Pamina & Tamino: Maple Sesam Tofu with sticky Coconut-Rice and Pak Choi

Freitag, 25. Februar 2022


*Und was die Mitte bringt ist offenbar, das was zu Ende bleibt und anfangs war*(Goethe). Weil wir das Wort *Entwicklung* nicht mehr richtig verstehen, schauen wir auch nicht mehr richtig hin. Dabei ist das Wort eigentlich selbsterklärend: etwas/ jemand ent-wickelt sich, rollt sich in Gänze auf. Der Prozeß des Wachstums zieht Geschehnisse lediglich zeitlich auseinander. Das ändert aber nichts daran, dass im Beginn bereits die komplette Geschichte versteckt ist. *In der 'Eins' ist alles enthalten, ist alles drin*, pfegt mein Habib zu sagen, *ein Kind kommt fertig auf die Welt.*

Aber anscheinend ist das für das menschliche Vorstellungsvermögen eine (zu) große Transferleistung: im Apfelkern bereits die Rinde, die Wurzeln, die Äste und Zweige, den Stamm, die Knospen, rosanen Blüten und Früchte zu sehen, die in dem schwarzen Samen eingeschlossen sind.

Schade eigentlich, dass nicht mehr im Bewußtsein verankert ist, wie symbolisch sich das Wesentliche offenbart - vielleicht würde die ein oder andere ihre Kinder mit größerer Neugier beobachten. Als Beispiel hatte ich mir vor Jahren dazu Gedanken gemacht zum Thema *Kuscheltiere*. Denn auch mein eigenes, verhätscheltes Kuscheltier verwieß ganz deutlich auf meinen in der Zukunft wartenden Habib. Mehr will ich darüber nicht erzählen  (# intimitätskleinlich), aber so viel sei verraten, dass ich mein Stofftier mit einem Griff vorzeigen könnte. (s. dazu auch diese nette Fotoserie von runtergeliebten Kuscheltieren).

In meiner Jugend flüchtete ich mich viel in Träumereien. Und nie schwebte mir Ruhm, Karriere, Status oder Reichtum vor. Stattdessen ich malte mir in den lebhaftesten Farben aus, wie ich *dem Einen* irgendwann begegne, wie Innigkeit, Verbundenheit, Vertrauen, Hingabe und Ehrlichkeit vielleicht doch erfahrbar für mich werden könnte  - wenn nicht im Elternhaus dann aber später... irgendwann (offenkundig: # Team Romantik)

Nun, aufgrund meiner eigenen Erfahrung bin ich der festen Überzeugung, dass man als Kind/ Jugendlicher ganz viele Vorahnungen hat,  die eigene Biographie betreffend. Zumindest aber träumt man sich mit seiner Gedankenkraft wie mit einem Magneten einen großen Batzen seiner Vita heran und schöpft so mit an der eigenen Lebensgeschichte.

Für mich war seit jeher das Wichtigste, Spannendste und Interessanteste das Zwischenmenschliche/ menschliche Begegnungen. So ist es (hier) ein offenes Geheimnis, dass ich Kennenlerngeschichten liebe. Die kann man mir gar nicht umständlich und ausführlich genug erzählen. Denn auch für die  gilt: in ihrem Anfang ist alles enthalten. Und stets staune ich, wie offenbarend dieser Startschuß ist für eine Beziehung und wie deutlich die Art und Weise des Erzählens die eigentlichen Verhältnisse wiederspiegelt. Tja, und wie wenige (leider) die große Liebe erfahren - das kommt damit by the way ebenfalls zu Tage.

Ein Vorurteil muß ich neuerdings über den Haufen werfen - dank Hannah und Shane (s.u.). Ich dachte, eine Liebesgeschichte, die im Internet beginnt, kann nicht romantisch sein. Kann sie aber! Wenn man ihrer Geschichte Glauben schenken mag. Tja, und ist das nicht die ganze große, generelle Frage dieser Zeit? Wem oder was glaubt man? Es gibt eine Opposition, die Hannah und Shane für Fake halten, alles lediglich publicity um Geld für Behinderte zu sammeln. Was sagt das über einen selbst aus, welcher Gruppe man sich anschließt? Oder über unsere so verlogene wie körperkultige Zeit, dass ein solcher Verdacht überhaupt aufkommt? Zweifel, weil zu schön, um wahr zu sein?

Nehmen wir einfach mal an, dass die beiden tatsächlich verheiratet sind. Dann aber muss ich feststellen, dass die Vorurteile gegenüber Paaren mit Altersunterschied absolutely nothing sind im Vergleich zu dem, was sich Paare anhören müssen, wenn einer von beiden körperlich eingeschränkt ist. Und zwar von den gleichen Spakken mit verkrüppelten Herzen, die wir zu gut kennen, die selbst keinen blassen Schimmer haben von Miteinander, Intimität und Harmonie. Doch wertvoller als diese Randerscheinung finde ich, wie unerklärlich Gottes Wege und wie Maschentausendabertausendweit manche Seelen im Teppichtibet miteinander verwoben sind. Immerhin so viel Gewissheit kann ich euch mitgeben: bei meiner eigenen Geschichte bin ich mir ganz sicher! Und bei Mozarts Pamina und Tamino sowieso!



 

Ein gelungenes Zusammenspiel verschiedener Texturen und Aromen ist dieser Teller, den ich euch heute vorschlage. Hauptakteur ist ganz klar der Tofu, der einen erstklassigen Gewürz-Rundumschlag hinlegt: von süß-salzig-unami-scharf-cremig... alles dabei. Gut, viel hilft auch viel - und mit Hoisin-Sauce sollte man wohl an alles Geschmack bekommen (gibt es die in D eigentlich in Bio?). Mein heimlicher Star aber war der Reis, in den ich mich hätte reinlegen können. Der war einfach köstlich dazu. Überhaupt, was soll ich sagen, wir haben diese Portion, die eigentlich drei Personen satt machen sollte, fast zu zweit geschafft. Vor allem dank meinem Engagement ;)

 

Zutaten 3P*:

400g Tofu
2-3 EL Maisstärke
1 1/2 TL 5 Spices (5 parfumes)
Sonnenblumenöl
1 rote Zwiebel
1 Stück Ingwer (ca. 2cm)
2 Knofi
1 Chili (m: Harissa)*
3 TL Sesam
1 EL Soja-Sauce
2 EL Hoisin-Sauce
2 EL Ahornsirup
1 EL Tahini

150g Reis
125 ml Kokosmilch
125ml Gemüsebrühe (evt. plus)
50g Kokos-Raspel
2 Kardamom-Kapseln
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer 
Kokos-Öl

1 Pak Choi (ca. 500g)
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
2 EL Tamari
2 EL Gemüsebrühe
Piment d'Espelette
Olivenöl

Zubereitung:

Den Tofu aus der Packung nehmen, in Küchenpapier wickeln und pressen (beschweren), damit etwas Feuchigkeit verloren geht und der Tofu fester wird (m: ca. halbe Stunde). 

Parallel den Reis aufsetzen. Den Kardamom andrücken und zusammen mit dem Lorbeerblatt in Kokosfett anrösten. Reis zugeben und ebenfalls kurz mitbraten. Dann Kokos-Raspeln, Brühe und Kokosmilch zufügen und bei kleiner Hitze und zugedeckt garen. Immer wieder umrühren und aufpassen, dass nichts am Topfboden anhängt. Gegebenenfalls noch etwas Brühe zufügen. Gewürze entfernen, salzen, peffern.

Den Pak Choi waschen. Die Stiele und die Blätter getrennt in Streifen schneiden. Die Karotten bürsten, halbieren und schräg in Scheiben schneiden. Den Knofi fein hacken. In einer großen Pfanne den Knoblauch in heißem Öl anbraten, die Karotten zugeben sowie die Pak Choi-Stiele. Kurz mitschwenken, dann Tamari und Brühe anschütten und bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel etwa 10 min garen. Kurz vor Ende das in Streifen geschnittene Grün ebenfalls weich garen. Nochmals abschmecken.

In einer Schüssel Stärke mit dem 5Spices mischen. Den Tofu in kleine Stücke brechen und darin gut wenden. In einem Wok (oder ähnlichen Pfanne) das Öl erhitzen und den Tofu darin knusprig braten. Währenddessen die Zwiebel in grobe Würfel schneiden, den Knofi sowie den Ingwer feinst hacken. Die Chili ebenfalls klein schneiden (m: Harissa verwendet, weil ich so die Schärfe für uns besser dosieren kann - je nach Chili-Sorte wird es mir sonst schnell zu scharf). Wenn der Tofu knusprig ist, Zwiebeln, Ingwer, Chili und Knofi sowie den Sesam zufügen und ebenfalls etwas mitrösten. Zuletzt die Zutaten in den restlichen Gewürze - Soja, Hoisin, Ahornsirup - schwenken. Als letzten Schliff die Tahini in die Pfanne schmelzen und alles ein wenig cremiger machen lassen.

Zusammen mit dem Kokos-Reis und dem Gemüse servieren.

 

Anmerkung m: Ich kann hier den Tofu nur in 200g Packungen kaufen - das war mir für dieses Gericht, in dem der Tofu die Hauptrolle spielt, für uns zwei an Menge zu wenig. 400g für 2 Personen sind wiederum recht viel, vorallem in Kombi mit Reis und Gemüse. Die Rezept-Menge sollte also gut für 3 Personen reichen

Inspiration Tofu: Avantgarde Vegan



Ganz Service-Blog verlinke ich euch noch die documentary über Shane, dank der Hannah auf Shane aufmerksam wurde (wie sie hier erzählt) und dann noch auf den Youtube-Chanel der beiden mit der *How we met*-Episode. Doch bedeutend schöner als Kriegsberichtserstattungen, oder?

Good vibes only: Schokoladenkuchen mit Maronen und Haselnüssen

Sonntag, 20. Februar 2022


Ihr wißt, wie man traditionell mit den Überbringern schlechter Nachrichten umgeht?! So handhabe ich das jetzt auch! Tür bleibt zu! Good vibes only ist rundherum um mich angesagt. Also wenn ich was zu melden habe! Hey, die ersten blühenden Primeln und Narzissen wollen ja schließlich nicht direkt mit irgendeinem Müll übergossen werden. Zudem bin ich völlig ausgelastet zu beobachten, wie das Tal sich jeden Tag verändert, weil irgendwer ganz langsam - aber sichtbar - am Grün-Dimmer dreht. Nebenher halten wir es wie die Frühblüher: schön das Köpfchen gen Sonne gestreckt. Deshalb wird der Café jetzt wieder entschieden auf der Terrasse zu sich genommen. Oder eben der Apéro - das sind ja gerade am Wochenende fließende Übergänge. Schön, war das heute morgen in der Sonne in Saillans. Und das sonntägliche Frühstück schon mit Ranukelchen auf dem Tisch. Frühling wir kommen!

Das gute Gefühl kann man kulinarisch unterstützen mit Schokolade. Wieso ich euch ein Rezept für einen Schoko-Kuchen hinterherschiebe. Dieses Rezept, eine Chestnut Torta, habe ich ein Mal mehr von Petra übernommen. Gute Idee!

In meinem Blog-Universum ist le top du top mein Schokoladenkuchen aus Studie-Zeiten. Das wißt ihr, an dem ist kein Vorbeikommen oder Übertrumpfen möglich. Aber die Abwechslung machts. Und warum nicht zwischendurch eine Edition mit Nüssen?! Die Maronen schmeckt man nicht sehr hervor, die lassen sich bestimmt gut durch andere Nüsse ersetzen. Von mir erhielt der Kuchen zusätzliches Tonka-Bohnen-Parfum. Definitiv gilt wie für alle Schoko-Kuchen: der Kuchen muss eine Nacht durchziehen - das verbessert Konsistenz und Geschmack um ein Vielfaches!

Zur weiteren Unterstützung der Good Vibes gibt es wieder Pomplamoose, die ich euch mit ihren Supi-Cover-Versionen schon vorgestellt habe - die sind mit neuem Album am Start und einigen neuen Songs... Hach, echt, ich fühls schon: barfuß unter Lichterketten!!!!

 

 


 Zutaten - 1 Kuchen 24 cm Durchmesser:

50g Mehl (m: Einkorn-VK)
50g gemahlenen Mandeln
200g Butter
200g Schokolade (m: 70%)
1 TL Instant-Espresso-Pulver
1 Pr Salz
1/2 Tonka-Bohne, Abrieb davon
4 Eier
150g Rohrzucker
100g Kastanien (gegarte Maronen)
100g geröstete Haselnüsse, grob gehackt

Zubereitung: 

Mehl und gemahlene Mandeln in eine beschichtete Pfanne geben und auf niedriger Hitze goldbraun anrösten. Abkühlen lassen und in eine Schüssel geben.

Butter, Schokolade und Instantkaffe in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Hitze schmelzen. Alles verrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist, abkühlen lassen.

Eine Springform (24 cm) mit Backpapier belegen, den Rand buttern. Den Backofen auf 175°C vorheizen.

Die Schokoladenmischung zusammen mit Zucker und den Eiern in eine Schüssel geben und mit dem Handrührer cremig aufschlagen. 1/3 der Mischung zu der Mandel-Mehl-Mischung geben und alles gut verrühren, dann wieder zurück in die restliche Schokoladenmischung geben und unterziehen (m: alles auf einen Schlag untergerührt). Esskastanien und Haselnüsse zugeben und gleichmässig unterheben.

Den Teig in die vorbereitete Form füllen, glatt streichen und etwa 40 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Die Form herausnehmen und auf einem Rost abkühlen lassen. Mit Kakao bestäuben. Geschlagene Sahne macht sich hervorragend dazu

Anmerkung m: der Kuchen MUSS zu seinem eigenen Besten eine Nacht durchziehen!


Quelle: Petra von Chili und Ciabatta

 

 

Franco-allemand: Tarte alsacienne de choucroute et Munster

Mittwoch, 16. Februar 2022


Nicht nur mein Hang zu kernigen Vollkornbroten verrät meine deutschen, kulinarischen Wurzeln, ebenso meine Liebe zu Sauerkraut - womit ich gleichzeitig ein französisches Vorurteil bediene, nämlich dass ALLE Deutsche gerne Sauerkraut essen.

Im Verkauf aber stammt das Sauerkraut dann wieder aus dem Elsaß. Das französische Selbstverständnis ist verblendet egozentrisch. Da wird sich gerne gebärdet wie ein kleines Mädchen, das sein glitzerndes Prinzessinnenkleid angezogen hat, das fasziniert an sich herabblickt, das sich dabei um sich selbst dreht und strahlend in die Welt schaut: da kann nur Applaus kommen! 

Was? Wie? Andere Mütter sollen auch schöne Töchter haben? Aber doch nicht außerhalb Frankreichs! Man ist sich einfach sicher, dass Frankreich die hübschesten Mädchen, den besten Wein, die verwegensten Liebhaber, die eleganteste Mode, das leckerste Essen, die klingendste Sprache, die größte Käsevielfalt, die stimmungsvollste Musik, den perlendsten Champagner, die herrlichsten Landschaften undundund... hat. Der stolze Franzose - schamloses Leitkultur-Lebensgefühl: die Nase wird mit zusätzlich zurückgelegtem Nacken nach oben getragen. Oder eben: *Was man liebt, das weiß man auch zu loben!*

Und irgendwie haben die Fränzis es geschafft, das französische Selbstbewußtsein zum Exportschlager zu machen. *Leben wie Gott in Frankreich* sagen wir Deutsche und bestaunen das französische Savoir-Vivre. Wer nach Frankreich kommt, freut sich auf all die Köstlichkeiten, mit denen er selbst den Kofferraum ausstopfen will. Die Selbstverliebtheit der Franzosen ist irgendwie ansteckend.

Nun, ich liebe die französischen Produkte zum Kochen auch - von mir kann man keinen Widerspruch erwarten. Selbst wenn ich dabei mindestens so verankert bleibe in der deutschen Küche oder meiner Leidenschaft zur frischen italienischen Pasta. Kulinarisch bin ich überzeugt polyamor. Oder panamor - nennt es, wie ihr wollt. Da bleibe ich mir treu.

Fakt ist: das ist die beste Sauerkraut-Tarte, die ich je gemacht habe. Daran wird nicht weiter rumgetüftelt: das gibt meine Standart-Sauerkraut-Tarte. Der schmelzende, charakterstarke Münster in der Mitte ist die Krönung! Für Sauerkraut-Fans und Käsefreunde ist diese Tarte ein großes Fingerschlecken! Und für mich eine amour fou - franco-allemand!

 


Zutaten 2P/Tarteform ⌀22cm:

Tarteboden:
50g Einkorn-VK
50g Roggen-VK
40g Dinkel 1050
2 TL Thymian
Salz, Pfeffer
70g Butter
2 TL Crème fraîche
etwas kaltes Wasser

400g Sauerkraut (roh)*
1 Zwiebel
2 Knofi
1 kleiner Apfel
1 TL brauner Zucker
2 TL Thymian
3 Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
70g Crème fraîche
1 Ei
Salz, Pfeffer
etwas Gemüsebrühe
Olivenöl 
100g Münster

Zubereitung:

Zuerst das Sauerkraut vorbereiten - idealerweise ist es (wie bei mir) der Rest vom Vortag. Zwiebel und Knofi frein würfeln. In Olivenöl anschwitzen und den fein gestifteten Apfel (m: mit Schale) mitschwitzen, sobald die Zwiebel glasig ist. Den Zucker darüber karamellisieren lassen. Sauerkraut, Gewürze und etwas Brühe anschütten. Bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel etwa 40min weich garen. Die Brühe sollte nahezu verkocht sein. Etwas abkühlen lassen, dann die Lorbeerblätter entfernen (wen es stört: ebenfalls die Wacholderbeeren).

Parallel den Tarteteig zubereiten: dafür die Butter in kleinen Flöckchen unter das Mehl (dem die Gewürze zugefügt wurden) untermischen. Dann so viel kaltes Wasser wie nötig untermischen und zügig zu einem homogenen Teig verkneten. In Folie wickeln und mindestens eine halbe Stunde kalt stellen.

Ofen auf 200°C (m: Intensiv-Backen) vorheizen.

Eine Tarteform (⌀22cm) buttern. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswellen und die Form samt Rand damit bekleiden. 

Die Crème mit dem Ei vermengen, anschließend das Sauerkraut unterziehen. Die Hälfte der Masse auf den Tarteboden verteilen. Den in Scheiben geschnittenen Münster darauf setzen, dann abdecken mit der zweiten Hälfte des Sauerkrauts.

In den heißen Ofen schieben. Für 20min backen, dann auf 180° runterschalten und weitere 20min backen.

Anmerkung m: mein Sauerkraut habe ich selbst fermentiert/ schneller und praktischer ist, wenn man auf bereits gekochtes Sauerkraut zurückgreifen kann - weshalb ich immer die doppelte Menge Sauerkraut zubereite / mit 500g Sauerkraut habe ich die gleiche Tarte auch schon gebacken...

 

12 von 12 - Februar 2022

Samstag, 12. Februar 2022





1 und 2 **** Ein voller Samstag - da wird Sonnenaufgang und Porridge übersprungen und ich beginne heute mit unserem wöchentlichen Marktbesuch. Schön früh, comme il faut, wenn die Häuser noch lange Schatten werfen. Was sich hier in der Drôme eingebürgert hat seit dem Confinement 2020 währenddessen die Cafés geschlossen waren: man trifft sich nun an Markttagen in der Sonne an öffentlichen Plätzen zum gemeinsamen Café Trinken - generationsübergreifend, plaudernd und sonnenanbetend!

3 **** Vorbei geht es an *den Worten des Propheten*: Die Grenzen unserer Welt sind umrandet von unserem Verzicht (französisch gefällt mir der Satz deutlich besser, weil mehr Poesie)

4 und 5 und 6 **** Ziel ist **La fête de la laine*, das Fest der Wolle, im gleichen Städchen. Für Kunsthandwerkliebhaberinnen wie mich gibt es dort immer etwas zu entdecken. Auf meiner bucket list steht u.a.: ich möchte unbedingt mal an einem Spinnrad sitzen! Weil der Angora-Hase schon ausgiebig von Kinderhänden gekrault wurde, habe ich der haptischen Versuchung widerstanden und mich mit Gucken begnügt...

7 und 8 und 9 **** Und weil solche Vorfrühlingstage, an denen sich selbst die Veilchen, Schneeglöckchen, Krokusse, Christrosen und Stinkwurzel sonnen, genutzt sein wollen (il faut profiter, weißt man sich in Frankreich gerne gegenseitig darauf hin), sind wir ein paar Dörfer weiter ausgegangen ins Resto - et nous avons passé un très joli moment!

10 und 11 **** Nachmittags war noch genügend Gelegenheit etwas weiter an den Bäumen zu schnipfeln. Über uns les vautours, die Geier, in Gruppe, ein Geier kommt niemals alleine. Und sehr oft folgen sie der Spur des Wolfes. Hier wurde gestern ein Wolf erschossen -  heutige Titelzeile des Regio-Blättchens - nachdem er in kurzen Abständen immer wieder Massaker in Schafherden angerichtet hatte. Mein Lieblingsintermezzo mit Geiern ist die Geschichte mit der Feder, logo!

12 **** Vom Yoga gibts kein Bild. Ich habe mir diesen Flow mit Kassandra herausgesucht, weil nicht ganz so fordernd (das Bäumeschneiden, ihr seid informiert...). Kassandra finde ich herrlich normal, regelrecht untrendy. Und sie ist so überhaupt gar nicht von diesem standartisierten Yoga-Kosmos verschluckt, welcher der immer gleichen Ästhetik folgt samt Raumausstatter-Ambitionen und Lebensberatung. Außerdem tut es auch mal gut, wenn sich die Anforderungen zu meinen Gunsten verschieben. Was bei Kassandra *advanced* ist, das ist bei Kylie Daniels oder Nicole Wild *Beginner friendly*. 

Danach wurde schnell der Teig für die Sonntagsbrötchen geknetet - mußte wirklich nebenher gehen - denn ich wollte mit dem Kuchen, den ich gestern gebacken hatte, noch unbedingt bei unseren Nachbarn vorbei, denen der Hund gestorben ist. Das Alter. Macht es aber nicht weniger traurig. (Schokoladen)Trost und Mitfühlen lindert ein winziges Bißchen. Kuchen wird in Bälde verbloggt. Anschließend noch Brötchen formen, Bilder richten, untertiteln - 12.02.2022 wäre damit erlebt! 

Wie haben andere den heutigen Tag gefüllt? Zu sehen wie jeden Monat am 12 bei Caro von *Draußen nur Kännchen*

 



Und weil man manchmal den Eindruck gewinnt, es gibt nur noch Ängste, Krankheit, Kriegshetze, Gegeneinander, Inflation und anderen bullshit... bitte schön, hier der Heiterkeitskonter fürs Gemüt!

Schnipp-Schnapp: Risotto mit Möhren, Radicchio und Maronen

Freitag, 11. Februar 2022

 

Yoga lehrt, dass zwar alle Menschen Bauch-Beine-Po uswusf. haben - aber eben sehr unterschiedliche. Eine meiner Yogalehrerinnen weißt gerne darauf hin, dass sie mit T-Rex-Armen ausgestattet ist - weshalb ihr manche Assanas leichter und andere schwerer fallen. Ich bin das gegenteilige Team, ich bin #Team Orang-Utan-Arme. Jetzt habe ich auch lange Beine, so dass ich meine Arme nicht hinter mir herschleifen muss (keine Sorge, ich komme damit zurecht). Doch manchmal würde ich schon gerne die Ärmel einer Jacke oder eines Pullis zurückkrempeln müssen - sieht doch gleich viel lässiger aus - eine Situation, in die ich nicht komme. Beispielsweise.

Und gerade beim Bäume-Schneiden bei sonnigen Vorfrühlingstemperaturen reichen mir meine langen Arme auch zum Vorteil. Gemeinsam mit einer Teleskop-Astschere - also einer Schere, die man stufenweise ausziehen und verlängern kann - ist meine Reichweite gar nicht schlecht. Schon kommt das *Aber*: wären da die Hebelkräfte nicht. Jetzt schreibe ich mich vermutlich schnell um Kopf und Kragen. Mein Physiklehrer, dessen letzte Klasse wir vor seiner Pensionierung waren, fand nach den vielen Jahren seines Unterrichtes zu dem Schluß, dass Mädchen Physik nicht verstehen. Sehr leider wurde mir die Glorie nicht zuteil, ihm vom Gegenteil überzeugen zu können. Ehrlich gesagt: mir kommt es vor, als hätte ich nie Physik gehabt.

Zum Thema Hebelkräfte dämmert mir etwas. Und die dürften nicht nur auf die *Spitze* meiner Astschere wirken, genauso ebenfalls auf die Breite meiner Arme, mit denen ich die Astschere schließe - sowohl in Bezug auf Hände wie auf Schultern, oder? (wer sich berufen fühlt zur Erhellung: salzkorn@email.de - ich lese mit Neugier!). Ein Eindruck, der sich direkt verstärkt, wenn ich die Astschere austausche durch die kleine Teleskop-Motorsäge (= schwerer). Bref: abends ziehen Bleigewichte an meinen Armen und sie schleifen doch am Boden. Definitiv kein Bedarf mehr an Chaturangas...

Und um noch kurz das Thema Baum-Schneiden zu streifen. Auch da gibt es zwei Lager. Das eine besagt, man müsse nach einem Rückschnitt einen Hut durch die Baumkrone werfen können (coucou Christiane). Das andere Lager - vertreten etwa durch Agrar-Rebell Sepp Holzer - postuliert die Meinung, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen. Ich neige ja langsam, dem Sepp Recht zu geben. Gerade nachdem ich nun vor unseren geschnittenem Bäumen stehe und die mir demonstrieren, dass ich keinerlei Ahnung habe. So ein Ast eskaliert an der Schnittstelle völlig und unzählige Ästchen schießen in alle Himmelsrichtungen. Das Wort *Wildwuchs* erhält eine völlig neue Bedeutung, wenn man vor so einem Strubbelpeter-Baum steht. Und ich könnte aus dem (jetzt definitiv notwendigem) Schnitt dann schier eine Doktor-Arbeit machen. Eine Wissenschaft für sich. Sollte ein erfahrener Gärtnermeister im Baumrückschnitt in Südfrankreich mal Urlaub machen wollen... er wird erwartet!



 

Die Eingebung für dieses Risotto, das kurz davor ist ein Eintopf sein zu sollen, flog mir hingegen einfach zu - und von dort quasi in den Mund. Ausschlaggebend war der Radicchio im Garten, der sich eifrig anbietet. Es geht doch nichts über guten Samen (coucou Maria): diese robuste, italienische Sorte verbreitete sich selbstständig und eigensinnig - selbst an völlig anspruchslosen Standorten.

Das Bittere des Radicchio wird sehr schön von Karotten und Maronen ausgeglichen. Letztere Kombi findet sich übrigens im Bloguniversum auch in dieser Quiche wieder.


Zutaten 2P:

150g Risotto-Reis (m: Halb-VK)
1 rote Zwiebel
2 Karotten (ca. 200g), in 1/2cm Würfel geschnitten*
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
1 TL Kreuzkümmel
1 Zweig Rosmarin, fein gehackt
100g Kastanien (m: eigene oder gekocht, vakuumiert)
1 TL Mandelmus
75g Radicchio, in feine Streifen geschnitten
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1 Mandarine, Saft davon
2 TL Granatapfelsirup
Gemüsebrühe
Granatapfel-Kerne zur Deko
Olivenöl

 Zubereitung:

Die forte Zwiebel und den Knofi fein würfeln. Die Möhren schrubben und in kleine Würfel von ca 1/2cm schneiden.

Das Olivenöl in einem Topf erhitzen, die Zwiebel glasig dünsten. Dann Knofi und Kreuzkümmel sowie den Risotto-Reis kurz mitrösten. Rosmarin zufügen und Brühe anschütten, so dass der Reis gut 2cm damit bedeckt ist und bei schwacher Hitze und geschlossenem Deckel vor sich hinsimmern lassen - dabei  immer wieder umrühren, damit nichts anhängen kann. 

In d Mitte der Garzeit die gekochten Maronen unterziehen. Kurz vor Ende der Garzeit den in Streifen geschnittenen Raddicchio untermischen. Würzen mit Piment und dem Saft einer Mandarine. Salzen und peffern und mit dem Mandelmus cremig rühren (gegebenenfalls noch etwas Gemüsebrühe nachschütten).

Zum Anrichten auf dem Teller mit Granatapfelsirup beträufeln und mit Granatapfelkernen dekorieren.

Anmerkung m: die Karotten lassen sich prima auch durch Kürbis ersetzen - mein bevorzugter wäre wie eigentlich immer der Butternut/ Ich verwende Risotto-Reis demi-complet, der in der Garzeit etwas länger benötigt, aber auch keine ganze Stunde wie Vollkorn-Reis




das Böse 3/4 - All you need-Stew

Donnerstag, 3. Februar 2022

 

Jeden Winter wurde im Kleinen Haus im Badischen Staatstheater ein Stück extra für Kinder inszeniert. Besonders in Erinnerung blieb mir das klassische Kasperle-Theater - mit Schauspielern anstelle von Handpuppen. Die Aufführung drückte sich deshalb nachhaltig ins Gedächtnis, weil sich das Kleine Haus ganz in der Nähe meiner Werkstatt, die der Theaterplastiker, befand. Während wir am Arbeiten waren, dröhnte das Gebrüll der Kinder bis zu uns vor: *KASPER!!! PASS AUF!* Für viele Kinder ist es unerträglich, wenn das Böse über das Ahnungslose siegt. Dieses ausgewachsene Unrechtsempfinden, verwächst sich als Erwachsener seltsamerweise wieder. 

Ganz leicht wird man abgelenkt von der aktuellen Lebensphase (Karriere, Kinder, Umzug, Probleme...), und redet sich raus à la man muss schließlich auch von was leben, der Alltag frißt schon alle Energie, probieren kann mans ja mal, hat doch keiner mitbekommen...  die Anzahl der Ausflüchte geht gegen unendlich - aber dabei verliert sich gleichzeitig die Aufmerksamkeit für sich und für das Trau-Schau-Wem. Nun, zum irdischen Spiel gehört, dass jeder von uns gesehen und wahrgenommen werden will. Dann macht man sich schon mal wuchtiger und wichtiger und rückt die Dinge zu seinen Gunsten zurecht, beschönigt, vergrößert Erfolge, wirft sich in die Brust, hetzt gegen andere... - wer kennt das nicht. Jeder durchläuft akut immer wieder solche Phasen - dann dient es der Bewußtwerdung, chronisch aber führt es in unheilbare (geistige und körperliche) Krankheiten. 

Und Tricksen und Betrügen ist gar nicht mal so schwer (bereits ganz ohne raffinierte Manipulationstechniken). Und halt sowas von verführerisch: Lügen machen (erstmal) das Leben leichter, bequemer, vorteilhafter, gefälliger... - zumindest dem äußeren Anschein nach. Also warum den steinigen Weg der Wahrhaftigkeit wählen, wenn man die Rutschbahn nehmen kann? So zieht doch eine überragende Mehrheit eine schöne Lüge einer unbequemen Wahrheit vor (Tell my lies, tell me sweet little lies).

Das gilt es bei den anderen zunächst einmal zu akzeptieren - deshalb darf man sich Missionieren aus den Haaren kämmen. Die Welt ist wie sie ist: sie entstand durch Geist und läßt sich nur über Geist nachhaltig verändern. Änderung des Geistes beginnt individuell bei jedem selbst - über die Suche nach Wahrheit.

*Die Wahrheit ist ein simpel Ding, die jeder leicht begreifen kann. Allein, sie scheint euch zu gering und sie befriedigt nicht den Wundermann.* (Goethe)

Ja, die Wahrheit kommt oft völlig glanzlos daher, leise, ohne Pathos. Ganz im Gegenteil zum üppigen, ausufernden, lärmenden Schmierentheater, dessen Unterhaltungswert die untersten wie obersten Ränge zum Johlen bringt. Nichts einfacher als zu blenden, solange der Entertainment-Faktor stimmt. Ein gewaltiger Schlag Hysterie, viel Effekthascherei, ordentlich Rabatz, gemischt mit dem Triggern tiefster Ängste - funktioniert immer. Wie soll man dann noch in Ruhe über sich oder das Wesentliche nachdenken? Hinzu kommt: die den Menschen treibende Kraft seht ihm ja nicht auf die Stirn geschrieben. *Eine eigentlich ganz nette Person, eher unauffällig, hat immer freundlich gegrüßt*, heißt es dann in Nachhinein vom Nachbarn, der seine Tochter jahrelang im Keller einbetoniert und missbraucht hatte.

Auf Wahrheitssuche dreht sich der Verstand schnell um sich selbst wie eine kleine Katze, die ihren eigenen Schwanz jagd. *Durch Überlegung wird so etwas nicht geendet; vor dem Verstande sind alle Rechte gleich, und auf die steigende Waagschale läßt sich immer wieder ein Gegengewicht legen.*(Goethe) Its all about perspective! Auf mentaler Ebene gibt es keine Lösung, keine Erklärung, kein besseres oder schlechteres Argument. Hier gibt es für jede Wahrheit einen Gegenwahrheit, egal wie eine These lautet, so findet sich doch eine entsprechende Antithese - etwas, das sich üben läßt (s. Goehte das Hexen Einmaleins). Genau darum ist die Empfindungsebene so entscheidend.

Und um wieder zurückzukehren zu meinem Ausgangspunkt, Madagaskar: von dort brachten wir ein madegassisches Sprichwort mit, das lehrt, wie mit dem Bösen umzugehen ist: *Zeige niemals mit dem ausgestreckten Finger auf das, was sich hinter der Tarnung versteckt - es wird dir großes Unglück bringen*. Das Chamäleon ist Meister und Muttertier der Tarnung und Täuschung. Das doppelt einäugige Reptil passt sich seiner Umgebung an, suggeriert so Sicherheit, um dann mit der Zunge zu töten. Wiederholt beobachteten wir Madegassen, die sich bei dem Anblick eines Chamäleons zu Tode erschreckt haben - im Gegensatz zu den Touris, die begeistert und fasziniert mit der Kamera anrückten. Der Habib entdeckte im Chamäleon den Repästentant für die 3. Verdrehung des Geistes, auch genannt die Lustseuche (Syphilinum).

Sich dem Bösen im Außen den Weg zu stellen macht keinen Sinn. Es sei denn man glaubt, man müsse den Drachenkämpfer spielen. Bitte schön! Siehe Julian Assange: zero Lebensqualität aber dafür Heldenstatus. Wer will tauschen? Und, was hats gebracht? Man verliert Energie, die man für anderes, für sich selbst bräuchte.

Tja, es gibt nunmal nichts zu retten! Das Böse ist böse, weil es böse ist (ich erinne auch an Trude Simonsohn). Geistig nix zu holen für das Marvel-Universum. Stattdessen schluckt das Böse jene, die ihm zu nahe kommen - das funktioniert auf die gleiche Weise wie Co-Abhängigkeit bei Alkoholsüchtigen und deren Umfeld. Das Ungleichgewicht der Welt - so läufts nun mal. *Wer sich unter die Kleie mischt, wird von den Säuen gefressen!*, sagte die Omi gerne. Mehr als Abstand halten, bleibt nicht - zumindst für die, denen an Freiheit und Mündigkeit gelegen ist. Das wird nur in Partnerschaften und Familien schwierig.

Doch selbst im Inneren lauern Fallstricke. *Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert* besagt ein altes Sprichwort. Greife ich dafür in den Anamnese-Fundus des Habib. Gudrun (Name geändert) lag nachts neben ihrem Mann im Bett. Sie mußte dringend aufs Klo. Ihre Blase schien zu explodieren. Aber sie regte sich nicht: sie wollte den Schlaf ihres Mannes nicht stören. Sie glaubte, das wäre Rücksichtnahme. Demut. Eine Opfergabe. Liebe. So kann der Mensch sich selbst in die Irre führen: man meint es (vermeintlich) gut im Hinblick auf andere, hält sich für dienstbar, freundlich und hilfsbereit, betrügt und hintergeht sich aber in diesem Moment selbst.

Über allen anderen Werten steht die Eigenverantwortung: sündige nicht gegen dich selbst! 

*So bleibt die eigentliche Religion ein Inneres, ja Individuelles, denn sie hat ganz allein mit dem Gewissen zu tun* (Goethe)



Im Vergleich zu den eigentlichen irdischen Herausforderungen ist es ein Kinderspiel, sich mit Gemüse glücklich zu kochen. Mit diesem Stew steht geschwind und unkompliziert ein abwechslungsreiches Essen auf dem Tisch, das ein wohliges Bäuchlein zaubert. Wie man abwechselt, habe ich euch unten im Rezept beschrieben.

Und gepimpt ist diese Grütze auch schnell, wenn man sie als Sättigungsbeilage (häßliches Wort) verwendet - s. die All you can eat- Teller, die ich euch auch fotographiert habe. Holt euch etwas fermentiertes Gemüse dazu (stehen hier gerade mehrere Gläser herum - ich muß euch mal etwas zeigen), oder süß-sauer eingelegtes Gemüse (machte ich letztens Herbst einige), ofengeröstetes Gemüse (immer eine gute Idee), einfach ein bißchen Rohkost (oder einen Salat), Pesto dazu, streut ein paar Nüsse darüber oder greift in die Roule ta Boule-Ideen, Puffer, Gemüse-Confit, Ofentomaten, Ajvar (ebenfalls neu bei mir in den Konserven), Hummus, Chutney.... Ihr seht: tobt euch aus. Das Stew ist wirklich eine tolle Grundlage, eine super Basic, im Sommer wie im Winter - nicht von ungefähr bereite ich es uns wirklich häufig zu. Es hat auch Vorteile, dass ich weniger blogge: die meisten Rezepte, die ich euch nun zeige, sind besonders geschätzt.

 

 

 

Zutaten 2P:

70g Quinoa (m: bunt)
50g rote Linsen
50g Buchweizen
70g Couscous (m: Vollwert)*
2 Lorbeerblätter
2 Knoblauchzehen
1 Stück Kombu-Alge
1 Stück Stangen-Sellerie, fein gewürfelt
1 TL Thymian
1 TL weißes Miso
Gemüsebrühe
Zitronensaft (oder weißer Balsamico)
Frühlingszwiebel/ Petersilie

 

Zubereitung:

Knoblauch schälen und andrücken. Alle Zutaten in einen Topf geben und in der Höhe von etwa 2,5cm mit Gemüsebrühe bedecken. Alles ca. 25min sanft köcheln lassen. Dabei immer mal wieder umrühren, damit nichts anhängt. Gegebenenfalls noch etwas Brühe nachgießen. Die Konsistenz ist (wie etwa beim Porridge) wichtig: sollte schön cremig-seidig sein (also nicht zu trocken und nicht zu schwimmig).

Lorbeerblätter und Kombu-Alge rausfischeln. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft. Mit frischen Kräutern dekorieren (verwende ich Petersilie, dann koche ich die Stiele im Stew mit).

Möglichkeiten zu pimpen sind endlos: s.o./ Zutatenmenge reicht für 2 Personen - ohne zusätzliche Extras - also insgesamt an Körnern etwa 250g - dann wißt ihr, wie ihr wechseln könnt s.u.

 

Anmerkung m: es gibt ganz viele Varianten, allein schon wenn man die Verhältnisse der Zutaten verändert. Oder die Zutaten: grüne Linsen untermischen und/ oder Hirse und/ oder  Perlgraupen und/ oder Bulgur - wer mag, kann noch einen Löffel Nussmuss unterziehen, um es noch cremiger zu machen.