange erhitzen, bis die Butter braun zu werden beginnt. Dann in den Kühlschrank damit.
435 g WM in eine Schüssel geben, eine Mulde machen und die Hefe mit ein wenig warmem Wasser und einem Tick Zucker dort 15 Minuten gehen lassen. Die 4 Eiere verquirlen und ein wenig zurückbehalten für das spätere Abstreichen. (Zugedeckt hält es sich im Kühlschrank bis zum nächsten Tag).

Dann die 80 g Zucker, das Salz, und die 4 Eier und die Pâte fermentée in der Schüssel vermischen. Alles mit kalten Händen und auf einer kalten Platte zum Kneten auskippen und schlagen (kneten). Nicht weniger als 7-10 Minuten. Wenn alles schön homogen ist, die kalte Butter flockenweise dazugeben und weiter unterkneten, auch die geschmolzene Butter, die jetzt etwas kälter geworden ist, dazugeben. Mindestens 7-10 Minuten schlagen.

Man hat den Eindruck, das das nicht möglich sei, es geht aber, der Teig wird ganz weich und zart. Er bleibt aber auch etwas klebrig.

Dann Teigruhe 1-3 Stunden, je nach Temperatur - der Teig sollte sich verdoppeln. Dazwischen immer mal wieder falten. Schließlich über Nacht zugedeckt in den Kühlschrank damit.

Am nächsten Morgen

Teig 1 Stunde akklimatisieren lassen (er bleibt ziemlich kalt und fest), dann je nach Briocheförmchengröße Teile davon abstechen und rundwirken. 5 Minuten ruhen lassen.
Dann die Brioches formen (s. oben) - ca. 100/ 110g in kleine 4cm hohe Briocheformen.
In die gebutterten Förmchen geben und wieder warten, bis sich der Teig verdoppelt hat. Das kann 2 oder mehr Stunden dauern.

Dann mit dem gequirltem Ei bestreichen und bei 190°C ca. 30-40 Minuten backen - je nach gewünschtem Bräunungsgrad.

Und wie schon üblich backe ich mit in der IS - heute gesammelt von Julie von mat&mi und gestapelt hier zu sehen:

So weiß wie Schnee - Selleriesuppe nach Lea Linster und...

Samstag, 17. September 2011

Ein echtes Schneeweißchen an Süppchen. *So weiß wie Schnee...*, aber das ist aus einem anderen Märchen. Aber märchenhaft zart schmeckt sie, das cremige Süppchen. Vielleicht bekommt sich der ein oder andere einen regnerischen Tag damit verzaubert. Für mich ist Suppe ja vorallem für kalte Tage, um sich innerlich wieder zu erwärmen. Und da für uns wenigstens ein wenig Regen für morgen voraus gesagt ist, ist das Vorbereiten von dem Post heute so eine Art Regentanz. Der Garten ist furchtbar trocken. Für uns also eine Suppe, für den Garten bitte gerne einen richtigen Schauer.

Zuerst habe ich kurz gezaudert und überlegt, ob ich mir den Schritt mit dem Passieren nicht schenken könnte. Aber es hat sich gelohnt, sie durch die Flotte Lotte zu schicken, und ich halte es im nachhinein sogar für unverzichtbar. Sonst paßt das Mundgefühl nicht zur Zartheit der Suppe.

Zutaten:

1 kleine Sellerieknolle oder 1/2 große Knolle (ca. 600g)
2-3 EL Olivenöl
1/2 l Geflügelbrühe, oder -fond
250g Sahne
250g Milch
Salz, Pfeffer
einige Tropfen Zitronensaft

Einlage:

2 Stangen Sellerie
etwas Salz

zum Anrichten:

2 EL geschlagene Sahne
Petersilienöl (m: Olivenöl)
Staudenselleriebätter

Zubereitung:


Sellerie schälen, waschen, in kleine Würfel schneiden und ien einem Topf bei milder Hitze im Olivenöl 3-4 Minuten anschwitzen. Mit Geflügelbrühe aufgießen und gute 15-20 Minuten köcheln lassen, bis der Sellerie ganz weich ist. Sahne und Milch dazugeben, einmal aufkochen lassen, mit einem Stabmixer feinpürieren und durch ein Sieb passieren. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken.

Für die Einlage den Staudensellerie putzen, evt. schälen, erst waagerecht in dünne Schieben, anschließend in möglichst feine Würfel scheiden. Die Würfel in kochendem Salzwasser bißfest blanchieren, in eiskaltem Wasser abschrecken, gut abtropfen lassen und mit Küchenpapier trockentupfen.

Selleriewürfel in vorgewärmte Suppenteller aufteilen. Die Suppe erhitzen, nochmals abschmecken, geschlagene Sahne dazugeben, mit einem Stabmixer schaumig aufschlagen und in die Teller gießen. Zum Schluß die Suppe mit etwas Petersileinöl oder Olivenöl beträufeln und mit ein paar Staudensellerieblättern garnieren.

Und dann gibts noch was neues Weißes in meiner Umgebung: Fiselle und Fraise (Fädchen und Erdbeere), die beiden Kalb-Mädchen bei unserem Bauern, wo wir unsere Eier holen - sind sie nich....
Quelle: Lea Linster (fragt mich nicht nach dem Buch - ist eine geschenkte Kopie aus ?)

Mc Garten - un sandwich rustique

Freitag, 16. September 2011

Als ich vor kurzem diesen phönobombastisch-getunten Burger von Highfoodality gesehen habe (allein dieses Foto: Hammer, oder? Burger deluxe) wurde mir klar: ein Burger muß mal wieder auf den Tisch. Ist ja eigentlich Städerkram und ich stelle mir vor dem McDrive immer einen Haufen verkaterte Singles vor (Hinterwäldler können auch in Klischees denken ;o). Aber mal so selbstgebastelt...

Als Hobbybrotbäcker müssen die Brötchen SELBSTVERSTÄNDLICH selbst gemacht sein, logo! Dafür habe ich ein Rezept von Gerd leicht verändert, was echtes Slow-Food verspricht - und nicht zu viel an Brötchen, aber dennoch fluffig.

Für die Fleischeinlage habe ich mich für scharf gewürzte Frikadellen entschieden - auf die Idee, dafür teilweise Rinderfilet zu verwenden, würde ich nie kommen. Hey, das ist ein gestapeltes Sandwich. Das schmeckt man aus dem Stapel nicht raus. Mais bon, wahrscheinlich spielen Ralf und Uwe jedes Wochenende Fußball und dann brauchts auch was Ordentliches zwischen dem Brötchen. Späßken! (Ihr könnt das ab Jungs, oder?!)

Und damit keine Kindergeburtstags-Atmosphäre aufkommt, wurde zudem die obligatorische Majo durch eine schnelle Guacamole ersetzt. Prima auch der leicht schmelzende Raclett-Käse und die unverzichtbaren Röstziebeln. Was soll ich sagen: Wir hatten unseren Spaß!
Zutaten:

4 Buns-Brötchen à la ketex*
1 coeur de boeuf
4 Scheiben Raclette-Käse
1 Zwiebel
(in Streifen geschnitten und in Butter langsam braun geröstet)
etwas Schnittsalat
8 cornichons (in Schieben)
Ketchup (selbstgemacht)

Guacamole:
1 Avocado
Limette (Abrieb einer 1/2)
Zitrone (Saft einer 1/2)
Salz, Pfeffer
1 EL Crème Fraîche

Fleischeinlage:

450g Hack (m: Rind)
1 Brötchen vom Vortag
3 EL Semmelbrösel
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL gehackte Petersilie
1 TL Senf (Dijon)
1/4 TL Harissa
1 Zweig Rosmarin
2 Zweige Tymian
Salz, Pfeffer

Frikadellen wie gewohnt backen: Zwiebeln kleingeschnitten andünsten, Altbrötchen vorher in Wasser einweichen und gut ausgedrückt dazugeben, mit nassen Händen formen (ca. so groß wie die Brötchen) und nacheinander backen.

Stapeln darf man, wie man möchte. Ich habs so gemacht: Ketchup, Salat, Gurke, Frikadelle, Raclett-Scheibe, Tomate, Zwiebeln und auf die obere Brötchenhälfte die Guacamole. Ich habe mit den Fingern gegessen...
*Buns nach ketex - 4 Stück:

Vorteig

90g Dinkel 1050
90g Wasser
1 g Frischhefe
 
Alles gut verrühren. 2. Std. anspringen lassen und dann für mindestens 10 Std. in den Kühlschrank.

Hauptteig

Vorteig
170gr Dinkelmehl 630
90g Milch 3,5 % Fet
10 g Butter
5g Salz
2g Backmalz (m: weggelassen)
3g Frischhefe 
Zubereitung:
Alle Zutaten in der Küchenmaschine 12 Minuten kneten. In eine große Schüssel geben und für mindestens wieder 12 Std. in den Kühlschrank (5°) stellen (m: Handrührer genommen - 8min geknetet)

Am Backtag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und 60 Minuten akklimatisieren lassen. Dann den Teig in 4 gleichgroße Stücke teilen und grob rund schleifen. Kurz ruhen lassen und vorsichtig aber entschieden noch etwas flacher drücken.

Auf ein mit einer Dauerbackfolie ausgelegtes Lochblech legen. Jetzt die Scheiben mit Wasser bestreichen und mit Sesamsaat bestreuen. Mindestens für 120 Minuten zur Gare stellen. Die Scheiben sollten schön aufgegangen sein. Jetzt abbacken bei 220° für 17 – 20 Minuten. Eventuell vorm Einschießen mit Wasser besprühen, damit die Buns nicht oben einreißen. Beim Einschießen einmal schwaden und nach 10 Minuten den schwaden wieder ablassen.

Calamaretti-Pfanne mit Artischocken - Urlaub zu hause

Donnerstag, 15. September 2011

Obwohl diese Portion für 2 Personen ordentlich ist, haben wir uns lässig als so tüchtig erwiesen, dass wir nichts übrig gelassen haben. Allein wenn man die Zutaten durchliest, erkennt man die Urlaubs-Wirkung von diesem Essen: Artischocken, Sepien, Salzzitrone und frisches Gemüse aus dem Garten. Seufzz, ich höre das Meer rauschen.

Inspiration zu diesem Gericht war mir Eline. Sie wieß auf folgenden schlichten Tatbestand hin - Zitat:...es macht einen grossen Unterschied, ob man alles in die Pfanne wirft und zusammen röstet, oder ob man die Zutaten in der richtigen Reihenfolge und mit der richtigen Geduld so röstet, dass der Garpunkt und die Bräunung bei allen Komponenten passt. Gleiches gilt zum Beispiel auch für ein gelungenes Ratatouille. Nacheinander gedünstet ergibt das eine wunderbare Beilage, alles zusammen gleichzeitig in einem Topf zubereitet mehr Suppe, dafür weniger Aroma. Ganz deiner Meinung, Eline.

Denkbar schlicht demnach die Zubereitung, wenn erst einmal alles geputzt ist. Und als gästetaugliches Entrée ist dieses Gericht auch vorgemerkt. Nicht weil so unkompliziert, etwas Putzerei ist es schon, aber weil es gar so köstlich schmeckt.

Zutaten:

400g Calamaretti (geputzt)
2 Artischocken (groß)
2 Kartoffeln
1 Paprika
250g Cocktailtomaten
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Thymian
Kreuzkümmel
Koriander
1/2 Salzzitrone (Schale)
Harissa
Zubereitung:

Artischocken putzen und sofort in eine Schüssel mit Wasser und Zitronensaft geben. Kartoffeln schälen und klein würfeln. Paprika und Schalotte in feine Streifen schneiden, Knoblauch in feine Stifte, die Coktailtomaten halbieren. Bei den Sepien kontrolieren, ob alle Schnäbel entfernt sind und in gefällige Stücke schneiden.

In einer Pfanne die Artischocken (die Viertel schneide ich in dünnere Scheiben) mindestens 10 Minuten in etwas Öl dünsten. Rausnehmen, warmstellen und die Kartoffelwürfel rösten - auch ca. 10 Minuten. Kartoffeln in Schüssel zu den Artischocken geben, nun den Paprika andünsten. Raus. Dann die Schalotte und den Knoblauch.

In einer extra Pfanne etwas Öl erhitzen und bei starker Temperatur die gepfefferten Calamarettir ca. 1 Minute pro Seite scharf braten (dabei sollten sie in der Pfanne genügend Platz haben, damit sie keinen Saft ziehen könne). Leicht bräunen und salzen. Nun die Temperatur senken und das vorgegarte Gemüse dazu in die Pfanne rühren. Die Salzzitrone in feinen Streifen, die Thymianblättchen und die Coktailtomaten unterheben. Mit Coriander und Kreuzkümmel, Pfeffer und Harissa pikant abschmecken.

Boîte aux lettres 2

Mittwoch, 14. September 2011

Als mein Habib meinen Augenmerk auf die Briefkästen rund um uns lenkte, hätte ich nie gedacht, dass mich mit ihnen wie eine Art Sammelleidenschaft packt. Ich sehe auf einmal überall Briefkästen. Wir sehen auf einmal überall Briefkästen. Manien stecken ja an wies Gähnen.

Besonders gut gefällt mir, dass ihr mit den vielen unterschiedlichen Briefkästen gleichzeitig einen Eindruck von der Umgebung bekommt. Viel Raum bedeutet für mich schon auch soetwas wie gleichzeitig viel Freiheit. Also tobt man sich aus - und wenns nur am Briefkasten ist. Außerdem ist die französische Campagne einfach krustelig (badisch: gruschdelig). Nich so friedhofsartig gepflegte Gärten, nee, da wird der Gehweg mit einem Blumentopf dekoriert und gleich noch ein Stuhl dazu gestellt. Und weil man in den letzten Jahrzehnten nicht dazugekommen ist, irgendeine tragende Sütze für den Briefkasten zu kaufen, steht er halt auf dem Tisch. Vive la France :)!

Top - Tarte Tartin Surprise

Dienstag, 13. September 2011

Mein Habib ist erklärter Kartoffelfan. Am liebsten in ihren schlichten Varianten als Pellkartoffeln oder Bratkartoffeln. So wie mich die Karotten leicht in Verzückung setzen, kann ich auf ähnliche Reaktion bei Kartoffel-Verwendung hoffen. Leichtes Spiel für mich am Tisch also mit der Tarte mit karamellisierten Kartoffeln. Sie hat uns beiden sehr gut geschmeckt.

Und die der Ottolenghi ist in - spätestens seit Robert (jetzt schon legendär) den Einband derart zerissen hat und damit eine kleine Blog-Lawine auslöste. Wahrscheinlich weil man ihn schöner nicht beschreiben kann. Gestern haben gleich zwei, Jutta und Steph, aus dem Buch gekocht und die Bastion wegen der Haptik schrumpft - ich kanns fast greifen. Und Robert wird sich vermutlich extra Handschuhe zulegen. Oder warten, bis das komplette Buch durchverbloggt ist...

Ich habe das Buch nicht, noch nicht, aber werde es mir mit Cucina Verde und vielleicht noch einem anderen - ihr wißt ja wie das ist, wenn man schon mal dabei ist - bestellen. Denn ich muß mich nahtlos einreihen auf der Seite derer, die sich mit der Zunge über die Lippen gefahren sind nach dem Essen: Gaumenfreude dank Yotam!
Zutaten:

200 g Kirschtomaten
2 EL Olivenöl, plus mehr zum Beträufeln der Tomaten und zum Einfetten der Backform
Salz und schwarzer Pfeffer
500 g kleine Kartoffeln (ungeschält)
1 große Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten
40 g Zucker
10 g Butter
3 Zweige Oregano
150 g Ziegenhartkäse in Scheiben
1 Stück fertig ausgerollter Blätterteig von etwa 25 cm Durchmesser
(m: aufgetauter selbstgemachter Blätterteig - leider der letzte im Froster)
Zubereitung

Den Backofen auf 130 °C vorheizen. Die Tomaten halbieren und mit der Schnittseite nach oben auf ein Backblech setzen. Mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer bestreuen. Im Backofen 45 Minuten trocknen lassen.

In der Zwischenzeit die Kartoffeln 25 Minuten in kochendem Salzwasser garen, abgießen und abkühlen lassen. Von den Kartoffeln an beiden Enden ein kleines Stück abschneiden, den Rest in 2 cm dicke Scheiben schneiden.

Die Zwiebelscheiben mit etwas Salz etwa 10 Minuten in dem Öl goldbraun braten.

Sobald der Belag vorbereitet ist, eine Backform von 22 cm Durchmesser mit Öl einpinseln und mit Backpapier auslegen. In einem kleinen Topf den Zucker mit der Butter bei hoher Temperatur erhitzen, dabei mit einem Kochlöffel ständig rühren, bis ein nicht zu dunkler Karamell entsteht. Den Karamell vorsichtig in die Backform gießen und die Form so kippen, dass sich der Karamell gleichmäßig auf dem Boden verteilt. Die Oreganoblättchen von den Zweigen streifen, zerzupfen und auf den Karamell streuen.

Die Kartoffelscheiben dicht an dicht in den Karamell setzen. Zwiebel und Tomaten behutsam in die Lücken stecken und alles großzügig mit Salz und Pfeffer würzen. Die Ziegenkäsescheiben gleichmäßig auf den Kartoffeln verteilen. Den Blätterteig auf die Tartefüllung legen und den Teigrand vorsichtig zwischen Backform und Füllung stecken. (Nach diesem Schritt kann die Tarte für 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.)

Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Tarte 25 Minuten backen, dann die Temperatur auf 180 °C senken und den Kuchen weitere 15 Minuten backen, bis der Teig knusprig ist. Aus dem Ofen nehmen und 2 Minuten ruhen lassen. Einen umgedrehten Teller fest auf die Backform drücken und beides zusammen vorsichtig, aber energisch wenden, dann die Backform anheben und entfernen. Die Tarte Tatin heiß oder warm servieren.

Milli-Vanilli - Spaghettini mit weißer Tomaten-Vanille-Sauce

Montag, 12. September 2011

Mir ist schon seit zwei Jahren klar, wie der Schuhbeck auf diesen Vanille-Fimmel gekommen ist. Der hat genau diese Tomatensauce ausprobiert und VON DA AN hat er nahezu in alles Vanille mit reingehauen. So wars bei mir auch ;o)!

Zum einen liebe ich tatsächlich Vanille in salzigen Gerichten, zum anderen ist der klare Tomatenfond, den man hierfür benötigt ein Geschmackserlebnis. Tomate total anders! Und sicher in keinster Weise zu vergleichen mit pürrierter Tomate. Gar nicht. Der helle Fond kommt wie in seiner Farbe viel zarter daher. Daher bleibt mir gar nichts, als auch noch das Weiße-Tomaten-Zitronenrisotto auszuprobieren. Wahrscheinlich mit Vanille.

Jedenfalls kann ich nur mal wieder schreiben: Ohren auf, wenn Petra so Dinge schreibt wie Knaller oder sensationell. Da gibts dann keine andere Meinung zu. Die Sauce paßt auch wunderbar zu Fisch, zu dem ich sie schon serviert habe, frische Pasta war als Begleiter ebenfalls köstlich... Ich habe jedenfalls nun immer im Froster mehrere Portionen klaren Tomatenfond. Eine wunderbare Art, Tomaten *gelagert* zu haben.

Dieses Mal habe ich den Fond einige Stunden über Tag abtropfen lassen. Abends dann wurde der Tomatenrückstand durch die flotte Lotte getrieben, im Topf weiter einreduziert bis zur gewünschten Festigkeit und als Tomatenmark in kleine Marmeladengläser eines Frühstückcafés (natürlich ein deutsches ;) abgefüllt und auf die gewohnte Weise konserviert. Damit ist der Eßlöffel Tomatenmark, der manchen Essen gut tut, hausgemacht.
Zutaten:

400g Spaghettini
1,3 kg reife Strauchtomaten
1 TL Sellereisalz
1 TL Zucker
40g Schalotten
1 EL Butter
1 Vanilleschote
100ml Sahne
100ml Crème Fraîche
Salz/ Pfeffer
2 EL frisch geriebener Parmesan
25g Pinienkerne
Öl zum Frittieren
2 Bund Rucola
Zubereitung:

Für den klaren Tomatensaft die Tomaten grob würfeln, im Mixer mit Selleriesalz und Zucker pürieren. In ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb schütten, üher Nacht abtropfen lassen, es sollte etwa 1/2 l Saft sein.

Schalotten schälen, fein würfeln, in der zerlassenen Butter glasig schwitzen. Vanilleschote aufschlitzen, Mark herausschaben und unter die Schalotten rühren. Mit Tomatensaft aufgießen und alles auf etwa 200 ml reduzieren. Sahne und Creme fraiche unterrühren. Erneut um 1/3 einkochen, salzen, pfeffern und geriebenen Käse einrühren.

Pinienkerne ohne Fett goldbraun rösten. Öl erhitzen, den absolut trockenen Rucola darin frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Spaghettini al dente garen, in vorgewärmte tiefe Teller verteilen und die Sauce darüber gießen. Pinienkerne und frittierten Rucola darauf anrichten.

Tomaten ohne Zucker und Salz püriert, erst später mit normalem Salz und Zucker gewürzt - wie Petra. Zum Reinlegen!

frisiertes Beeren-Törtchen

Sonntag, 11. September 2011

Manchmal würde ich ja auch gerne mit so einem Festtags-Blog in Erscheinung treten, der diese 3-Wetter-Taft-Ausstrahlung hat: Hamburg, wieder Mal Regen,  perfekter Halt fürs Haar - DreiWetterTaft, Rom die Sonne brennt, perfekter Sitz...

Aber auf dem Land gehts anders zu. Da sitzt die Friese nicht immer. Und die Haare muß man hier auch nicht jeden Tag waschen, wie ein Feriengast mal erheiternd feststellte. Ich bin ein Täglichkocher (man ist, was man ißt), und will damit zum einen und ersten meinen Habib mit verwöhnen, zum anderen die Früchte unseres Gartens verwerten. Wie solls auch anders sein, mein Blog ist also ein Alltagsblog - nich, bitte ein Mal Schneiden-Waschen-Föhnen, sondern Zopf, offen, Zopf, flechten,... Könnt ihr mir folgen? Meine Fotos sind nicht perfekt, dafür esse ich mein Essen warm. Voilà!

Folglich kann ich auch gut mit leben, dass mein Törtchen nicht ganz so wunderperfekt wie Simones geworden ist, die überhaupt ein allerschönstes Blog hat - quasi wie frisch vom Friseur :).  Da es sich um ein Geburtstagstörtchen handelt, mußte das mit dem Foto flott gehen - zumal es sich schnell verändert hat, nachdem es aus dem Kühlschrank genommen und der Ring entfernt wurde.

Geschmeckt hat es ganz traumhaft. Der Schokoboden sifft durch die Quarkmasse übernacht nicht durch und schmeckt schon planko. Auch die Crème mit dem Beerenmus ist für sich ein Gedicht. Danke für das Rezept, Simone, das habe ich nicht zum letzten Mal gebacken! Es war ein gelungenes Festtagstörtchen. Welche Gelatinemenge ich dann nehmen würde, habe ich bei den Zutaten verändert, plus der winzigen Abwandlung der Crème.
Zutaten:

Schokoboden:
90 g Mehl
100 g Zucker
50 g dunkle Schokolade (Valrhona 60%)
40 g Butter
30 g dunkles Kakaopulver ungesüßt (z.B. Bensdorp)
3 g Natron
3 g Backpulver
135 g Milch
1 EL Rum
1 Ei
Prise Salz

Creme:
50 g Crème Fraîche (15%)
300 g Magerquark
100 g Sahne
2 Blatt Gelatine
1 EL Milch
1/2 Vanilleschote, nur die Samen
3 EL Zucker

Beerengelee:
300 g Tiefkühl-Himbeeren (m: frische)
1 EL Cassis
Zucker nach Belieben
1/2 Vanilleschote ohne Samen
1 1/2 Blatt Gelatine
2 Hand voll gemischte frische Beeren

Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Ei und Zucker schaumig schlagen während Schokolade und Butter im Topf bei niedriger Hitze schmelzen. Alle trockenen Zutaten mischen und Rum mit Milch vermischen. Schokoladenbutter unter die Eimasse rühren. Im Wechsel trockene und flüssige Zutaten nach und nach unterrühren. In eine gefettete und bemehlte Springform gießen und ca. 35 bis 40 min bei 180 Grad backen. Stäbchenprobe. 10 min in der Form auskühlen lassen, dann vom Rand lösen und auf ein Kuchengitter stürzen. Vollständig abkühlen lassen und dann mit einem Konditormesser oder einem langen dünnen Messer (z.B. Brotmesser) einmal durchschneiden, sodass 2 gleichmäßige dünne Böden entstehen. Evtl. an der Oberseite etwas begradigen.

Für die Creme Frischkäse, Quark, Zucker und Vanillesamen gründlich verrühren und etwas stehen lassen, damit sie Raumtemperatur annimmt. Das verhindert, dass später die Gelatine schlieren zieht. Die Gelatine in kaltem Wasser 5 min einweichen, anschließend in der Milch bei niedriger Hitze auflösen. Vom Herd ziehen und 2 EL Quarkcreme unter die Gelatine rühren. Nocheinmal 2 EL Creme dazu und verrühren. Die Gelatine sollte dadurch abgekühlt sein. Jetzt kann man sie unter die restliche Quarkcreme rühren. In den Kühlschrank stellen bis die Creme leicht andickt (ca. 30 bis 40 min). Zum Schluß die steifgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben.

Einen der abgekühlten Böden gleich essen oder einfrieren. Den anderen in einen Tortenring geben. Darauf die Creme verteilen und glatt streichen. Ab in den Kühlschrank damit die Creme fest wird. Das dauert einige Stunden oder am besten über Nacht.

Wenn die Creme fest ist für das Beerengelee die Himbeeren mit 4 EL Zucker und der ausgekratzten Vanilleschote im Topf bei mittlerer Hitze auftauen lassen, Brombeerlikör dazu und erhitzen bis die Beeren weich sind. Pürieren und mit einem Gummispatel durch einen feinen Sieb streichen, um die Kernchen zu eliminieren. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. 10 bis 12 EL des Fruchtpürees zurück in den ausgespülten Topf geben und die ausgedrückte Gelatine bei schwacher Hitze darin auflösen. Den Rest des Pürees bewahre ich im Kühlschrank auf und esse es mit Joghurt oder Quark.

Das Beerengelee auf der festgewordenen Creme vorsichtig verteilen und glatt streichen. Im Kühlschrank fest werden lassen und mit ganzen Beeren belegen.
Quelle: Simone von Pi mal Butter
Das ist auch was für meine süßen IS-Mädels, heute zu Tisch bei Katrin von lingonsmak - gestapelt zu sehen hier: