Noch befinden wir uns in der grain de sel - Salzkorn -Geburtstagswoche. Und nachdem ich wirklich SO nette Geburtstagswünsche erhielt, habe ich mich entschlossen, heute ein wenig mehr von mir Preis zu geben, nämlich 9 Macken. Die wird man ja sonst nie wieder los - und gerne benutze ich mein Blog zur Aufarbeitung oder Bewußtwerden. Die Möglichkeit besteht allerdings, dass ich meine Marotten trotzdem mit ins Grab nehme...
Voilà, heute also 9 Dinge über mich, die kein Mensch interessiert:
1. Eines meiner Lieblingsmesser in der Küche ist komplett stumpf - aber als Schaber unersetzlich.
2. Bei Besteck bin ich schwierig: es muss eine bestimmte Gabel, ein bestimmter Löffel, ein bestimmtes Messer sein - bei Geschirr bin ich leichter handhabbar außer bei Tassen, da mag ich den Caro am liebsten aus der einen, die Kurkuma-Milch aus einer anderen und den Tee wieder aus einer ganz bestimmten trinken...
3. Wenn meine Fingernägel die Länge von 3mm überschritten haben, werden sie wieder gestutzt. Ich HASSE lange Fingernägel. Da sammelt sich bei der Gartenarbeit nur der Dreck drunter - und schlimmer als das Aussehen finde ich das Gefühl dazu. Ich verwende zum Nagelkürzen einen Nagelknipser und brauche pro Nagel nicht mehr als 5 Knipser. Nagelfeilen sind eine Erfindung direkt aus der Hölle, das Geräusch Horror und jemanden beim Feilen zuzuschauen die Typographie des Grauens!
4. Seit ich denken kann, verwende ich die gleiche Gesichtscrème - ich fürchte, es hat sich der berühmt-berüchtigte Nasenspray-Effekt eingestellt: ich kann nicht mehr ohne sie, ihr gilt der letzte Griff abends und morgens der erste. Weil sie aus Deutschland stammt, habe ich einen mittelbeeindruckenden Vorrat davon. Eigentlich handelt es sich um eine Kindercrème.
5. Mit Schlagseite zur Manie entwickelte sich mein Drang, dem Habib wie er es nennt *seine Klamotten wegzunehmen*. Der Habib ist nämlich immer im Arbeitseinsatz und immer arbeitsbereit - Klamotte unabhängig. Sprich: in seinem Selbstverständnis trägt der Habib IMMER Arbeitskleidung. Ich versuche dagegen zu halten und dann mit Hilfe der Waschmaschine zu retten, was zu retten ist...
6. Ich hingegen trenne meinen Kleiderschrank akribisch in Ausgeh-Klamotte, wechsle für die Gartenarbeit oder richtige Drecksarbeit oder zum Schlumbeln drinne...
7. Spatzen füttern beim Sonntagscafé ist Hobby, Passion vielleicht mittlerweile ein Spleen. Denn wir haben es auch schon fertig gebraucht, mit einem extra Spatzen-Croissants aufzuschlagen. Gut, und zugegeben: SO viel Spatzen hats dann da auch nicht...
8. Mein Schnuckelkissen war lange, lange Zeit mein Heiligtum - kein Einschlafen ohne für mich möglich. Ich muss wohl nicht näher erklären, wie es dazu kommen konnte, dass ich es schaffte, mich seit dem Habib davon zu lösen...
9. Dafür dass der Habib quasi überhaupt keine Marmelade (und wenn dann Bitterorange) ißt und ich selbst ebenfalls nur in homöopathischen Dosen (hey, zu Grießbrei etwa oder für Plätzchen), koche ich jedes Jahr doch erstaunlich viele Gläser davon ein. Bei Marmelade bin ich Purist (Ausnahmen sind verbloggt) und ich bin eindeutig Team cremig und bestimmt nicht stückig.
Dieses Gericht stammt noch aus der Zeit, in der ich in der Küche nur Nudelabkochen zusammenbrachte. Das Küchentrauma, ihr wisst Bescheid. Kombiniert möglicherweise mit der Sorge, dass mir als kochende Frau etwas vom Sex-Appeal abgehen könnte. Wie sagen doch alljene, die nicht mehr als ein Spiegelei gebraten bekommen, mit lassivem Schlafzimmerblick: *Meine Qualitäten liegen woanders!* Leute, billige Klischees... oder nur billige Ausrede?!
Zumal man sich einfach gut verkaufen muss - that's all! Ich fand diese Pasta schon deshalb damals spitze, weil sie einen richtigen Namen hat: Penne all'arrabbiata. Klingt doch dementsprechend gleich auch nach richtig kochen. Und das, obwohl es eindeutig nicht viel mehr als Nudelabkochen ist...
Ich hatte sie bereits bei den Buddenbohms vorgestellt - heute präsentiere ich euch die *De-Luxe-Variante* (besser geht ja meist) mit confierten Kirschtomaten und Saubohnen. Ich esse diese Pasta immernoch sehr gerne - und nicht nur deshalb, weil sie praktisch nebenher zu fabrizieren ist...
Zutaten 2P:
250g Penne
4 EL Tomatenmark
3-4 EL Olivenöl (evt. plus)
4 Knoblauchzehen
1/4 TL Harissa (evt. plus)
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
150g Saubohnen (m: eigene aus Froster
auch ganz gut durch junge Erbsen zu ersetzen)
optional: Parmesan, frisch gerieben
frischer Basilikum
Zubereitung:
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die
Penne darin al dente garen. In der Zwischenzeit den Knoblauch fein
hacken (oder durch die Presse) und den Parmesan reiben. In einer großen Pfanne das Olivenöl
erhitzen.
Die gut abgetropfte Pasta in dem Öl kurz aber kräftig anbraten, dann
das Tomatenmark zufügen (beides muss nicht genau bemessen sein). Beim Harissa sich rantasten – Nachschärfen geht
immernoch. Nun solange weiterbraten, bis sich die ersten dunklen Stellen
zeigen (Stichwort Röstaromen und die Penne bekommt dadurch richtig
Biss). Salzen, pfeffern und die Prise Zucker darüber streuen. Kurz vor
dem Servieren den Knoblauch untermischen und mitbraten sowie außerdem zuguterletzt die Kirschtomaten wie die Saubohnen unterziehen.
Nochmals abschmecken – nun ist die Gelegenheit, sich
daran zu erinnern, warum die Penne all’arrabbiata heißt und die
Harissamenge nach Gusto nach oben schrauben. Oder aber man verwendet
dafür Chiliöl, das den gleichen Zweck erfüllt. Die Pasta mit reichlich Portion Parmesan servieren.
*Anmerkung m: die confierten Kirschtomaten mache ich zum Einfrieren meistens bei kleinerer Temperatur und dafür länger im Ofen. Es geht aber auch kürzer und heißer...
Dieser Teller schließt an das *Knoblauch-Spezial* an!
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Badesaison ist eröffnet
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